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Elektra (Sophokles)

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Elektra ist eine Tragödie des griechischen Dichters Sophokles. Das Theaterstück wurde um das Jahr 413 vor Christus in Athen uraufgeführt.

Handlung

Elektra, Tochter von Klytaimnestra und Agamemnon, vergeht in Trauer um ihren Vater, welcher von ihrer Mutter und deren Liebhaber Aigisthos ermordet wurde. Sie fordert Rache an Klytaimnestra und Aigisthos und wirft ihnen vor, Agamemnon nur getötet zu haben, um ihre Liebschaft aufrechtzuerhalten.

Klytaimnestra hingegen, welche keinerlei Reue über den Mord empfindet, behauptet, ihr Gatte habe den Tod verdient, da er ihre andere Tochter Iphigenie am Altar der Artemis geopfert habe.

Derweil befindet sich Elektras Bruder Orestes fern der Heimat, um einem ähnlichen Schicksal wie dem des Agamemnon zu entfliehen. Elektra sieht in ihm einen Verbündeten bei ihren Racheplänen und hofft inständig auf seine Wiederkehr. Klytaimnestra erkennt in ihm eine Bedrohung ihres Lebens und fürchtet eine mögliche Rückkehr.

Im zweiten Auftritt überbringt ein Alter die Botschaft, dass Orestes bei einem Wagenrennen in Delphi verunglückt sei. Klytaimnestra meint ihre Gebete erhört, Elektra versinkt noch tiefer in ihrem Elend und ihrem Wehklagen. Resigniert bittet Elektra nun ihre Schwester Chrysothemis um Hilfe, diese aber fügt sich der Autorität der Mutter.

Die angebliche Urne des Orest wird von einer Gestalt nach Mykene gebracht, die sich später überraschend als Orest offenbart. Er gab sich als verunglückt aus, um seine Mutter in die Irre zu führen. Orestes vollzieht daraufhin den Racheakt und tötet Klytaimnestra. Aigisthos tritt hinzu und denkt, der verhüllte Leichnam gehöre Orestes. Als er bemerkt, dass es seine verstorbene Geliebte ist, zwingt Orestes ihn an dieselbe Stelle, wo sein Vater Agamemnon erschlagen wurde, und bringt Aigisthos dort um.

Personen

  • Elektra
  • Orestes
  • Der alte Diener
  • Pylades
  • Chrysothemis
  • Klytaimnestra
  • Aigisthos
  • Chor der Frauen von Mykene
  • Führerin des Chors

Stammtafel

                                   Pelops
                            ________|_________
                           |                  |
Zeus – Leda – Tyndareos      Atreus          Thyestes
 |_____|  |______|           ___|_______         |
    |         |             |           |       Aigisthos
  Helena    Klytaimnestra – Agamemnon  Menelaos
              |__________________|_____ 
              |      |           |     |           
      Iphigeneia   Elektra  Orestes   Chrysothemis

Interpretation

Das Leid und der daraus entstehende Kreislauf der Rache sind essentielle Elemente in Sophokles’ Werk Elektra. Nach dem Prinzip der Selbstjustiz wird Leid mit Leid beglichen, Tod durch Tod gerächt. Hierbei wird natürlich die Frage aufgeworfen, inwiefern diese Verhaltensweise gerechtfertigt ist.

War es für Klytaimnestra gerechtfertigt, Agamemnon umzubringen, wo er doch ihre Tochter Iphigenie opferte und sie, zumindest einigen antiken Erzählungen zufolge, gewaltsam zur Frau nahm? Doch war Elektra dann nicht genauso im Recht, als sie Rache an Klytaimnestra forderte, da sie den Tod ihres Vaters durch mütterliche Hand erfuhr?

Diese Fragen sind Teil der Intention des Stücks und leiten zum Mitleid, der Empathie. Der Leser soll sich durch betontes und wiederholtes Wehklagen der Protagonisten besser in ihre Situation einfinden und ist so in der Lage, den in Elektra dargestellten Konflikt selbst zu beurteilen. Dies geschieht auch durch die Sprache, die Sophokles selbst als ethischste und beste definierte. Darunter ist zu verstehen, dass die Sprache am meisten der inneren Essenz, der Seele des Individuums, entspricht.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elektra (Sophokles) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.