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Emmy Rubensohn
Emmy Rubensohn (1884-1961), Musikmäzenin, Konzertmanagerin, Saloniére und Briefautorin.
Leben
Emmy Rubensohn wurde in Leipzig als Tochter des Textilindustriellen Wilhelm Frank und dessen Frau Auguste geboren. Als Angehörige des gebildeten Bürgertums hat sie das Gewandhaus schon als Mädchen regelmässig besucht, eine lebenslange Leidenschaft für die Musik entwickelt und früh Kontakt zu dort musizierenden Künstlern gesucht.
1907 heiratete sie Ernst Rubensohn und zog zu dem Direktor einer Jutespinnerei nach Kassel. Dort begann ihr Wirken als Saloniére. Das Haus der Rubensohns wurde eine kulturelle Begegnungsstätte, in der Wilhelm Furtwängler ebenso zu Gast war, wie der Komponist Walter Braunfels oder die Maler Oskar Kokoschka und Erich Heckel, der Dirigent Maurice Abravanel und der Schauspieler und Regisseur Ernst Legal. Besonders eng waren die Rubensohns mit dem österreichischen Komponisten Ernst Krenek befreundet, der ab 1925 auch bei ihnen wohnte.
Diese Freundschaft fand in nahezu 200 Briefen Rubensohns an den Komponisten Niederschlag. Krenek komponierte zum Tod von Ernst Rubensohn im New Yorker Exil 1951 seine «2 geistlichen Gesänge».
Das Paar blieb nach der Machtergreifung der Nazis 1933 trotz übelsten Schikanen in Deutschland. Emmy Rubensohn gründete den «Jüdischen Kulturbund Kassel» und organisierte Dutzende Konzerte mit jüdischen Musikern. Erst nach den Pogromen des Jahres 1938 entschloss sich das Paar zur Flucht, zunächst nach Berlin und dann in letzter Minute 1940 nach Shanghai. Wie hinterlassene Briefe zeigen, blieben beide dort trotz schwieriger Umstände kulturell engagiert. 1947 gelang den Rubensohns die Übersiedlung nach New York. Nach dem Tod von Ernst gelang Emmy der der Aufbau eines neuen Freundeskreises mit Persönlichkeiten wie dem Geiger Roman Totenberg, dem Dirigenten Dimitri Mitropoulos oder Alma Mahler-Werfel.
Literatur
- Matthias Henke, Emmy Rubensohn. Musikmäzenin/Music Patron (1884–1961), Berlin (Hentrich & Hentrich) 2022