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Domkirche
Dom (von lateinisch domus „Haus“) oder Domkirche werden Kirchen genannt, die sich durch ihre Größe, architektonische und künstlerische Besonderheiten oder eine besondere Bedeutung auszeichnen, auch historisch begründet. Diese Bezeichnung wird neben dem deutschen Sprachraum auch im italienischen und einigen slawischen und nordgermanischen Sprachen benutzt. Im Oberdeutschen hat Münster eine ähnliche Bedeutung.
Wenngleich viele Kathedralen auch als Dom bezeichnet werden, sind die beiden Begriffe anders als landläufig angenommen keine Synonyme. Nur Kirchen, die Sitz eines Bischofs sind, tragen den Titel Kathedrale.
Etymologie
Das Wort Dom für eine bedeutende Kirche ist eine Verkürzung zusammengesetzter lateinischer Bezeichnungen mit dem Bestandteil domus „Haus“: domus ecclesiae war zunächst das Wohnhaus der Geistlichkeit (Kollegium, Domkapitel) neben der Kirche. Daneben wird auch domus dei, „Haus Gottes“, also Gotteshaus als Ort der Gottesdienste angegeben. Mit Blick auf das Genus liegt in strengem Sinne ein Fehler vor, da lateinisch domus zur U-Deklination gehört und feminin ist, nicht maskulin.
Im Italienischen entspricht dem die Bezeichnung des Duomo, in skandinavischen Sprachen schwedisch Domkyrka oder norwegisch und dänisch Domkirke, sowie estnisch Toomkirik und finnisch Tuomiokirkko. Die tschechische Entsprechung ist Chrám oder Velechrám, die slowakische wiederum Dóm, im Lettischen Doms oder Doma baznīca.
Die englische Entsprechung Dome bedeutet dagegen Kuppel, weshalb bisweilen fälschlicherweise eine Kuppel als Kriterium für einen Dom angesehen wird.
Landestypische Besonderheiten
Italien
In Italien waren es wohlhabende Städte, die sich auch ohne Bischof ihren repräsentativen Duomo bauten.
Deutschland
Von den mit der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches und einzelnen Kaisern besonders verbundenen Kaiserdomen hatten einige auch einen Bischofssitz, andere keinen.
Die heute evangelischen unter den Domen wurden mit Ausnahme(n) in Berlin vor der Reformation gebaut und sind heute oft keine Bischofskirchen mehr. Grundsätzlich bezieht sich bei protestantischen Domen in Deutschland die Bezeichnung Dom auf deren vorreformatorische Funktion.
- Unter den Domen in Deutschland gibt es:
- katholische Kathedralen
- als Kathedrale gebaut
- nachträglich zur Kathedrale erhoben
- andere katholische Stiftskirchen
- ehemalige katholische Kathedralen, jetzt evangelische Kirchen
- katholische ehemalige Kathedralen; das Bistum wurde aufgehoben oder der Bischofssitz verlegt
- andere ehemalige katholische Stiftskirchen, jetzt evangelische Kirchen
- andere katholische ehemalige Stiftskirchen
- andere katholische Kirchen
- andere ehemals katholische Kirchen
- originär protestantische Kirchen
- katholische Kathedralen
- Unter den Kaiserdomen gibt es:
- Krönungskirchen mit und ohne Bischofssitz
- Palastkirchen mit und ohne andere Funktion
- eine kaiserliche Stiftung ohne andere Funktion
Österreich
In Österreich sind alle österreichischen röm.-kath. Kathedralkirchen unter der Bezeichnung „Dom“ bekannt, also die Erzbistumskirchen Wien (Stephansdom) und Salzburg (Virgildom), und die sieben Suffraganbistumskirchen Eisenstadt, Linz (Neuer Dom) und St. Pölten (Erzbistum Wien), Feldkirch, Graz-Seckau, Gurk, Innsbruck (Erzbistum Salzburg), sowie vereinzelte ehemalige Kathedralkirchen (wie der Alte Linzer Dom und der Dom von Wiener Neustadt) – die Militärkathedralkirche an der Theresianischen Militärakademie Wr. Neustadt und die immediate Wettingen-Mehrerau werden nicht „Dom“ genannt, auch nicht die griechisch-orthodoxe und russisch-orthodoxe Metropolitankirche und die Hauptkirchen anderer Konfessionen. Daneben findet sich der Ausdruck allgemein auch im Sinne ‚große Kirche‘, so für die für den Landstrich außerordentlich groß geratene ländlichen Pfarrkirche St. Johann (Pongauer Dom) oder Stiftskirche Spital (Dom am Pyhrn).
Insgesamt gibt es also 12 Bischofskirchen (11 katholisch, 1 griechisch-orthodox, 1. russisch-orthodox), und etwa 15 „Dom“ genannte Kirchen in Österreich. Kathedralbauten im gotischen Typus gibt es in Österreich unter den Großkirchen nur vereinzelt (Wiener Stephansdom, Wiener Neustadt, Mariazell), ein paar Dombauten italienischen Stils (Renaissance/Barock: Salzburg, Alter Dom Linz), und ein paar gotisierte oder barockisierte vorgotische Basiliken, historistische Nachempfindungen etliche (etwa die Votivkirche Wien). Das Wort „Münster“ kennt man nicht.
Auch in Skandinavien wurde ein großer Teil der Dome vor der Reformation gebaut. Dort werden auch evangelische Bischofskirchen als Domkirchen bezeichnet, die nach der Reformation Bischofssitz wurden oder überhaupt erst als lutherische Kirchen gebaut wurden. Die wenigen katholischen Kathedralen in Skandinavien sind in der Regel architektonisch unbedeutende Bauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Finnland
In Finnland heißen evangelische Bischofskirchen Tuomiokirkko, katholische und orthodoxe nur Katedraali.
Siehe auch
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Domkirche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |