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Fréjus
Fréjus | ||
---|---|---|
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département | Var | |
Arrondissement | Draguignan | |
Kanton | Fréjus | |
Koordinaten | 43° 26′ N, 6° 44′ O43.4330555555566.735833333333321Koordinaten: 43° 26′ N, 6° 44′ O | |
Höhe | 21 m (0–616 m) | |
Fläche | 102,27 km² | |
Einwohner | 53.168 (1. Jan. 2016) | |
Bevölkerungsdichte | 520 Einw./km² | |
Postleitzahl | 83600 | |
INSEE-Code | 83061 | |
Website | http://www.ville-frejus.fr | |
Das Rathaus von Fréjus |
Fréjus ist eine Stadt mit 53.168 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016) im Südosten Frankreichs, sie liegt an der Mittelmeerküste nordöstlich der gemeinsamen Mündung des Argens und des Reyran. Fréjus ist die größte Gemeinde im Osten des Départements Var.
Geschichte
Fréjus war in der Antike der Hauptort der Oxibier. Später gründeten Phokäer aus Marseille hier eine Stadt, deren Name nicht bekannt ist. Caesar veranlasste die Vergrößerung des Hafens und die Schaffung eines Marktes, der dann Forum Julii genannt wurde. Die Bezeichnung des Marktes wurde schließlich der Ortsname, der sich bis heute abgeschliffen erhalten hat.
Der Kaiser Augustus erhöhte die Bedeutung des Ortes, als er hier die Colonia Octaviorum für die Veteranen der Legio VIII Augusta einrichtete und den Hafen (laut Strabon als navale Caesaris Augusti) erneut vergrößerte. Aus dieser Zeit stammen auch die heute noch teilweise erhaltenen Bauwerke: Amphitheater, Aquädukt, Leuchtturm, Thermen etc.
Mit der Versandung des Hafens einher ging der Niedergang der Stadt, deren römische Altstadt bei einer Invasion der Sarazenen 940 weitgehend zerstört wurde.
Fréjus' Wiederaufstieg begann wenige Jahrzehnte später unter der Leitung der Bischöfe der Stadt (die Diözese bestand seit dem Ende des 4. Jahrhunderts); ein Piratenüberfall 1475 führte zu einer weiteren Zerstörung der Stadt.
Im Zug der Kriege, die 25 Jahre lang zwischen dem französischen König Franz I. und dem Kaiser Karl V. (der auch König von Spanien war) tobten, hielt Letzterer einen triumphalen Einzug in die Stadt, die er bei der Gelegenheit in Charleville umtaufte und zum Herzogtum erhob.
Im Zweiten Weltkrieg wurden nach der deutschen Besetzung Südfrankreichs in Fréjus mehrere Internierungslager eingerichtet, in die nach der Räumung des Hafenviertels von Marseille im Januar 1943 dessen Einwohner deportiert wurden.
Am 2. Dezember 1959 wurde Fréjus von einer Katastrophe heimgesucht, als der Staudamm der Barrage de Malpasset brach. Die Überschwemmung forderte über 400 Tote.
Seit 1983 findet in Frejus das größte Biker-Festival der Welt statt. Dort treffen sich Mountainbikefahrer aus aller Welt zum Wettbewerb vom klassischen Mountainbikemarathon, einem Triathlon bis zum Enduro-, Tandem und Kid Roc-Rennen Roc d'Azur.
Zu den früheren Bürgermeistern der Stadt gehören André Léotard (1959-1971) und sein Sohn François Léotard (1977-1997). Bei der Kommunalwahl 2014 siegte mit David Rachline erstmals in der Geschichte von Fréjus ein Kandidat der rechten Front National (FN).[1]
Wappen
Beschreibung: In Rot ein durchgehendes weißes Kreuz unter einem blauen Schildhaupt mit drei balkenweise gestellten goldenen Lilien.
Verwaltung
Fréjus ist mit der Nachbarstadt Saint-Raphaël in einer communauté d’agglomération verbunden. Der Kanton Fréjus besteht aus den Gemeinden Les Adrets-de-l’Estérel, Bagnols-en-Forêt und Fréjus. Bürgermeister ist David Rachline, ein Politiker des Front National.
Sehenswürdigkeiten
- Aus römischer Zeit: Hafen, Arena (Amphitheater), Theater, Aquaedukt etc.
- Kathedralbezirk mit romanischer Kathedrale Saint-Léonce, Baptisterium (Taufkapelle) und Kreuzgang: Die Anlage stammt aus dem 11. und 14. Jahrhundert, die Taufkapelle selbst jedoch schon aus dem 5. Jahrhundert.
- Naturpark von etwa 40 Hektar am Meer, der frühere Flughafen, von dem aus 1913 der erste Mittelmeerflug begann: von Fréjus nach Bizerta (Tunesien) durch den Flieger Roland Garros.
- Chinesische Pagode und sudanesische Moschee
- Stierkampf
- Museum der Truppen der französischen Marine
Kreuzgang der Kathedrale Saint-Léonce
Die Arena
Dieses Monument, gebaut im 1. Jahrhundert v. Chr. konnte rund 10.000 Zuschauer aufnehmen. Es ist 114 Meter lang und 82 Meter breit, die zentrale Arena misst 68 mal 39 Meter. Seine Außenansicht besteht aus kleinen regelmäßigen Blöcken (opus vittatum) grünen Sandsteins aus dem alten Steinbruch von La Baume an der Strecke nach Bagnols-en-Forêt. Wie alle Amphitheater des Römischen Reichs war es gebaut worden, um Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen mit aus Afrika importierten Wildtieren zu veranstalten.
Zugang zu den drei Terrassen (cavea) hatte man durch die gewölbten Durchgänge (vomitoria), mit Ausnahme des nördlichen Bereichs des Amphitheaters, der direkt in den Feld gehauen war. Bei schlechtem Wetter oder großer Hitze konnten die cavea durch große einstellbare Segel (velum) geschützt werden, die mittels Seilen an Pfosten befestigt waren, die am oberen Rand des Gebäudes in den Stein eingelassen waren.
In der Mitte der Arena ist eine kreuzförmige, nicht offen sichtbare Grube, aus der mit Hilfe eines Systems von Falltüren und anderen Mechanismen die Gladiatoren und Tiere, aber auch die Ausstattung in die Arena gebracht wurden.
Städtepartnerschaften
- Dumbéa, Neukaledonien
- Fredericksburg, USA
- Paola, Italien
- Tabarka, Tunesien
- Triberg im Schwarzwald, Deutschland
Söhne und Töchter der Stadt
- Gnaeus Iulius Agricola (40–93), römischer General
- Emmanuel Joseph Sieyès (1748–1836), einer der Haupttheoretiker der Französischen Revolution
- Philippe Léotard (1940–2001), Schauspieler
- Odiah Sidibé (* 1970), Sprinterin
- Anna Mouglalis (* 1978), Schauspielerin
- Kevin Constant (* 1987), französischer Fußballspieler mit guineischen Wurzeln
Weblinks
- Ville de Fréjus (französisch)
- Office du Tourisme (mehrsprachig)
Einzelnachweise
- ↑ Wahlergebnis der Stichwahlen vom 30. März 2014, abgerufen am 31. März 2014 (französisch)
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fréjus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |