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Fondation Gianadda

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Die Fondation Pierre Gianadda ist eine seit 1976 bestehende private Stiftung mit einer grossen Kunstausstellungsfläche in Martigny im Schweizer Kanton Wallis.

Fondation Pierre Gianadda, Hauptgebäude und Skulpturenpark

Ursprung der Fondation

Blick in die Oldtimer-Ausstellung

Léonard Gianadda, Ingenieur, Journalist, Künstler und international vielfach geehrter Förderer der Kunst, fand 1976 auf einem Gelände, auf welchem er ein Haus errichten sollte, die Überreste eines römischen Tempels. Da sein jüngerer Bruder Pierre mit nur 25 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war, gründete Léonard eine Kultur-Stiftung und gab ihr zum Gedenken an seinen Bruder den Namen Pierre Gianadda.

Léonard Gianadda erwarb das Gelände und liess genau über dem Ausgrabungsort der Tempelreste ein Betongebäude in moderner Architektur nach seinem eigenen Entwurf errichten.

Gesamtangaben zur Stiftung

Die Fondation verfügt über einen Jahresetat von circa 8 Millionen Schweizer Franken, an dem sich die Gemeinde Martigny mit mehr als 545.000 SFr beteiligt. Rund 60 Angestellte werden beschäftigt. Seit der Eröffnung der Museen wurden mehr als 6,7 Millionen Besucher aus aller Welt empfangen (Stand 2006). Hauptsponsoren sind die Gemeinde Martigny, der Kanton Wallis, die Credit Suisse, die UBS und die Loterie Romand. Zu den Partnern der Stiftung gehören Fondation Barry, der St. Bernhard Tunnel, RailAway und der Palais Lumière in Evian.[1]

Die verschiedenen Bereiche der Fondation

Hauptgebäude

Beispiel aus dem Ruhmesweg

Der grosse Neubau dient als Eingangsgebäude und Ausstellungshalle. Er beherbergt drei Dauerausstellungen: das Gallo-Römische Museum zur Frühgeschichte des Ortes, die zehn schönsten Gemälde aus der Sammlung von Evelyn und Louis Franck sowie eine kleine Oldtimer-Automobilsammlung von 50 Autos aus den Baujahren 1897 bis 1939, darunter auch seltene Exponate von Schweizer Automobilherstellern.

Der grosse zentrale Raum des Hauptgebäudes wird für jährlich mehrfach wechselnde Kunstausstellungen vor allem privater Kollektionen und seltener Exponate und zu Konzerten genutzt.

Auf dem Gehweg vor dem Haupthaus wurde ein Ruhmesweg angelegt, auf dessen Platten Hand- oder Fussabdrücke beziehungsweise Signaturen berühmter Gäste verewigt sind.

Die grossen temporären Expositionen begannen 1980.

Skulpturenpark

Exponate im Skulpturenpark

Der sich an das Eingangsgebäude anschliessende weitläufige Park zeigt eine umfangreiche Sammlung von Skulpturen der folgenden renommierten Künstler des 20. Jahrhunderts:

Parkvilla

Modell aus der Ausstellung da Vinci, nach dessen Skizzen gefertigt

Inmitten der Parkanlage steht das alte Arsenal-Gebäude der Fondation, in dem die Verwaltung untergebracht ist und eine ständige Ausstellung von Zeichnungen und Modellen zum Thema Leonardo da Vinci – Erfinder gezeigt wird.

Ein Bistro in einem Anbau an die Parkvilla bietet den Besuchern eine kleine Stärkung.

Restaurierungswerkstatt

Die Fondation restauriert mit eigenen Fachkräften Kunstwerke verschiedener Art, auch für andere Museen und Einrichtungen.

