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Fips Asmussen

Aus Jewiki
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Fips Asmussen in Rostock, 2012

Fips Asmussen (eigentlich Rainer Pries; * 30. April 1938[1] in Hamburg; † 9. August 2020 in Querfurt[2]) war ein deutscher Komiker und Alleinunterhalter.

Leben

Nur wenige biographische Details sind öffentlich dokumentiert. Nach der Schallplattenhülle der 1969 erschienenen LP Lektion für Sexmuffel[3] war Asmussens Vater Bankkaufmann in Lübeck und bestand darauf, dass sein Sohn eine Schriftsetzerlehre absolvierte, die er mit der bestandenen Gesellenprüfung abschloss und nach der er in die Werbebranche wechselte (auf Asmussens Website ist hierzu vermerkt, er „studierte mit Diplom an der Werbe-Akademie in Hamburg“). Durch die Tätigkeit auf dem Gebiet der Werbung kam er mit Künstlern in Kontakt, absolvierte eine zweijährige Gesangsausbildung und erlernte das Gitarrenspiel.

Ende der 1960er Jahre eröffnete er in der Ifflandstraße 90 in Hamburg-Hohenfelde die Kabarett-Kneipe Violette Zwiebel, in der er sowohl als Wirt als auch als Interpret tätig war; zu jener Zeit umfasste sein Repertoire kabarettistische Lieder, Chansons und Gedichte von beispielsweise Kurt Tucholsky, Erich Kästner oder Kurt Weill und Bertolt Brecht. Asmussen führte die Violette Zwiebel einige Jahre, ehe er den Betrieb wegen der damit einhergehenden Belastung aufgab: „Vier Jahre lang habe ich jede Nacht bis früh um fünf den Alleinunterhalter gespielt. Das gibt man irgendwann auf, da kommt die Sauferei dazu, ist ja logisch.“[4] Nach dieser frühen Phase, die von anspruchsvollen kabarettistischen Gesangsvorträgen geprägt war, löste er sich 1973 von seiner bisherigen humoristischen Ausrichtung und verlegte sich auf das für ihn charakteristisch gewordene Erzählen von Witzen in rascher Folge. Die inhaltliche Veränderung lässt sich auch an den Tonträgern ablesen: Zu Beginn seiner Tätigkeit als Komiker verwendete er noch seinen bürgerlichen Namen, unter dem er auch seine frühen LPs Lektion für Sexmuffel (1969, mit Beate Hasenau) und Live in Violett – Eine Nacht in der „Violetten Zwiebel“ (1970) veröffentlichte. Von der 1973 erschienenen LP Witze am laufenden Band an trat er hingegen unter dem Künstlernamen Fips Asmussen in Erscheinung.

Er war mehr als vierzig Jahre lang als Komiker tätig und ging mit seinen humoristischen Bühnenprogrammen sowohl in Deutschland als auch im Ausland auf Tournee. Daneben trat er in Hörfunk- und Fernsehsendungen auf. Zudem wurden seine Auftritte seit den frühen 1970er Jahren auch auf Tonträgern veröffentlicht.

Zwischenzeitlich ließ sich der gebürtige Hamburger in Wolfenbüttel und in Niendorf an der Stecknitz nieder. Nach der Wiedervereinigung zog Asmussen Ende der 1990er Jahre zu seiner Frau Barbara nach Querfurt.

Er starb am 9. August 2020 im Alter von 82 Jahren.[5][2]

Humor

In seinen Shows erzählte Asmussen Witze und Pointen, die oft in eine Erzählung eingebunden waren, z. B. über sein Alltagsleben. Häufig bediente Asmussen dabei Klischees und Ressentiments, z. B. gegen Homosexuelle, Ausländer und Frauen.[6]

Musik

Asmussen versuchte sich ab den 1970er Jahren als Stimmungssänger mit Liedern wie Ein Korn im Feldbett (eine Coverversion von Ein Bett im Kornfeld), das 1976 Platz 35 der deutschen Single-Charts erreichte. Seine Version von Mike Krügers Mein Gott Walter! erschien ebenfalls als Single. In den vergangenen 30 Jahren verkaufte Asmussen sieben Millionen Platten, Kassetten und CDs (für Aufnahmen von Herrenabenden teilweise unter dem Pseudonym Karl Ludwig). Er bekam drei Goldene Schallplatten für seine allesamt bei Europa erschienenen Veröffentlichungen Witze am laufenden Band (1978), Witze am laufenden Band II (1979), Eine Mütze voller Witze (1982) und schließlich Platin für Witze am laufenden Band (1978).

