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Ernst Stadler
Ernst (Maria Richard) Stadler (geb. 11. August 1883 in Colmar; gest. 30. Oktober 1914 bei Zandvoorde nahe Ypern in Belgien) war ein elsässischer Lyriker, der in deutscher Sprache dichtete.
Leben
Stadler wurde als Sohn eines Staatsanwalts geboren und besuchte in Straßburg das Gymnasium. Er war mit René Schickele und Otto Flake befreundet und gab mit ihnen 1902 die Zeitschrift Der Stürmer (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen nationalsozialistischen Wochenschrift Der Stürmer) heraus, die 1903 in Der Merker umbenannt wurde. Er studierte in Straßburg und ab 1904 in München Germanistik, Romanistik und vergleichende Sprachwissenschaft und promovierte mit einer Arbeit über den Parzival. 1906–08 war er Dozent in Oxford, daraufhin habilitierte er sich in Straßburg mit einer Arbeit über Wielands Shakespeare-Übersetzungen. Von 1910 bis 1914 lehrte Stadler deutsche Philologie als Professor in Brüssel. Das Angebot, als Gastprofessor nach Toronto zu gehen, musste er ausschlagen, da der Erste Weltkrieg begann und Stadler als Reserveoffizier eingezogen wurde. Noch im selben Jahr wurde er durch eine Granate getötet.
Werk
Mit der Veröffentlichung seiner Gedichtsammlung Der Aufbruch (1914) wurde Stadler zu einer Leitfigur des literarischen Expressionismus. Im Unterschied zu Georg Heym ließ er sich durch Unheilsvorahnungen nicht abschrecken. Er appellierte an seine Leser, zu einem besseren Dasein aufzubrechen, und suchte die Depressionen zu vertreiben. Als Elsässer lagen ihm und Schickele die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich besonders am Herzen. Diesem Ziel galten auch seine Übersetzertätigkeit sowie seine literaturwissenschaftlichen Studien, die die Interdependenzen der verschiedenen Literaturen herausstellten.
Zehn seiner Gedichte wurden in die bekannteste Lyrikanthologie des Expressionismus, Menschheitsdämmerung, aufgenommen.
Werke
- Präludien (Gedichte, Straßburg 1904)
- Wielands Shakespeare (Habilitationsschrift, Straßburg 1910)
- Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht (1913)
- Der Aufbruch (Gedichte, Leipzig 1914)
Übersetzungen
- Das Balzac-Buch (Erzählungen und Novellen, Straßburg 1913)
- Francis Jammes: Die Gebete der Demut (Leipzig 1913)
Literatur
- Thomas Diecks: Stadler, Ernst Maria Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin Bitte Band und Seitenzahlen korrekt angeben!, S. 7 f. (Onlinefassung).
- Peter Noss: Stadler, Ernst Maria Richard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1090–1106.
- Andreas Steiner: Ernst Stadler: "Abendschluß", in: Vergleich von 5 Gedichten aus der "Menschheitsdämmerung" zum Thema "Stadt." GRIN Verlag, München 2008, ISBN 3640177363 S. 14 - 17[1]
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Stadler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Ernst Stadler. Bei: Zeno.org.
- Werke von Ernst Stadler im Projekt Gutenberg-DE
- Facharbeit über zwei Gedichte
Notizen
- ↑ im Handel online einsehbar. Auch als Amazon Kindle
Personendaten | |
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NAME | Stadler, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Stadler, Ernst Maria Richard |
KURZBESCHREIBUNG | elsässischer Lyriker |
GEBURTSDATUM | 11. August 1883 |
GEBURTSORT | Colmar |
STERBEDATUM | 30. Oktober 1914 |
STERBEORT | bei Zandvoorde bei Ypern, Belgien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst Stadler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |