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Denise Scott Brown

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Denise Scott Brown

Denise Scott Brown (* 3. Oktober 1931 als Denise Lakofski in Nkana, Nordrhodesien) ist eine bedeutende Vertreterin der postmodernen Architektur, besonders auch als Theoretikerin und Publizistin. Sie gehört mit ihrem Ehemann Robert Venturi zu den einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts.

Leben

Denise ist die Tochter jüdischer Eltern, Simon Lakofski und Phyllis Hepker. Zwischen 1948 und 1952 studierte sie an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg, wo sie ihren zukünftigen Mann, Robert Scott Brown, kennenlernte. 1952 reiste sie nach London, setzte ihre Ausbildung an der Architectural Association School of Architecture fort und schloss drei Jahre später das Studium mit einem Diplom in Architektur ab. Am 21. Juli 1955 heiratete Denise Lakofski in London Robert Scott Brown, das Paar verbrachte die nächsten drei Jahre mit Arbeit und Reisen in Europa. 1958 ging das Ehepaar nach Philadelphia, um an der University of Pennsylvania zu studieren. Im Jahr darauf kam ihr Ehemann bei einem Autounfall ums Leben. 1960 machte sie ihren Master in der Stadtplanung und wurde Dozentin an der Universität. Auf einer Sitzung in der Fakultät traf sie den Architekten Robert Venturi.

In den nächsten Jahren unterrichtete sie an der University of California in Berkeley, war Co-Vorsitzende des Urban Design Programm an der University of California (UCLA) in Los Angeles, sowie an der Yale University in New Haven. Ende der 1960er-Jahre traf sie Venturi wieder, und sie heirateten am 23. Juli 1967 in Santa Monica. Aus der Ehe ging ein Sohn, James Venturi, hervor. Zusammen mit seinem Partner John Rauch eröffnete Venturi 1964 in Philadelphia ein Architekturbüro, 1967 kam Denise Scott Brown, Steven Izenour und David Vaughum hinzu. Unter dem Namen Venturi, Rauch & Scott Brown wurden in den Folgejahren zahlreiche renommierte Architekturprojekte realisiert, zum Beispiel die Benjamin-Franklin-Gedenkstätte (1972) sowie das Humanities Building and Social Sciences Building der State University of New York. 1986 übertrug man ihnen die Gestaltung des Erweiterungsbaus der National Gallery in London, wofür sie Entwürfe im Stile des postmodernen Klassizismus vorlegten. In mehreren Büchern hat das Ehepaar Robert Venturi und Denise Scott Brown das Denken und die Sichtweise auf Architektur mitverändert und einen wesentlichen Beitrag zur Architekturtheorie geleistet.

2018 widmete ihr das Architekturzentrum Wien die weltweit erste Einzelausstellung zu ihrem Werk als Stadtplanerin und Architektin.[1] In ihrem Begleitvideo zur Ausstellung erklärt die südafrikanisch-amerikanische Architektin, sie sei «ein vielfaches Rätsel» – ein «multiple conundrum» –, zu rätselhaft vielleicht auch für den Pritzkerpreis, den sie zweimal verpasste: einmal, als Robert Venturi ihn allein entgegennahm, das zweite Mal, als eine Petition für eine rückwirkende Anerkennung abgewiesen wurde.[2]

Auszeichnung und Ehrungen

Literatur

  • 1966 Complexity and Contradiction in Architecture.
  • 1971 Learning from Pop.
  • 1977 mit Robert Venturi und Steven Izenour: Learning from Las vegas, Revised Edition. MIT Press, Cambridge Massachusetts, USA, ISBN 0-262-72006-X.
  • 1979 Learning from Las Vegas – Der vergessene Symbolismus der architektonischen Form. Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden, ISBN 3-528-08753-6.
  • 1985 A View from the Campidoglio.
  • 1992 Carolina Vaccaro und Frederic Schwartz: Robert Venturi, Denise Scott Brown and Associates, Birkhäuser Verlag, ISBN 3-7608-8134-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Downtown Denise Scott Brown. Abgerufen am 25. November 2018.
  2. Sabine von Fischer: Denise Scott Brown wartet mit 90 immer noch auf den Pritzkerpreis, den sie längst verdient hätte. In: NZZ. 1. Oktober 2021, abgerufen am 1. Oktober 2021 (dt.).
  3. Member History: Denise Scott Brown. American Philosophical Society, abgerufen am 22. Mai 2018 (english, mit Kurzbiographie).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Denise Scott Brown aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.