Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Federkiel
Der Federkiel ist der mittlere Teil (Steg) einer Vogelfeder. Der obere Teil des Kiels wird Federschaft (Rhachis) genannt, der untere Federspule (Calamus) oder Spindel. An der Spule gibt es zwei Öffnungen: einen oberen Nabel (Umbilicus superior) und einen unteren Nabel (Umbilicus inferior). Bei den zu den Konturfedern gehörenden Deckfedern findet man bei vielen Vogelarten oberhalb des oberen Nabels noch eine sogenannte Nebenfeder (Hypopenna).
Der Federkiel als Schreibgerät
Federkiele als Schreibfedern ersetzten in Europa seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. das Schilfrohr (calamus) als Schreibgerät.[1] Sie sind die Vorläufer der Schreibfedern aus Metall, meist aus Stahl oder Gold, wie häufig bei Füllfederhaltern verwendet. Da meist Federn von Gänsen verwendet wurden, werden sie auch Gänsekiel oder (älter) Gantenkiel genannt. Zum Schreiben wurden in der Regel die äußersten fünf Federn eines Flügels genommen. Wer mit einem Federkiel zu schreiben wünscht, sollte wegen der Form des Kiels als Linkshänder die Federn des rechten Flügels benutzen, als Rechtshänder die Federn des linken Flügels, denn die leicht gekrümmte Form der Federn an den Flügeln ist spiegelbildlich und wirkt sich auf die Handlichkeit beim Schreiben aus. Zum Schreiben wurde die störende Befiederung des Kiels meist entfernt.
Will man einen Kiel zuschneiden, so muss man ihn zunächst härten. Dazu wird der Kiel schräg angeschnitten und das Mark entfernt oder zurückgedrückt. Anschließend weicht man die Kiele in einem Glas Wasser solange ein, bis sie gänzlich weiß erscheinen. Den eingeweichten Kiel steckt man nun in ein Behältnis mit heißem Sand, der so heiß sein muss, dass die Kiele zwar zischen, aber nicht reißen. Man belässt sie solange darin, bis sie an ihren Spitzen transparent sind. Zum Abschluss wird die auf dem Kiel befindliche Haut mit einem scharfen Messer heruntergekratzt und abgewischt. Anschließend kann der Zuschnitt erfolgen.
Erst zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte man die Stahlfeder, welche in einem Halter, dem Federhalter, eingelassen wurde. Zuvor waren die Federkiele verbreitet und wurden allmählich verdrängt.
Weitere Verwendungen
- In der alpenländischen Federkielstickerei wird mit Pfauenfederkielen Leder bestickt.
- Federkiele wurden in der Renaissancemusik als Plektren verwendet.
- Kräftige Federkiele wie beispielsweise die des Kolkraben wurden als „Tangenten“ für das Clavichord benutzt.[2]
Siehe auch
Weblinks
Nachweise
- ↑ Res medii aevi. Kleines Lexikon der Mittelalterkunde. Hrsg. von Renate Neumüllers-Klauser. Harrassowitz Wiesbaden 1999, S. 227. ISBN 3-447-03778-4.
- ↑ Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Federkiel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |