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Erna Morena
Erna Morena (* 24. April 1885 in Wörth am Main; † 20. Juli 1962 in München; bürgerlicher Name: Ernestine Maria Fuchs) war eine deutsche Filmschauspielerin, Filmproduzentin und Drehbuchautorin in der Zeit des Stummfilms und der Anfänge des Tonfilms.
Leben
In einer bürgerlichen Familie geboren, ging Erna Morena mit 17 Jahren nach München, um hier die Kunstgewerbeschule zu besuchen. Später verbrachte sie ein halbes Jahr in Paris, bis sie schließlich am Ende des ersten Jahrzehnts nach Berlin zog und dort als Krankenschwester arbeitete.
Vermutlich nahm sie gleichzeitig an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin Unterricht, für dessen Ensemble Max Reinhardt sie 1910 als Schauspielerin engagierte. Im folgenden Jahr wirkte sie hier in kleinen Rollen mit. 1912 kam sie zum Film.
Ihr Filmdebüt gab sie 1913 in Die Sphinx von Eugen Illés für die neugegründete Filmproduktionsfirma Literaria Film von Alfred Duskes, ihr Gehalt dort betrug 500 Mark pro Monat[1], also ca. 3.218 Euro. Insgesamt wirkte sie in etwa 120 Filmen mit. Sie arbeitete unter bekannten Regisseuren wie Paul Leni, Richard Oswald, Robert Wiene, Friedrich Wilhelm Murnau und Georg Wilhelm Pabst und spielte neben großen Kollegen wie Conrad Veidt, Emil Jannings, Reinhold Schünzel und Werner Krauß.
Sie war einer der ungewöhnlichsten Stars des deutschen Stummfilms: dunkelhaarig, groß und mit markanten Gesichtszügen hatte sie einen Star-Appeal wie später Greta Garbo und wurde in einem Atemzug mit Asta Nielsen und Henny Porten genannt. Dennoch ist ihr Name heute weitgehend vergessen.
Morena versuchte sich auch als Produzentin: 1918 gründete sie in Berlin die Erna Morena Film GmbH, unterstützt von einigen Freunden als Gesellschafter, mit der sie u. a. die Stummfilme Colomba (1918 mit Werner Krauß) und Die 999. Nacht (1919/1920 mit Hans Albers) produzierte.
Von 1915 bis 1921 war Erna Morena mit dem Schriftsteller Wilhelm Herzog verheiratet. Das Paar hatte die gemeinsame Tochter Eva-Maria Herzog (1915–2007).
Erna Morena spielte im NS Propagandafilm Jud Süß die Rolle der Frau des Konsistorialrats.
Erna Morena wurde auf dem Winthirfriedhof in München-Neuhausen neben ihrer Mutter beerdigt. Unweit davon befindet sich auch das Grab ihres Bruders, des Brentano-Forschers Friedrich Fuchs, der mit Ruth Schaumann verheiratet war.
Filmografie
- 1913: Schwere Stunden
- 1914: Sein braunes Mädel
- 1914: Arme Eva
- 1915: Der Spieler
- 1916: Maria
- 1917: Lulu
- 1917: Prima Vera
- 1918: Das Tagebuch einer Verlorenen
- 1919: Nerven
- 1920: Algol - Tragödie einer Macht
- 1920: Von morgens bis mitternachts
- 1920: Nachtgestalten
- 1921: Das indische Grabmal (2 Teile)
- 1921: Der Gang in die Nacht
- 1921: Lotte Lore
- 1921: Die Verschwörung zu Genua
- 1921: Taschendiebe
- 1922: Teufelssymphonie
- 1922: Ein neues Leben
- 1922: Fridericus Rex
- 1923: Wilhelm Tell
- 1923: Der Großindustrielle
- 1923: Glanz gegen Glück
- 1924: Der Berg des Schicksals
- 1924: Mutter und Kind
- 1925: Heiratsschwindler
- 1925: Wallenstein
- 1925: Bismarck, 1. Teil
- 1925: Die eiserne Braut
- 1926: Bismarck 1862–1898
- 1927: Die rollende Kugel
- 1927: Der Kampf des Donald Westhof
- 1928: Rutschbahn
- 1929: Man schenkt sich Rosen, wenn man verliebt ist
- 1930: Aschermittwoch
- 1932: Das erste Recht des Kindes
- 1933: Die vom Niederrhein
- 1934: Was bin ich ohne Dich?
- 1935: Pygmalion
- 1938: Zwischen den Eltern
- 1939: Fasching
- 1940: Jud Süß
- 1951: Unsterbliche Geliebte, nach Aquis submersus von Theodor Storm
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 542 f.
- Brigitte Bruns, Petra Maier-Schoen (Hrsg.): Erna Morena. Zur Retrospektive im Filmmuseum München im Münchner Stadtmuseum. Belleville-Verlag, München 2005, ISBN 3-936298-52-1.
- Jürgen Kasten: Morena, Erna. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 99 (Onlinefassung).
Weblinks
- Erna Morena bei filmportal.de
- Erna Morena in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Bilder von Erna Morena In: Virtual History
- Biografie, Filme und Foto
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Birett: Lichtspiele. Der Kino in Deutschland bis 1914. Q-Verlag, München 1994, S. XXXV.
Personendaten | |
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NAME | Morena, Erna |
ALTERNATIVNAMEN | Fuchs, Ernestine Maria (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Filmschauspielerin, Produzentin und Drehbuchautorin |
GEBURTSDATUM | 24. April 1885 |
GEBURTSORT | Wörth am Main |
STERBEDATUM | 20. Juli 1962 |
STERBEORT | München |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Erna Morena aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |