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Fabian Hinrichs
Fabian Hinrichs (* 1974[1] in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Der Sohn eines Polizisten wechselte von einem Jurastudium an die Westfälische Schauspielschule Bochum. Nach dem Studienabschluss gehörte er von 2000 bis 2005 dem Ensemble der Volksbühne Berlin an. Hier trat er unter anderem in den Stücken Paul und Paula, Endstation Amerika, Forever Young und Atta, Atta auf. In der Saison 2005/2006 war er bei den Münchner Kammerspielen in einer Hauptrolle in Iphigenie auf Tauris zu sehen, in der Spielzeit 2010/2011 stand er in dem Stück XY Beat von René Pollesch dort wieder auf der Bühne.
Seinen ersten Filmauftritt hatte er in der 2003 gedrehten und 2004 uraufgeführten schwarzen surrealen Komödie Schussangst in der Hauptrolle des Lukas Eiserbeck. 2005 folgte als eine seiner bekanntesten Rollen die des Hans Scholl im Oscar-nominierten Spielfilm Sophie Scholl – Die letzten Tage und die Rolle des Alexander Halberstadt in der deutsch-belgischen Kinoproduktion Die Bluthochzeit. 2006 trat er in dem Fernsehfilm Neandertal auf. Er war in der Rolle des Daniel in dem 2007 gedrehten Drama Früher oder später unter der Regie von Ulrike von Ribbeck zu sehen.
In der Theatersaison 2007/2008 trat er in Schorsch Kameruns Projekt Biologie der Angst im Schauspielhaus Zürich auf. Im Rahmen der Wiener Festwochen 2009 spielte er in Schorsch Kameruns Bei aller Vorsicht den Profi aus Deutschland.[2]
In Liebe und andere Gefahren, der als ZDF-Fernsehfilm der Woche am 16. März 2009 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, spielte Hinrichs einen der Polizeibeamten, Henning Linker. Ein weiterer ZDF-Film mit Fabian Hinrichs war Rainer Kaufmanns Das Beste kommt erst.
In dem Ende 2009 erschienenen Spielfilm 66/67 – Fairplay war gestern spielte Hinrichs den Fußballfan Florian, der mit seinen fünf Freunden zwischen der Liebe zu dem Fußballclub Eintracht Braunschweig, Gewalt und Freundschaft den Weg durchs Leben sucht. Für den Film Schwerkraft schlüpfte Hinrichs in die Rolle des Bankers Frederick Feinermann, der nach dem Selbstmord eines seiner Kunden auf die schiefe Bahn gerät und fortan all das auslebt, was er die Jahre zuvor unterdrückt hatte. Beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2010 erhielt Hinrichs dafür einen nur ausnahmsweise vergebenen Sonderpreis Schauspiel.
2010 trat Hinrichs in der Berliner Volksbühne als Protagonist in René Polleschs Solostück Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang![3] auf. Dafür erhielt er eine Auszeichnung als Schauspieler des Jahres in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute.
Im Oktober 2010 wurde im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg das von Studio Braun inszenierte Theaterstück Rust – Ein deutscher Messias uraufgeführt, in dem Hinrichs die Hauptrolle des Mathias Rust übernahm.[4] Seit Januar 2012 spielt er den Ich-Erzähler im Theaterstück Kill your darlings! Streets of Berladelphia[5] von René Pollesch, mit dem er 2012 beim Berliner Theatertreffen eingeladen war und den Alfred-Kerr-Darstellerpreis gewann.[6]
Viel Aufmerksamkeit erhielt Ende 2012 Hinrichs’ Darstellung des nervenden Assistenten Gisbert Engelhardt im Münchner Tatort Der tiefe Schlaf. Seit April 2015 ist Hinrichs im neuen zweiten Tatort-Team des Bayerischen Rundfunks aus Nürnberg, das in ganz Franken ermittelt, als Hauptkommissar Felix Voss zu sehen.[7]
Fabian Hinrichs ist Mitglied der Deutschen[8] und der Europäischen Filmakademie.