Die Themen aller bisherigen Wechselausstellungen

Jahr Ausstellungsthema in deutsch, in Klammern der Originaltitel
1980 Paul Klee
1981 Picasso, Ausgaben 1904–1972 (Estampes)
1982 Francisco Goya in den Schweizer Sammlungen (Goya dans les collections suisses); Japanische Kunst in den Schweizer Sammlungen (Art japonais dans les collections suisses)
1983 Ferdinand Hodler, Schüler von Ferdinand Sommer (Hodler élève de Sommer); Manguin und der Fauvismus (Manguin parmi les Fauves)
1984 Rodin
1985 Isabelle Tabin-Darbellay; Paul Klee; Bernard Cathelin
1986 Gaston Chaissac; Gustav Klimt; Egon Schiele; Alberto Giacometti
1987 Paul Delvaux; Toulouse-Lautrec; Serge Poliakoff
1988 Picasso und seine Linolschnitte (Picasso linograveur); Die Schätze aus dem Museum von São Paulo, 1. Teil von Raphael (Maler) bis Corot (Trésors du Musée de São Paulo, 1ère partie de Raphaël à Corot); 2. Teil von Manet bis Picasso (2e partie de Manet à Picasso)
1989 Gemälde und ihre Poster (Le peintre et l’affiche); Henry Moore; Hans Erni, Leben und Mythologie (Erni, Vie et mythologie); Jules Bissier
1990 Camille Claudel; Modigliani; Fernando Botero; Louis Soutter
1991 Calima, Kolumbien vor Kolumbus (Calima, Colombie précolombienne); Franco Franchi; Mizette Putallaz; Ferdinand Hodler, Schweizer Geschichtsmaler (F. Hodler, peintre de l’histoire suisse); Schweizer Freiluftskulptur (Sculpture suisse en plein air); Chagall in Russland (Chagall en Russie)
1992 Ben Nicholson; Georges Braque; Von Goya bis Matisse, Werke aus dem Fonds Jacques Doucet (De Goya à Matisse, estampes du fonds Jacques Doucet)
1993 Marie Laurencin; Edgar Degas; Jean Dubuffet; Georges Borgeaud
1994 Albert Chavaz; Von Matisse bis Picasso, Sammlung Jacques und Natasha Gelman (De Matisse à Picasso, collection Gelman); Rodin, Zeichnungen und Aquarelle (Rodin, dessins et aquarelles)
1995 Michail Fjodorowitsch Larionow - Natalija Sergejewna Gontscharowa; Nicolas de Staël; Egon Schiele
1996 Marcel Imsand - Anne Rosat - Michel Favre; Édouard Manet; Suzanne Valadon
1997 Russische Ikonen aus der Tretjakow-Galerie in Moskau (Icônes russes, Galerie Tretiakov, Moscou); Joan Miró; Raoul Dufy
1998 Hans Erni; Paul Gauguin; Diego Rivera & Frida Kahlo
1999 Sam Szafran; Pierre Bonnard; Turner und die Alpen (Turner et les Alpes). 1802
2000 Bonaparte; Van Gogh; Kandinsky und Russland (Kandinsky et la Russie)
2001 Marius Borgeaud oder „die Magie des Augenblicks“ (Borgeaud «ou la magie de l’instant»); Picasso – Unter der Sonne von Mithra («Sous le soleil de Mithra»); Russische Ikonen. Die Heiligen aus der Tretjakow-Galerie in Moskau (Icônes russes. Les saints - Galerie Tretiakov, Moscou)
2002 Jean Lecoultre; Berthe Morisot; Kees van Dongen
2003 Paul Signac; Von Picasso bis Barceló, die spanischen Künstler (De Picasso à Barceló, Les artistes espagnols)
2004 Jean Fautrier; Die Schätze des Klosters der Heiligen Katharina (Les Trésors du Monastère Sainte-Catherine); Hauptwerke aus der Phillips-Sammlung in Washington (Chefs-d’œuvre de la Phillips Collection, Washington); Albert Anker
2005 Henri Cartier-Bresson; Luigi der Schäfer (Luigi le berger); Die französische Malerei aus dem Puschkin-Museum Moskau in Moskau (La peinture française au Musée Pouchkine de Moscou); Félix Vallotton, Sonnenuntergänge (Vallotton, Les couchers de soleil)
2006 Édouard Vallet – Die Kunst der Betrachtung (Vallet - L’art d’un regard); Hauptwerke europäischer Malerei aus dem Metropolitan Museum of Art in New York (The Metropolitan Museum of Art, New York - Chefs-d’œuvre de la peinture européenne); Camille Claudel und Rodin – Das Zusammentreffen zweier Schicksale (Claudel et Rodin - La rencontre de deux destins)
2007 Picasso und der Zirkus (Picasso et le cirque); Marc Chagall. Zwischen Himmel und Erde (Entre ciel et terre)
2008 Balthus zum 100. Geburtstag (Balthus – 100e anniversaire)
2009 Rodin Erotique
2010 Nicolas de Staël (Nicolas de Staël 1945–1955)
2011 Claude Monet; De Renoir à Szafran - Parcours d’un collectionneur
2012 VAN GOGH, PICASSO, KANDINSKY… (Collection Merzbacher. Le mythe de la couleur); Ernest Biéler (Réalité rêvée); PORTRAITS - COLLECTIONS DU CENTRE POMPIDOU
2013 Sam Szafran (Sam Szafran 50 ans de peinture); Marcel Imsand (MARCEL IMSAND ET LA FONDATION); Modigliani (Modigliani et l’Ecole de Paris)
2014 Renoir; La beauté du corps dans l’Antiquité grecque in Zusammenarbeit mit dem British Museum; MÉDITERRANÉE, Fotografien von Léonard Gianadda (1952–1960)

Weblinks

 Commons: Fondation Gianadda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Partner und Links. In: FONDATION PIERRE GIANADDA. Abgerufen am 31. Januar 2019.
46.095127.07085
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fondation Gianadda aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.