Werbung

Ab 2006 warb Asmussen im Fernsehen für das Lustige Taschenbuch (Ehapa Verlag). Hierbei erzählte er betont schlechte Witze, um eine bessere Qualität der Witze im Lustigen Taschenbuch zu suggerieren.

Veröffentlichungen

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[7]
Ein Korn im Feldbett
  DE 35 06.09.1976 (3 Wo.) {{{5}}}

Singles

  • Mein Gott, Walther, 1975
  • Es gibt Leute I + II, 1976
  • Ein Korn im Feldbett (Ein Bett im Kornfeld), 1976
  • Yes Baby, ich kann Boogie (Yes Sir, I Can Boogie), 1977
  • Matador, 1980
  • Ich Tarzan – Du Jane, 1981
  • Lass mein Bier auf dem Deckel stehn, 1983
  • … Nur vom Feinsten, 1983
  • Typisch … (12″), 1984
  • Von Vegesack bis Titisee, 1987

LPs

  • Witze am laufenden Band, 1973, Europa
  • Quasselfilou von der Wasserkante, 1973
  • Witze am laufenden Band 2, 1975, Europa
  • Live – Folge 2, 1975
  • Ab heute wird gelacht Folge 4, 1977
  • Gut gezündet (Muntermacher für Daheim und Unterwegs), 1977, Europa
  • Der große Fröhliche aus dem Norden, 1977
  • Eine Mütze voller Witze, 1978, Europa
  • Ein Herrenabend mit Adalbert Bumsdörfer, 1978
  • In der Haifisch-Bar, 1981, Europa
  • Das halt’ ich im Kopf nicht aus!, 1981, Europa
  • Nur vom Feinsten, 1983, Karussell
  • Live in Violett – Eine Nacht in der „Violetten Zwiebel“ mit Rainer Pries, Fontana 6306001

MCs

(das # hinter dem Titel bezeichnet die laufende Nummer der von Europa herausgegebenen MCs)

  • Witz mit Fips
  • In der Haifisch-Bar
  • Heute wird gelacht (1991, Karussell)
  • Ein Feuerwerk neuer Witze (1976, Karussell)
  • Witze am laufenden Band Teil 1 und 2
  • Kennen Sie den? (#10)
  • Balla Balla (#7)
  • Eine Mütze voller Witze (#3)
  • Das halt’ ich im Kopf nicht aus (#6)
  • Ab heute wird gelacht Teil 1–3
  • Au weia (#4)
  • Aber Hallo … (#5)
  • Schlag auf Schlag (#9)
  • Er nun wieder (#11)
  • Auch das noch (#12)
  • Aus dem Leben gegriffen (#14)
  • Humor ohne Grenzen (#15)
  • Da bleibt kein Auge trocken (#17)
  • Live (1978)
  • Die große Lachparade (1991, Karussell)
  • Der Fröhliche aus dem Norden (1975, Karussell)
  • … nur vom Feinsten (1983 Hamfelde-Trittau, Gasthof Waldeslust)

CDs

Sortiert nach Folgennummer:

  1. Witze am laufenden Band 1
  2. Witze am laufenden Band 2
  3. Eine Mütze voller Witze
  4. Au weia!
  5. Aber Hallo …
  6. Das halt’ ich im Kopf nicht aus!
  7. Balla balla
  8. In der Haifischbar (2005)
  9. Schlag auf Schlag
  10. Kennen Sie den?
  11. Er nun wieder!
  12. Von Vegesack bis Titisee
  13. Auch das noch!
  14. … aus dem Leben gegriffen
  15. Spaß muss sein
  16. Jetzt geht’s rund
  17. Da bleibt kein Auge trocken
  18. Gnadenlos witzig
  19. Grobe Feinheiten
  20. Frei nach Schnauze!
  21. Ausgefallene Einfälle
  22. Das pralle Leben
  23. Saustark
  24. Ein echter Hammer (2014)

Ohne Folgennummern: (größtenteils Best-Of-Zusammenstellungen)

  • Humor ohne Grenzen – Live in der DDR
  • Fips ist Trumpf
  • Fips Asmussen Witze – der Quasselfilou vom Dienst
  • … nur vom Feinsten (Zusammenstellung/Best-Of)
  • Ein Feuerwerk neuer Witze (Zusammenstellung/Best-Of)
  • Das Beste / Folgen 1–2 (2012)
  • Das Beste – Humor, Power Non-Stop (Doppel-CD 2013)

Bücher

  • 1991: Witze am laufenden Band
  • 1991: Das Buch. 30 Jahre Humor vom Feinsten
  • 1995: Echt Spitze – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Und dann War da noch… Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Da kommt Freude auf – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Das macht Spass – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Einfach lustig – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Nur vom Feinsten – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Das darf nicht wahr sein – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Au Backe – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1995: Da geht die Post ab – Lachen mit Fips Asmussen
  • 1997: Fips Asmussen – Witze am laufenden Band
  • 1998: Gnadenlos witzig
  • 1999: Lachen ist gesund. Die besten Witze von Deutschlands Humoristen Nr. 1
  • 2013: Das Beste von Fips Asmussen: Witze, Gags & freche Sprüche (Kindle), nur digital (E-Book)

TV

  • Großstadtrevier, 1995 (Staffel 9 Folge 1)
  • Rent a Pocher, 2004 (Folge 15)
  • Elton vs Simon: Die Live Show, 2008 (Folge 2)
  • Krömer – Die internationale Show, 2010 (4. Staffel)
  • Spiegel TV (Witz komm raus: Unterwegs mit Fips Asmussen), 2013

Sonstiges

Laut der NDR-Sendung „Die größten Komiker im Norden“[8] spielt die Gästetoilette in Fips Asmussens Haus nach Betätigung der Spülkette lediglich Musik, bis man den versteckten, tatsächlichen Spülknopf gefunden hat.

Fips Asmussen war eines der Lieblingsopfer von Oliver Kalkofe, der sich in seiner Sendung Kalkofes Mattscheibe regelmäßig über Erscheinungsbild sowie über den aus Kalkofes Sicht primitiven Humor von Asmussen lustig machte und ihn als „Fips Arschmuskel“ oder „Furz Anussen“ bezeichnete. Asmussen revanchierte sich dafür, indem er eine Zeitlang bei seinen Liveauftritten Witze über Kalkofe erzählte.

Asmussen bezichtigte den Entertainer und Komiker Dieter Hallervorden mehrfach, verschiedene Gags ohne seine Zustimmung übernommen zu haben, so auch den bekannten Sketch Flasche Pommes Frites („Palim-Palim“), den Hallervorden für sein Programm von dem Entertainer Heinz Quermann gekauft hatte. Diese Kontroverse wurde schließlich von Harald Schmidt und Oliver Pocher in der Sendung Schmidt & Pocher persifliert.

Weblinks

 Commons: Fips Asmussen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fips Asmussen: Neue Witze am laufenden Band 4. Europa 111 109.4 (1979)
  2. 2,0 2,1 Komiker Fips Asmussen ist tot auf focus.de vom 11. August 2020
  3. Beate Hasenau & Rainer Pries: Lektion für Sexmuffel. Fontana 885 447 (1969)
  4. Süddeutsche.de, 17. Mai 2010: Komiker Fips Asmussen - Ein Ringbuch voller Witze
  5. Er wurde 82 Jahre alt: Komiker Fips Asmussen gestorben. faz.net. 11. August 2020. Abgerufen am 11. August 2020.
  6. Ulli Tückmantel: Deutsche Witzigkeit. rp-online.de, 31. Dezember 2011
  7. Charts DE
  8. [1] (Link nicht mehr abrufbar)
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