Filmografie
- 2003: Schussangst
- 2005: Sophie Scholl – Die letzten Tage
- 2005: Die Bluthochzeit
- 2006: Neandertal
- 2006: Bella Block – Blackout
- 2006: Der Kriminalist – Am Abgrund
- 2007: Bloch – Der Kinderfreund
- 2007: Früher oder später
- 2007: Der Dicke – Wahlverwandtschaften
- 2008: Einsatz in Hamburg – Ein sauberer Mord
- 2008: Das Beste kommt erst
- 2009: Liebe und andere Gefahren
- 2009: Tatort – Borowski und die heile Welt
- 2009: Tatort – Mit ruhiger Hand
- 2009: Schwerkraft
- 2009: 66/67 – Fairplay war gestern
- 2009: Dutschke
- 2010: Countdown – Die Jagd beginnt – Klassentreffen
- 2010: Hochzeitspolka
- 2010: SOKO Leipzig – Fehler im System
- 2010: Die Draufgänger
- 2012: In den besten Familien
- 2012: Tatort – Der tiefe Schlaf
- 2012: Flemming – Gruppenspiele
- 2013: Polizeiruf 110 – Wolfsland
- 2013: Beste Bescherung
- 2014: Alles inklusive
- 2014: Stereo
- seit 2015: Tatort-Reihe als KHK F. Voss
- 2015: Der Himmel ist ein Platz auf Erden
- 2016: Das Recht, sich zu sorgen
- 2017: Am Ende geht man nackt
- 2018: Ich töte niemand
- 2019: Ein Tag wie jeder andere
- 2020: Die Nacht gehört dir
- 2015: Unterm Radar
- 2015: Der Fall Barschel
- 2017: Zwischen Himmel und Hölle
- 2017: Die Firma dankt
- 2018: Wackersdorf
- 2019: 8 Tage
- 2019: Klassentreffen (Fernsehfilm)
- 2019: Klassentreffen (Fernsehserie)
- 2019: Schwartz & Schwartz – Der Tod im Haus
- 2019: Preis der Freiheit
- 2019: Ich brauche euch
- 2020: Irgendwann ist auch mal gut
Hörspiele und Features
- 2005: Schorsch Kamerun: Eisstadt – Regie: Schorsch Kamerun (Hörspiel – WDR)
- 2006: Schorsch Kamerun: Ein Menschenbild, das in seiner Summe Null ergibt – Regie: Schorsch Kamerun (Hörspiel – WDR)
- 2008: Jonathan Lethem: Du liebst mich, Du liebst mich nicht – Regie: Beate Andres (Hörspiel – NDR)
- 2008: Paul Plamper, Julian Kamphausen: Die Unmöglichen – Regie: Paul Plamper, Julian Kamphausen (Hörspiel – WDR/SWR)
- 2008: Paul Plamper: RUHE 1 – Regie: Paul Plamper (Hörspiel – WDR/Museum Ludwig)
- 2010: Paul Plamper: Tacet (Ruhe 2) – Regie: Paul Plamper (Hörspiel – WDR/DLF)
- 2011: Paul Plamper: Das akustische Kleist Denkmal – Regie: Paul Plamper (Hörspiel-Parcours – Kulturstiftung des Bundes/Maxim-Gorki-Theater)
- 2013: Manuel Gogos: Die Griechenlandfahrer Regie: Axel Pleuser (WDR)
- 2013: E. M. Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein – Regie: Kai Grehn (Hörspiel – SWR)
- 2014: Maraike Wittbrodt: Wolfsmutter – Regie: Wolfgang Rindfleisch (Kinderhörspiel – DKultur)
- 2017: Paul Plamper: Dienstbare Geister – Regie: Paul Plamper (Original-Hörspiel – WDR/BR/MDR/DLF Kultur/Ruhrtriennale/Maxim-Gorki-Theater)
- 2018: Claudia Weber: Erlösung. Ein Making-of – Regie: Claudia Weber (Original-Hörspiel – SWR)
Auszeichnungen
- 2005: New Faces Award für Sophie Scholl – Die letzten Tage
- 2009: Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Schauspieler – Nebenrolle“ für den Tatort Borowski und die heile Welt
- 2010: Sonderpreis beim Filmfestival Max Ophüls Preis für seine Rolle in Schwerkraft
- 2010: Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle“ für Schwerkraft
- 2010: Schauspieler des Jahres für Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang!
- 2012: Alfred-Kerr-Darstellerpreis für seine Rolle in dem Theaterstück Kill your Darlings! Streets of Berladelphia an der Volksbühne Berlin
- 2013: Deutsche Akademie für Fernsehen, nominiert als „Bester Schauspieler Hauptrolle“ für Der tiefe Schlaf
- 2014: Nominierung für den Deutschen Schauspielerpreis, „Bester Schauspieler Nebenrolle“ für Tatort – Der tiefe Schlaf
- 2014: Ulrich-Wildgruber-Preis
- 2016: Nominierung für den Bayerischen Fernsehpreis als „Bester Schauspieler“ in den Kategorien „Fernsehfilme/Serien und Reihen“ für Der Himmel ist ein Platz auf Erden, Unterm Radar und Der Fall Barschel
- 2020: Schauspieler des Jahres in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute für seine Darstellung in René Polleschs Stück Glaube an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt
Weblinks
- Fabian Hinrichs in der Internet Movie Database (englisch)
- Fabian Hinrichs bei filmportal.de
- Fabian Hinrichs bei der Agentur Hoestermann
- Über seine Theaterarbeiten: Fabian Hinrichs im Lexikon auf nachtkritik.de
- Der Schwerkraftzersetzer in Der Tagesspiegel vom 21. Mai 2010
- Fabian Hinrichs im Deutschen Schauspielhaus – Solo für Nervensäge, Süddeutsche.de vom 19. März 2013
Einzelnachweise
- ↑ Klarstellung durch den Schauspieler am 7. März 2013 bei 1Live Shortstorys; Presseheft zum Tatort Borowski und die heile Welt (2009).
- ↑ Webseite der "Festspielwochen" (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) mit Informationen zur Besetzung
- ↑ Kritik + Kritikenrundschau zu "Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang!" auf nachtkritik.de
- ↑ Schauspielhaus Hamburg - Spielplan mit Informationen zur Aufführung
- ↑ Kritik + Kritikenrundschau zu "Kill your darlings! Streets of Berladelphia" auf nachtkritik.de
- ↑ Archiv Theatertreffen: Kill your Darlings! Streets of Berladelphia, abgerufen am 21. Juni 2013
- ↑ Team Franken bei DasErste.de, abgerufen am 30. März 2015
- ↑ Fabian Hinrichs. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 23. März 2019.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hinrichs, Fabian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 1974 |
GEBURTSORT | Hamburg |
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