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Elfriede Fliethmann
Elfriede Fliethmann („Fritzi“, verh. ab 1943 Fliethmann-Henseling; * 1915 in Wien; † 1987 in Berlin) war eine deutsch-österreichische Anthropologin, die in der nationalsozialistischen Rassenforschung aktiv war.
Leben
Fliethmann studierte an der Universität Wien zunächst Geschichte und Geografie, ab 1936 Anthropologie. 1937 trat sie der NSDAP bei. Ihre Promotion erfolgte 1940 bei Eberhard Geyer. Im Juli 1941 erhielt sie eine Stelle am neuen Institut für Deutsche Ostarbeit im besetzten Krakau.[1] Dort arbeitete sie unter Anton Plügel an der Erfassung von angeblichen Rassenmerkmalen bei Juden und Polen. An der Universität Wien war ihre Partnerin in der Auswertung Dora Kahlich-Könner. Beide bereisten z.B. im April/Mai 1942 das Ghetto Tarnów, um Schädel- und Körpervermessungen sowie Fotoaufnahmen von der jüdischen Bevölkerung vorzunehmen. Aus ihren Briefen geht hervor, dass sie unter Zeitdruck wegen der drohenden Vernichtung ihrer „Objekte“ standen und die gewaltsame Hilfe der SS durch Obersturmbannführer Bernhardt in Anspruch nahmen. In Golkowice nahm sie Haarproben.
Im Oktober 1943[2] heiratete sie den in Berlin tätigen Astronomen Robert Henseling, der im Generalgouvernement für Hans Frank gearbeitet hatte. Deshalb beendete sie im Januar 1944 endgültig ihre Arbeit in Krakau. Nach 1945 arbeitete sie als Pädagogin in West-Berlin.[3]
Schriften
- Rassenkundliche Untersuchung von Witzelsdorf und Kopfstetten, zwei Orten im Marchfeld, Dissertation, Universität Wien 1940
- Vorläufer Bericht über anthropologische Aufnahmen an Judenfamilien in Tarnów. Deutsche Forschung im Osten. 2. Jahrgang, Heft 3 (März 1942): 92-111
- Das deutsche Volk und die Völker Osteuropas, eine volksbiologische Skizze, in: Die Burg: Vierteljahresschr. d. Instituts für Deutsche Ostarbeit in Krakau. - Krakau, [Burgverl. [u.a.], ZDB-ID 2153865, Bd. 4.1943, S. 147-186
- (Fliethmann-Henseling): Bericht über anthropologisch-ethnologische Untersuchungen in Szaflary und Witów, zwei Goralenorten im Kreise Neumarkt, Deutsche Forschung im Osten 2 no. 7 (1942)?, S. 272-274.
Literatur
- Götz Aly, Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, 2004 (zuerst 1991), ISBN 3-596-11268-0; erweiterte Neuausgabe Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M. 2013, ISBN 978-3-596-19510-7. (Kapitel: Emanzipation)
- Gretchen E. Schafft: From Racism to Genocide: Anthropology in the Third Reich, University of Illinois, Urbana & Chicago 2004
Weblinks
- Records of the Institut für Deutsche Ostarbeit,Sektion für Rasse- und –Volkstumforschung 1940-1943,Beth Schuster 2007
- VEJ Bd. 9, Dok. 181 (S. 535f)
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Schafft, S. 99
- ↑ Vgl. Schafft, S. 110
- ↑ Berliner Zeitung 31. Januar 2014
Personendaten | |
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NAME | Fliethmann, Elfriede |
ALTERNATIVNAMEN | Fliethmann-Henseling, Elfriede Elisabeth |
KURZBESCHREIBUNG | nationalsozialistische Anthropologin |
GEBURTSDATUM | 1915 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 1987 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elfriede Fliethmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |