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Don Juan (Molière)
Daten des Dramas | |
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Titel: | Don Juan |
Originaltitel: | Dom Juan ou le Festin de pierre |
Gattung: | Komödie |
Originalsprache: | Französisch |
Autor: | Molière |
Erscheinungsjahr: | 1682 (in Œuvres) |
Uraufführung: | 15. Februar 1665 |
Ort der Uraufführung: | Palais Royal, Paris |
Ort und Zeit der Handlung: | Sicile |
Personen | |
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Don Juan (Originaltitel: Dom Juan ou le Festin de pierre) ist eine Komödie in fünf Akten des französischen Dichters Molière (1622–1673). Die Erstaufführung fand am 15. Februar 1665 im Théâtre du Palais Royal statt. Der Titel des Stückes wird im französischen Original mit einem „m“ geschrieben (Dom Juan); „Don“ mit einem „n“ ist ein spanischer Ehrentitel.
Handlung
Don Juan, ein umtriebiger junger Adliger und Gotteslästerer mit ausschweifendem Lebensstil lebt mit seinem treuen Diener Sganarelle auf Sizilien, wo er zahlreiche Liebeseroberungen macht und junge Adelige genauso erfolgreich verführt wie einfache Mägde. Ihn interessiert ausschließlich die Eroberung der jungen Herzen, denen er, nachdem er ihrer habhaft wurde, ebenso schnell wieder den Rücken kehrt, selbst wenn er das Objekt seiner Begierde hat ehelichen müssen. Als besonders harte Nuss stellt sich lediglich Donna Elvira dar, die er aus einem Kloster entführt, um sie zu heiraten. Nachdem er auch sie hat fallen lassen, kreuzen ihre beiden Brüder auf Sizilien auf, um die Kränkung ihrer Familie zu rächen. Im Umgang mit seinen eigenen Angehörigen zeigt Don Juan sich eher süffisant bis herablassend, vor allem der frommen christlichen Lebensart seines Vaters Don Luis begegnet er mit Zynismus. Don Juans Eroberungen bringen ihm etliche Feindschaften und manches Duell, aus denen er stets standhaft hervorgeht. Er liebt Herausforderungen, bis zu dieser seiner letzten: dem Essen mit dem Standbild des Komturs, den Don Juan zuvor getötet hatte, und der ihn nun in das Feuer der Hölle bringen wird.
Charakterzüge des Don Juan
Don Juan, der maßlose Grenzenübertreter
Man kann in Don Juan den Archetyp der Maßlosigkeit sehen, der sich über sämtliche tradierten Normen hinwegsetzt und dadurch die geltenden Werte und Ideale in Frage stellt. Als junger, hübscher Adeliger legt er eine (für die damalige Zeit) unvorstellbare Frechheit an den Tag. Geschickt bedient er sich der Ironie und des Sarkasmus, der Flegelhaftigkeit und Beleidigung, der Unehrerbietigkeit und Respektlosigkeit.
Don Juan übertritt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Sitten und Werte seiner Zeit: Er verführt die Frauen, respektiert das Sakrament der Ehe nicht, auch bereits Verlobte (vgl. die Szene mit Charlotte und Pierrot) zieht er in seinen Bann, und Donna Elvira wird von ihm aus einem Kloster entführt. Während großer Passagen des Stückes ist er auf der Flucht vor gekränkten Damen und deren Angehörigen. Auch den Verhaltensformen, die ihm aufgrund seiner adeligen Herkunft in die Wiege gelegt sind und die ihm sein Vater (Don Luis) nahebringen will, widersetzt er sich vehement.
Don Juan, der Andersdenkende
Don Juan ist ein Freigeist, der sich nicht durch Vorschriften der Religion einengen lassen will. Sein "Glaubensbekenntnis" beschränkt sich darauf, dass "zwei und zwei vier sind" (<deux et deux sont quatre>), und er wird sich auch im Tod nicht untreu. Bis zuletzt bleibt er wegen dieser Ansicht ein gesellschaftlicher Außenseiter.
Pragmatismus und Exploration kennzeichnen Don Juan, der bereit ist, sich immer wieder in neue, schwer einzuschätzende Situationen zu begeben und die dort auftretenden Probleme zu meistern.
In der Szene mit dem Bettler (3. Akt, 2. Szene) versucht Don Juan erfolglos den frommen Bettler zum Fluchen zu verführen. Schließlich gibt er ihm angesichts der offensichtlich nicht existenten göttlichen Hilfe aus "Liebe zur Menschheit" ein Almosen.
Das Ende des Don Juan
In der vorletzten Szene (5. Akt, 5. Szene) tritt ein Gespenst auf, in dem Sganarell ein Zeichen des Himmels sieht: O Herr, es ist der Himmel, der zu Ihnen spricht - er gibt Ihnen ein Zeichen.
Trotz der Aufforderung des Gespenstes (Don Juan ist nur noch ein Augenblick vergönnt, der himmlischen Barmherzigkeit teilhaftig zu werden, und wenn er nicht alsbald bereut, ist sein Untergang beschlossen) zeigt sich Don Juan zynisch, spottend, anmaßend-selbstbewusst, herausfordernd, ohne jegliche Furcht und unnachgiebig (Nein, es soll nicht heißen, dass ich imstande wäre zu bereuen, geschehe, was da will!), ganz im Gegensatz zu Sganarell.
In der letzten Szene (5. Akt, 6. Szene) treffen beide auf das Standbild des Komturs, das Don Juan wegen seines Versprechens, mit ihm zu speisen, aufhält: Don Juan, das Verharren in der Sünde führt zu einem grauenhaften Tode. Und wer die Gnade des Himmels verschmäht, den treffen seine Blitze. Auf diese Worte des Komturs hin spaltet sich die Erde unter Donner und Blitz. Zusammen mit dem Komtur versinkt Don Juan in der flammenden Tiefe, nach seinen letzten Worten: O Himmel! Wie wird mir? Ein unsichtbares Feuer verbrennt mich. Ich kann nicht mehr! Mein ganzer Körper wird ein flammender Scheiterhaufen! Ach!
Zurück bleibt der verzweifelte Sganarelle, der sich allein als den Unglücklichen und Unzufriedenen sieht und jämmerlich klagt: Mein Lohn, mein Lohn!
Bearbeitungen
- 1965: Dom Juan ou le Festin de Pierre, französischer Fernsehfilm von Marcel Bluwal, mit Michel Piccoli und Claude Brasseur
- 1998: Dom Juan, französischer Film von Jacques Weber und Michel Boujenah
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