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Elina Duni

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Konzert in Wil mit Patrice Moret im Hintergrund (2011)

Elina Duni (* 10. März 1981 in Tirana) ist eine albanisch-schweizerische Jazzsängerin. Mit ihrem Quartett interpretiert sie Volkslieder vom Balkan mit den Stilmitteln des modernen Jazz.[1] Sie lebt in Bern.

Leben

Als Tochter von zwei Künstlern – der Schriftstellerin Bessa Myftiu und des aus dem südalbanischen Dorf Dhërmi stammenden Regisseurs Spiro Duni – stand Elina im kommunistischen Albanien bereits mit fünf Jahren zum ersten Mal auf der Bühne. Das Kind lernte Geige und hatte Auftritte am Radio und im Fernsehen. Die Eltern liessen sich scheiden, und 1992 übersiedelte Elina mit ihrer Mutter in die Schweiz. Sie lebte für zehn Monate in Luzern, danach in Genf, wo sie im Klavierspiel am Conservatoire de musique de Genève ausgebildet wurde; am Collège de Saussure entdeckte sie den Jazz. Nach dem Schulabschluss im Jahr 2000 beteiligte sie sich an mehreren Film-, Theater und Jazzprojekten in Albanien und in der Schweiz.[1][2][3][4]

Von 2004 bis 2008 studierte Duni Gesang und Komposition an der Hochschule der Künste Bern. In dieser Zeit gründete sich auch das Elina Duni Quartet bestehend aus Colin Vallon (Klavier), Bänz Oester (Bass) und Norbert Pfammatter (Schlagzeug). Vallon hatte sie dazu bewegt, Lieder aus ihrer Heimat zu spielen – die ihr aber aus der Kindheit kaum vertraut waren, da die Eltern die vom kommunistischen System propagierte Volksmusik verachteten.[1][2][4]

Geprägt wird die Musik des Quartetts – bei dem seit 2012 Patrice Moret Bass spielt – von Dunis Gesang.[5] Im Jahr 2008 veröffentlichte die Band die erste CD und tourte durch halb Europa. Sie spielten auch beim Jazz Festival Willisau sowie beim Grenoble Jazz Festival.[1] Die dritte CD des Quartetts, die 2012 erschien, wurde vom Plattenlabel ECM produziert.[6]

Daneben beteiligt sich Duni auch bei anderen Bands, so der albanischen Elektro-Avantgarde-Pop-Band Retrovizorja, und ist als Gast auf André Manoukians Melanchology zu hören.

Auszeichnungen

Duni erhielt 2005 den Sonderpreis der Jury in Tirana für die CD Lakuriq mit der Gruppe Retrovizorja. 2007 war sie Trägerin des Friedl Wald-Stipendiums. Im Folgejahr wurde sie von der Musikkommission des Kantons Bern mit dem Coup de cœur ausgezeichnet; auch erhielt sie ein Stipendium der Hochschule der Künste Bern für den Best-Berufseinstieg (2008). Ihr Quartett wurde für die prioritäre Jazzförderung der Pro Helvetia 2010–2012 ausgewählt.[1] 2012 ist sie die Preisträgerin des 15. Essener Jazz Pott.[7]

Zitate

„Doch selten berührt das Ohr eine Musik wie Baresha, wie die Lieder der unbekannten Elina Duni, die auf ihrem ersten Album albanische, griechische und bulgarische Songs in Jazz verwandelt, ohne sie und sich unter Wert zu verkaufen.“

„Überhaupt ist es frappierend, wie selbstverständlich hier zwei Welten zueinander finden, weitab von klischeehaftem Balkanjazz.“

Klaus von Seckendorff: Jazzthetik[9]

Diskographie

  • Baresha (2008)
  1. Lule
  2. Yiati Den M'agapas
  3. Kiparissin
  4. Ces Petits Riens
  5. Solitary Moon
  6. Osso Varun
  7. Loch Ness
  8. La Javanaise
  9. Baresha
  10. Zemër
  11. Edna Na Maika
  12. Spice Island
  13. Avec Le Temps
  • Lume Lume (2010)
  1. Kënga e Qamiles
  2. Ki zandana me kamerav
  3. Lume Lume
  4. Do marr çiften
  5. Kur më del n'sokak
  6. Ha bu ander sevdaluk
  7. Dhen mboro Manoula
  8. Nënockë
  9. Hapi sytë e zes
  10. S'paske pas një pikë mëshire
  11. Kaval Sviri
  12. Riverman
  • Matanë Malit (2012)
  1. Ka një mot
  2. Kjani trima
  3. Kur të kujtosh
  4. Vajzë e valëve
  5. Unë ty moj
  6. Erë pranverore
  7. Çelo Mezani
  8. Ra kambana
  9. Çobankat
  10. Kristal
  11. U rrit vasha
  12. Mine Peza
  • Muza e Zezë (2014)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Bio. In: elinaduni.com. Abgerufen am 27. Februar 2011.
  2. 2,0 2,1 Ane Hebeisen: Sie bringt Folklore vom Balkan richtig zum Grooven. In: Tagesanzeiger. 19. Februar 2010, S. 33.
  3. Christian Hubschmid: Schwarzer Humor und paradoxe Poesie. In: SonntagsZeitung. 7. Februar 2010, S. 41.
  4. 4,0 4,1 Pai Seiler: Lieder aus der Heimat und dem Herzen. In: Schweizer Familie. Nr. 11, 2010, S. 16-17.
  5. Ueli Bernays: Die fröhliche Traurigkeit. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 50, 2. März 2010, S. 19.
  6. ECM 2277. Abgerufen am 9. April 2013 (english).
  7. Elina Duni erhält den 15. Essener „Jazz Pott“ – Preisverleihung und Konzert am 18. Oktober im Grillo-Theater. In: NMZ Kulturinformationszentrum. 17. September 2012, abgerufen am 11. Februar 2014.
  8. Poesie ohne Heimat. In: Die Zeit. Abgerufen am 27. Februar 2011.
  9. Klaus von Seckendorff: Elina Duni Quartet. In: Jazzethik. , abgerufen am 27. Februar 2011.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elina Duni aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.