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Die Kinder von Paris

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Filmdaten
Deutscher TitelDie Kinder von Paris
OriginaltitelLa rafle.
ProduktionslandFrankreich, Deutschland, Ungarn
OriginalspracheFranzösisch, Deutsch
Erscheinungsjahr2010
Länge115 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieRoselyne Bosch
DrehbuchRoselyne Bosch
ProduktionIlan Goldman
MusikChristian Henson
KameraDavid Ungaro
SchnittYann Malcor
Besetzung

Die Kinder von Paris ist der Titel eines 2010 produzierten französisch-deutsch-ungarischen Historienfilms. Das Drehbuch basiert auf einer wahren Begebenheit und rekonstruiert die Ereignisse rund um die Rafle du Vélodrome genannte Razzia und Judendeportation vom Sommer 1942 in Paris. Im Mittelpunkt steht die historische Persönlichkeit Joseph Weismann (* 1931), der im Film von Hugo Leverdez verkörpert wird.

Handlung

Der 11-jährige Jo Weismann lebt mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester Rachel in Paris, einer Stadt, die von den Deutschen besetzt ist. Darum muss er, wie andere jüdische Kinder auch den Davidstern tragen und darf auf Anordnung des Regimes bald nicht mehr mit den Freunden den Park zum Spielen betreten. Doch das NS-Regime will mehr. Um die Endlösung der Judenfrage zu forcieren, beschließen die Machthaber im Rahmen einer morgendlichen Razzia sämtliche Juden aus Paris zu deportieren. Um nicht in Konflikt mit dem Vichy-Regime im Süden Frankreichs zu geraten, sollen zunächst nur staatenlose Juden aus Polen oder dem ehemaligen Österreich den Deportationen zum Opfer fallen. Unter diesen Juden zählt auch die Familie Weismann, die aus Polen stammt. Ausgeführt von französischen Polizeieinheiten werden am 17. Juli 1942 13.000 Juden zusammengetrieben. Jo muss mit ansehen, wie sein gleichaltriger Freund Symon Ziegler mit seiner Mutter von der Gruppe der Familie getrennt wird. Ledige Mütter mit ihren Kindern sollen nämlich gleich auf Anweisung des NS-Regimes in die Vernichtungslager im Osten deportiert werden. Auch jüdische Weltkriegsveteranen werden bei der unbarmherzigen Razzia nicht verschont. Dennoch gelingt es immer wieder französischen Christen jüdische Kinder als ihre auszugeben und auf diese Weise zumindest einige Kinder von der Deportation zu bewahren. 7000 Menschen werden mit Straßenbahnen zum Vélodrome d’Hiver gebracht. Hier werden sie fünf Tage bei katastrophalen hygienischen Zuständen zusammengepfercht. Auch Lebensmittel und Wasser werden knapp. Hier bemühen sich der jüdische Arzt Dr. David Scheinbaum sowie die protestantische Krankenschwester Annette Monod den Menschen unter hohem persönlichen Einsatz zu helfen. Auch gibt es Franzosen, die inmitten all des Leids Menschen helfen. So gibt es Feuerwehrleute, die den Menschen den Zugang zu Wasser ermöglichen und auch einen Hausmeister, der eine Jüdin als seine Frau ausgibt, so dass sie das Velodrom verlassen kann.

Fünf Tage später werden die Juden mit Viehtransportern in das Konzentrationslager bei Beaune-la-Rolande deportiert. Obwohl sie es nicht müsste, begleitet Krankenschwester Monod ihre Schützlinge. Hier kümmert sie sich um die Kinder, und muss ihnen erklären, weshalb sie das Lager nicht verlassen dürfen oder ihren Mut nicht nehmen, eines Tages erwachsen zu werden. Eines Tages ereilt den Gefangenen der nächste Schicksalsschlag. Das Regime hat befohlen, die in Frankreich noch verbliebenen Juden nach Auschwitz zu deportieren. Da nicht genügend Züge vorhanden sind, werden die Eltern gnadenlos von ihren Kindern getrennt und werden als Erste abtransportiert. Jo muss, bevor er seiner Mutter aus den Armen gerissen wird, dieser versprechen, zu überleben. Wenige Tage später sollen auch die Kinder ihren Eltern in die Vernichtungslager folgen. Jo hat vor, das Versprechen seiner Mutter einzulösen, und tatsächlich gelingt ihm mit einem anderen Jungen die Flucht aus dem Lager. Entsetzt muss er am nächsten Tag neben einem Bahndamm jenen Zug sehen, in dem die Kinder aus dem Lager deportiert werden.

Paris, 1945. Der Krieg ist zu Ende. Krankenschwester Monod kümmert sich nach wie vor um heimatlose Kinder. In einem Sammelpunkt für Heimkehrer und Überlebende der Lager sieht sie eines Tages Jo. Er hat überlebt und wurde von einem Bauernehepaar adoptiert.

Hintergrundinformationen

Datei:Hugoleverdez 1.jpg
Hauptdarsteller Hugo Leverdez (bei den Dreharbeiten

Mit einem Produktionsbudget von 20 Millionen Euro fand der Großteil der Dreharbeiten zwischen Mai und August 2009 zum Teil an Originalschauplätzen in Paris, darunter am Montmartre, statt. Die Szenen, die im Vélodrome d’Hiver spielen sowie das Lager Beaune-la-Rolande wurden in den Mafilm Studios bei Budapest in Ungarn rekonstruiert. Auf dem Set des Konzentrationslagers entstand 1983 der Film Der Schrei nach Leben mit Michael York und Brigitte Fossey in den Hauptrollen.

Die Kinder von Paris kam am 10. März 2010 in Frankreich, Belgien und der französischsprachigen Schweiz in die Kinos. Auch lief er im Juli 2010 beim Internationalen Filmfestival in Jerusalem. Allein am Eröffnungswochenende spülte der Film in Frankreich 4,2 Millionen Euro in die Kinokassen.

Der Film ist zugleich einer der ersten Holocaust-Filme, in denen nicht unmittelbar die Verbrechen der Deutschen sondern die Kollaboration der Franzosen sowie deren Verstrickungen in die Verbrechen des NS-Regimes thematisiert werden.

Filmfassungen

Es gibt zwei Filmfassungen. Während die DVD-Fassung 115 Minuten lang ist, gibt es die französische Originalfassung, die rund 5 Minuten länger ist. In diesen Szenen wird Adolf Hitler gezeigt, der zusammen mit Heinrich Himmler die weiteren Schritte bespricht, um Frankreich judenfrei zu machen. Hitler und Himmler werden dabei von den deutschen Schauspielern Udo Schenk und Thomas Darchinger verkörpert. Eine weitere Szene spielt am Obersalzberg, wiederum mit Hitler und Himmler als Protagonisten. In dieser Szene ist auch kurz Eva Braun zu sehen, die von der Schauspielerin Franziska Schubert dargestellt wird.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Die Kinder von Paris aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.