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Elyah Lopian

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Elyah Lopian

Reb Elijahu Lopian (geb. 1876; gest. 21. September 1970 / 19. Elul 5730), bekannt als Reb Elija (Raw Eliya), war einer der bekanntesten Rabbiner der Mussar-Bewegung. Als Schüler der Kelmer Talmud Tora-Methode war er dafür bekannt, sich hundertprozentig an alle Gebote zu halten, sowie für seine Bescheidenheit und rigide Selbstkontrolle. Seine Sichot Mussar richtete er jeweils (auch) an sich selbst.[1] Es wird erzählt, er hätte nicht einmal seinen Kopf wenige Zentimeter gewendet ohne konkreten Grund und eine voraufgegangene strukturierte Entscheidungsgrundlage dafür. Ein unerschütterliches G'ttvertrauen, Askese und sehr lang anhaltende Fastenzeiten waren für sein gesamtes Leben essentiell.

Leben

Elija Lopian wurde im polnischen Grajewo geboren. In seiner Jugend studierte er an der Jeschiwa in Łomża, wohin er ganz allein gegangen war und seine Familie in den USA zurückgelassen hatte, wo er glaubte, keine vernünftige charedische Erziehung erhalten zu können. Im Anschluss an Łomża ging er nach Kelm und lernte dort in der Jeschiwa von Raw Simche Sissel Siw. Später hatte er die Gelegenheit, den grossen aschkenasischen Mekubal Schlomo Eljaschiw zu bedienen und ihm dadurch nahe zu sein. Er lernte sehr viel von ihm, in den offenen und auch in den verborgenen Teilen der Tora.

1928 emigrierte er nach England, wohin er ursprünglich nur gekommen war, um dort Spenden für Kelm zu sammeln und wo er dann über zwanzig Jahre als Rosch Jeschiwa der Etz Chaim Yeshiva im East End von London wirkte - gemeinsam mit seinem angesehenen Kollegen, Rabbi Nachman Shlomo Greenspan. Elija Lopians Frau Soroh Leah Rotman starb 1934, kurz nach der Verlobung ihrer Tochter Leiba mit Reb Leib Gurwicz.

Viele Jahre lang hegte Reb Elija den Wunsch, sich in Eretz Israel niederzulassen, und sprach häufig über denselben unerfüllten Wunsch des Wilnaer Gaons, dort leben zu können. Im Jahre 1950 schliesslich verliess er die Etz Chaim Yeshiva und konnte endlich Alija machen. Zunächst lebte er im Haus des Bruders seiner Frau, Yisrael Luria, in Jerusalem. Im ersten Jahr seines Aufenthaltes besuchte er zu Sukkot den Brisker Rov.

Anfänglich lehnte er es ab, Mussar-Vorträge in Israel vor grossem Publikum zu halten, und wollte sich lieber dem privaten Studium hingeben und als Lehrer im kleinen Kreise wirken. Doch ausgerüstet mit Zustimmung und Segen des Chazon Ish, den er diesbezüglich um Rat gefragt hatte, liess er sich umstimmen und leitete fortan Mussar-Seminare. Trotz seines mittlerweile hohen Alters (er war bereits 75 Jahre alt) stimmte er schliesslich auch zu, das Amt des Maschgiach Ruchani in der Knesses Chizkiyahu-Jeschiwa zu übernehmen, die sich ursprünglich in Zikhron Ya'akov und später dann in Kfar Hasidim befand und von Rabbi Noah Shimonowitz und nach dessen plötzlichen Tod auf Veranlassung Reb Lopians von Elijahu Elieser Mischkovsky geleitet wurde.

Der Segen des Chason Isch ging in Erfüllung, und Reb Lopian lebte noch knapp zwanzig Jahre, in denen er Tora und Mussar verbreitete. Von Beginn weg übte er eine grosse Anziehungskraft auf junge Studenten aus, die seine Worte begierig aufsogen. Die Jeschiwa hatte sich schnell etabliert und auch Studenten aus allen umliegenden Jeschiwot angelockt.

Reb Elija starb in Israel am 21. September 1970 und wurde auf dem Ölberg bestattet. Nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren eine Strasse im Ramat Shlomo-Quartier in Jerusalem nach ihm benannt.

Als man ihn kurz vor seinem Tod gefragt hatte, wie man es schafft, ein Alter von 94 Jahren zu erreichen, hatte er mit Bestimmtheit erklärt: "Soweit ich mich erinnern kann, habe ich mich wegen keinem Grund in der Welt über keine Person jemals aufgeregt!"

Kinder

Reb Elija hatte 13 Kinder: Rabbi Simcha Zissel Lopian (Yeshivat Toras Emes, London), Rabbi Avraham Yeshaya Lopian (USA), Rebbetzin Leiba Gurwicz, Rabbi Chaim Shmuel Lopian (Sunderland Yeshiva, Gateshead), Rabbi Leib Lopian (Gateshead Yeshiva), Rabbi Eliezer Lopian (Yeshivat Toras Emes, London), Rebbetzin Pearl Klien (London und Jerusalem), Rabbi Benzion (Benzel) Lapian (Willesden/London, Edgware/London und Hong Kong), Rabbi Zvi Hershel Lopian (im Holocaust umgekommen), Rebbetzin Rochel Vilenski (Jerusalem), Yisroel Nochum Lopian (London), Rebbetzin Chaya Pinski (Jerusalem) und Yankel Yoel Lopian (Manchester).

Anekdote

Es wird erzählt, einmal habe Reb Eljahu Lopian den Admor von Gur, den Sfat Emmet, getroffen. Am Ende des Gesprächs bat er um eine Bracha des Admor. Der Admor entgegnete jedoch: "Jemand, der das Verdienst hatte, dass Elijahu Hanawi ihm erschienen ist, hat es nicht nötig, eine Bracha von mir zu erhalten. Reb Elje wunderte sich, dass der Sfat Emmet von diesem Geheimnis wusste, und antwortete: "Wenn der Rebbe über dieses Geheimnis Bescheid weiss, dann ist das sicher Grund genug, von ihm eine Bracha zu erhalten!"

Anmerkungen

  1. Er sagte in seinen Sichot: "Der Schmuss ist für mich. Nachdem ich mich schon selbst zurechtweise, stört es mich nicht, laut zu sprechen, sodass auch andere hören können ... "

Literatur (Auswahl)

  • David J. Schlossberg, Reb Elyah: The Life and Accomplishments of Rabbi Elyah Lopian, 1999

Weblinks

Andere Wikis

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