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Des Teufels General (Drama)
Daten des Dramas | |
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Titel: | Des Teufels General |
Gattung: | Volksstück, Drama in drei Akten |
Autor: | Carl Zuckmayer |
Uraufführung: | 14. Dezember 1946 |
Ort der Uraufführung: | Schauspielhaus Zürich |
Ort und Zeit der Handlung: | Berlin, Spätjahr 1941, kurz vor dem Eintritt Amerikas in den Krieg |
Personen | |
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Des Teufels General ist ein 1945 vollendetes Drama Carl Zuckmayers. Uraufführung war am 14. Dezember 1946 am Schauspielhaus Zürich (Inszenierung: Heinz Hilpert, Bühnenbild: Caspar Neher, Harras: Gustav Knuth). Am 8. November 1947 folgte die deutsche Erstaufführung am Hamburger Schauspielhaus.
Handlung
Das Stück spielt im Spätherbst 1941 und handelt vom Luftwaffen-General Harras, der seine Fähigkeiten wegen seiner Flugleidenschaft den Nationalsozialisten zur Verfügung gestellt hat, obwohl er im Grunde anderer politischer Meinung ist und dies auch öffentlich – selbst gegenüber der SS – kundtut. Anwerbungsversuchen der NSDAP widersteht er. In seinem Umfeld deckt er eine Sabotage-Aktion des Widerstands an einem neu entwickelten Flugzeugtyp auf, mit dem in der Folge auch sein Freund Eilers tödlich verunglückt. Um seine engsten Mitarbeiter – alle keine Nationalsozialisten − zu schützen, übernimmt er die alleinige Verantwortung. Zur Desertion unfähig (obwohl ihm das von seinen Mitarbeitern geraten wird), besteigt er eine Maschine des Flugzeugtyps und fliegt in den Tod.
Entstehung und Hintergrund
Zuckmayer floh 1938 vor den Nationalsozialisten in die USA. Nach einem gescheiterten Versuch als Drehbuchautor in Hollywood und verschiedenen Gelegenheitsarbeiten lebte er ab September 1941 mit seiner Frau auf einer Farm in den Bergen Vermonts.[1] Im Dezember desselben Jahres erfuhr er aus einer Zeitungsnotiz vom Tod seines Freundes Ernst Udet, des Generalluftzeugmeisters der deutschen Armee. Dieser sei beim Ausprobieren einer neuen Waffe tödlich verunglückt und mit Staatsbegräbnis beerdigt worden.[2] Udet wurde so zum Vorbild für General Harras. Über die weitere Arbeit schreibt Zuckmayer in seiner Autobiografie:
- In einer eiskalten Nacht, Ende Januar 1943, las ich meiner Frau den ersten Akt und den Entwurf des gesamten Stückes vor. Sie war bis an die Nase in Wolldecken eingehüllt, denn der Nordwestwind blies. Wir tranken dabei alles Bier und den Rest von Whisky, der noch im Hause war. „Das ist mein erstes Stück“, sagte ich, „das ich für die Schublade schreibe.“ (...)
- Für den ersten Akt und den Entwurf des letzten hatte ich knappe drei Wochen gebraucht. Für den Mittelakt und zur Vollendung des Ganzen brauchte ich mehr als zwei Jahre. Wochenlang kam ich durch die tägliche Arbeit nicht zum Schreiben. Aber ich lebte mit dem Stück, ich lebte mit Deutschland. Und als der Krieg zu Ende ging, war auch das Stück vollendet.[3]
Rezeption
Nach den großen Theatererfolgen dieses Stückes in den 1950er-Jahren blieb es lange ungespielt. Im Jahr 1966 überarbeitete Zuckmayer sein Stück, nachdem es immer wieder Kritik an der Umsetzung einiger Figuren, insbesondere des Saboteurs Oderbruch, gegeben hatte. 1967 entstand eine Hörspielfassung in einer Bearbeitung von Bruno Felix und Hans Jedlitschka. Wieder hervorgeholt hat es der Regisseur Frank Castorf an seiner Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Die Aufführung 1997 unter der Regie von Frank Castorf wurde für das Fernsehen aufgezeichnet. Corinna Harfouch erhielt für ihre Darstellung des General Harras den Gudrun Eysoldt-Ring und wurde von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zur Schauspielerin des Jahres gewählt.
Verfilmung
Im Jahr 1954 entstand unter der Regie von Helmut Käutner die gleichnamige Verfilmung, die auch im Ausland positiv aufgenommen wurde. Die Hauptrollen spielten Curd Jürgens und Marianne Koch. Koch erhielt für ihre Rolle den Deutschen Filmpreis, Jürgens wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Literatur
- Reiner Poppe: Erläuterungen zu Carl Zuckmayer, Des Teufels General. 4. Aufl. Bange, Hollfeld 2007, ISBN 3-8044-1777-9 (=Königs Erläuterungen und Materialien. Bd 283).
Einzelnachweise
- ↑ Carl Zuckmayer: Als wär’s ein Stück von mir, Frankfurt/Main. Fischer Verlag, Juni 2006 Kapitel: Abschied und Wiederkehr S. 565 ff u. 601 ISBN 978-3-596-17208-5
- ↑ Als wär’s ein Stück von mir, S. 622
- ↑ Als wär’s ein Stück von mir, S. 623f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Des Teufels General (Drama) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |