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Ernst von Stern
Ernst von Stern (* 25. Juni 1859 in Gut Seyershof (Livland); † 27. April 1924 in Halle) war ein deutsch-russischer Althistoriker und Klassischer Philologie.
Ernst von Stern entstammte dem deutschbaltischen Adel und war Sohn eines Gutsbesitzers. 1877 absolvierte er das Dorpater Gymnasium und studierte anschließend Klassische Philologie und Archäologie an der Dorpater und Leipziger Universität. 1883 erfolgte der Magisterabschluss. 1884 wurde er an der Universität Dorpat mit der Arbeit Catilina und die Parteikämpfe in Rom der Jahre 66–63 promoviert. Ebenfalls erfolgte 1884 die Habilitation an der Universität Odessa. Dort war er seit 1884 Privatdozent, 1886 wurde er außerordentlicher und 1888 ordentlicher Professor für Klassische Philologie. 1900/01 lehrte er an der Universität Moskau. Von 1896 bis 1911 war Stern ordentlicher Professor an der Universität Odessa und Direktor des dortigen Museums der Kaiserlichen Gesellschaft für Geschichte und Altertümer. Anfang des 20. Jahrhunderts führte er Ausgrabungen in der ionischen Kolonie auf der Insel Berezan durch, wo er u. a. den Runenstein von Beresan fand. Daneben leitete er von 1908 bis 1911 die Frauenhochschule in Odessa. Außerdem war Stern von 1908 bis 1911 Ehrenkurator der St. Pauli-Realschule in Odessa. 1906 wurde er von Nikolaus II. zum Kaiserlichen Staatsrat ernannt und erhielt größere Mittel für Forschungen zur Verfügung gestellt.
Trotz zahlreicher hoher russischer Auszeichnungen nahm er 1911 einen Ruf an die Universität Halle an, einen ersten Ruf hatte er 1906 noch abgelehnt. Ab 1921 war Stern Vertreter der Universität Halle in der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft. 1921/22 und 1923/24 war er Rektor der Universität. Stern publizierte zur römischen wie zur griechischen Geschichte.
Schriften (Auswahl)
- Das Hannibalische Truppenverzeichnis bei Livius (XXI, C. 22). Calvary, Berlin 1891.
- Zur Entstehung und ursprünglichen Bedeutung des Ephorats in Sparta. Calvary, Berlin 1894. Nachdruck: Kraus, Nendeln 1975.
- Geschichte der spartanischen und thebanischen Hegemonie vom Königsfrieden bis zur Schlacht bei Mantinea. Dorpat 1884 (Internet Archive).
- Catilina und die Parteikämpfe in Rom der Jahre 66–63. Dorpat 1883 (Internet Archive).
- Die praemykenische Kultur in Südrußland. Moskau 1906.
- Der Höchstpreis. Eine systematische Untersuchung auf Grund der Erfahrungen der deutschen Kriegswirtschaft. Schweitzer, München 1923.
Literatur
- Georg Karo: Ernst von Stern. In: Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde 45, 1925, S. 86–103 (mit Schriftenverzeichnis; Digitalisat).
- Wilhelm Lenz (Hrsg.): Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710–1960, Köln 1970, ISBN 3-412-42670-9, S. 769 (Digitalisat).
- Alexander Häusler: Ernst von Stern, Archäologe in Odessa und Halle. Zum 125. Geburtstag. In: Ethnographisch-archäologische Zeitschrift 25, 1984, S. 683–695.
- Jürgen von Ungern-Sternberg: Ernst von Stern über Catilina und die Gracchen. In: Hyperboreus. Studia classica. Bd. 21 (2015) S. 281–304.
Weblinks
- Literatur von und über Ernst von Stern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Ernst von Stern im Catalogus Professorum Halensis
Eduard Meyer (1889–1902) | Ulrich Wilcken (1903–1906) | Benedikt Niese (1906–1910) | Ernst von Stern (1911–1924) | Wilhelm Weber (1925–1931) | Richard Laqueur (1932–1936) | Franz Altheim (1948–1950) | Hans-Joachim Diesner (1958–1977) | Andreas Mehl (1992–2011) Stefan Pfeiffer (seit 2013)
Personendaten | |
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NAME | Stern, Ernst von |
ALTERNATIVNAMEN | Stern, Ernst Walfried von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-russischer Althistoriker und Klassischer Philologie |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1859 |
GEBURTSORT | Gut Seyershof |
STERBEDATUM | 27. April 1924 |
STERBEORT | Halle |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst von Stern aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |