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Ethanthiol

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Strukturformel
Struktur von Ethanthiol
Allgemeines
Name Ethanthiol
Andere Namen
  • Ethylmercaptan
  • Mercaptoethan
Summenformel C2H6S
CAS-Nummer 75-08-1
PubChem 6343
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit penetrantem bis beißendem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 62,14 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,84 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−148 °C[1]

Siedepunkt

35 °C[1]

Dampfdruck

576 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

schlecht in Wasser[1]

Brechungsindex

1,4310 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 07 – Achtung 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 224​‐​302​‐​332​‐​410
P: 210​‐​273​‐​Fehlerhafter P-Satz​‐​Fehlerhafter P-Satz​‐​403+233 [1]
MAK

DFG/Schweiz: 0,5 ml·m−3 bzw. 1,3 mg·m−3[1][3]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−73,6 kJ/mol[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Ethanthiol, auch Ethylmercaptan genannt, ist eine chemische Verbindung. Es ist nicht zu verwechseln mit Mercaptoethanol.

Eigenschaften

Ethanthiol ist eine außerordentlich übelriechende Flüssigkeit (steht deshalb im Guinness-Buch der Rekorde) mit einem Schmelzpunkt von −148 °C und einem Siedepunkt von 35 °C.[1] Ethanthiol ist löslich in organischen Lösungsmitteln, jedoch praktisch unlöslich in Wasser. Der Stoff ist in hohem Maße wassergefährdend. Wie alle Thiole ist Ethanthiol eine schwache Säure.

Vorkommen und Herstellung

Ethanthiol kann in Erdöl und Steinkohlenteer gefunden werden, aus dem es durch Überleitung über Platin in Gegenwart von Wasserstoff entfernt wird (Entschwefelung). Ethanthiol kommt auch in der vor allem in Südostasien beheimateten Durianfrucht vor und ist für deren charakteristischen Geruch verantwortlich.[6]

Synthetisch wird Ethanthiol in der für Thiole typischen Weise gewonnen.

Verwendung

Ethanthiol findet Verwendung als Odorierungsmittel, indem es zum Beispiel Flüssiggas zugesetzt wird, um Leckagen nachzuweisen – geringste Ethanthiolkonzentrationen sind geruchlich wahrnehmbar. Die Wahrnehmungsschwelle liegt für den Menschen bei etwa 1 mg/t (0,001 ppm).[7]

Weiterhin dient Ethanthiol als Zwischenprodukt für die organische Synthese.

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Eintrag zu Ethanthiol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-232.
  3. SUVA: Grenzwerte am Arbeitsplatz {{{Jahr}}} – MAK-Werte, BAT-Werte, Grenzwerte für physikalische Einwirkungen.
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-23.
  5. Eintrag zu Ethanethiol im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. Stink-Geheimnis der Durianfrucht gelüftet - wissenschaft.de. In: wissenschaft.de. 2020-03-02 (https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/stink-geheimnis-der-durianfrucht-gelueftet/).
  7. Torsten Schmiermund: Das Chemiewissen für die Feuerwehr, Springer Spektrum, ISBN 978-3-662-56605-3, S. 585.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ethanthiol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.