Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Eugene M. Kulischer

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eugene M. Kulischer (russisch Евгений Михайлович Кулишер / Jewgeni Michailowitsch Kulischer; geboren 4. September 1881 in Kiew, Russisches Kaiserreich; gestorben 2. April 1956 in Washington, D.C.) war ein russisch-US-amerikanischer Soziologe.

Leben

Kulischers Vater Michal Kulischer (1847–1919) hat bereits an demografischen Problemen gearbeitet.[1] Kulischer studierte Rechtswissenschaft an der Universität St. Petersburg. Er beschäftigte sich mit Fragen der Demografie, Migration, Bevölkerungsbewegung und des Arbeitsmarktes. Er war ein ausgewiesener Experte für Russland, dokumentierte die Zahl der im Holocaust getöteten oder umgekommenen Menschen und erforschte die Bevölkerungsbewegungen im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg. Von ihm stammt der Begriff Displaced Persons.

Nach der Oktoberrevolution floh Kulischer 1920 von Russland nach Deutschland, nach dem Zusammenbruch der Weimarer Republik floh er nach Dänemark, 1936 ging er nach Paris, 1941 floh er vom besetzten in den unbesetzten Teil Frankreichs und von dort über Spanien und Portugal in die Vereinigten Staaten. Kulischer erstellte in den USA für das Verteidigungsministerium und den Geheimdienst Office of Strategic Services Prognosen über Flüchtlings- und Wanderungsbewegungen als Folge der Kampfhandlungen und war unter anderem als Berater des International Labor Office, des Bureau of the Census und in der Library of Congress beschäftigt war.

Er formulierte als Kernsatz der Migrationsforschung, dass die Geschichte des Menschen die Geschichte seiner Wanderungsbewegungen ist.

Kulischers Bruder Alexander Kulischer (1890–1942), mit dem er im Jahr 1932 die erste große Untersuchung zur Migration veröffentlicht hatte, wurde bei der Flucht in Südfrankreich verhaftet und ein Opfer des Holocaust.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Alexander Kulischer; Eugen Kulischer: Kriegs- und Wanderzüge, Weltgeschichte als Völkerbewegung, Berlin-Leipzig 1932
  • The Displacement of Population in Europe, Montreal 1943
  • Europe on the Move: War and Population Changes, 1917-1947, New York 1948

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Alexandra Fies: Die badische Auswanderung im 19. Jahrhundert nach Nordamerika unter besonderer Berücksichtigung des Amtsbezirks Karlsruhe zwischen 1880 - 1914. Karlsruhe : KIT Scientific Publ. 2009, S. 39f

Andere Wikis

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eugene M. Kulischer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.657 Artikel (davon 1.533 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.