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Elysion
Das Elysion (altgriechisch Ἠλύσιον [Πεδίον] Elysion [Pedion] 'das Selige [Feld]‘; oder auch lateinisch: das Elysium oder campus Elysius (pl. campi Elysii)) ist in der griechischen Mythologie jene „Insel der Seligen“ im äußersten Westen des Erdkreises, die vom Okeanos umflossen wird. Auf diese „Elysischen Gefilde“ werden jene Helden entrückt, die von den Göttern geliebt wurden oder denen sie Unsterblichkeit schenkten. Manche glaubten in diesen Inseln die Kanarischen zu erkennen. Spätere Dichter, wie auch Vergil, verlegten das Elysion in denjenigen Teil der Unterwelt, in den die von den Totenrichtern für würdig befundenen Frommen und Gerechten einzogen.
Mythologische Bedeutung
Ganz im Gegensatz zum Tartaros handelt es sich dabei um paradiesische, rosengeschmückte Wiesen, auf denen ewiger Frühling herrscht, und wo ein Nektar-ähnlicher Trank aus einer Quelle der Lethe ewiges Vergessen aller irdischen Leiden ermöglicht. Menelaos und Helena, Kadmos, der Gründer von Theben, sowie Peleus und Achilleus sollen sich dort neben anderen Helden befinden und sich die Zeit im Schatten von Weihrauchbäumen mit Reiten und Turnen, Würfel- und Lautenspiel vertreiben. Der Bruder des Minos, Rhadamanthys, herrscht über diese Ebene der Ankunft oder elysischen Gefilde, einen paradiesischen Ort, an den auch Kronos gebracht wurde, als er vom Honig berauscht geschlafen hatte und so von Zeus gefesselt werden konnte. Den Orphikern zufolge – die vieles etwas anders erzählen – ist er dort als Gatte der Rhea König.
Gartenkunst
Im Bereich „Neumarks Garten“ im Dessau-Wörlitzer Gartenreich gibt es ein Elysium, das der Besucher erreicht, wenn er erfolgreich das „Labyrinth“ durchschritten hat. Die heiter-freundliche Gestaltung steht im Gegensatz zu den düster-unheimlichen Irrgängen, die teilweise aus künstlichen Felsen bestehen.
Auch im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel gibt es ein Elysium, das entlang eines gefassten Bachlaufs mit Statuen und kleinteiligen Gartenräumen ausgestaltet war. Zentrale Figur ist die noch erhaltene Skulptur der Flora.
Literatur
- Adolf Erman und Hermann Grapow: Wörterbuch der Ägyptischen Sprache, Akademie-Verlag Berlin 1971, Bd. I, S. 32 s.v. j3rw
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen – Die Götter- und Menschheitsgeschichten. dtv, München 1994. ISBN 3-423-30030-2
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. ISBN 3-423-32508-9
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie – Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. ISBN 3-499-55404-6
- Friedrich Schiller ruft in seiner von Ludwig van Beethoven vertonten Ode An die Freude die Bewohner dieses Ortes an: Textzeile „Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium!“
Siehe auch
- Walhall (germanisch)
- Flathinnis (angeblich keltisch)
- Vaikuntha und der Berg Kailash (indisch)
- Reines Land im Buddhismus, besonders das Land Sukhavati des Buddha Amitabha. Das Nirwana ist dagegen kein Paradies, sondern ein Zustand, der den paradiesischen noch übertrifft.
- Avalon (keltisch)
Weblinks
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