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Françoise Arnoul
Françoise Arnoul (* 3. Juni 1931 in Constantine, Algerien; eigentlich Francoise Annette Marie Mathilde Gautsch[1]; † 20. Juli 2021[2]) war eine französische Schauspielerin.
Leben
Françoise Arnoul war die Tochter des Generals Charles Gautsch (1882–1969)[3] und der Bühnenschauspielerin Janine Henry.[4] Sie hatte zwei Brüder. Sie besuchte zuerst ein Lyzeum in Rabat. 1945 zog die Familie nach Paris und sie besuchte das Lycée Molière, während der Vater seinen Dienst weiter in Marokko versah.
In Paris belegte Arnoul einen Kurs für klassische Schauspielkunst, doch mit ihrer ersten Filmrolle, die sie im Alter von 18 Jahren in Willy Roziers Filmdrama Perrucha, die Tochter der Nacht (L’Épave, 1949) in der Titelrolle übernahm, erhielt sie ein anrüchiges Image, das sie auch in den folgenden Jahren nicht abstreifen konnte. In ihrer Rolle als Perrucha gilt Arnoul als weltweit erste Filmschauspielerin von Rang, die in einem Unterwasserfilm mitgewirkt hat. Sie gehörte zu den Stars des französischen Nachkriegsfilms in für diese Zeit typischen frivolen Rollen. Vornehmlich im französischen Fernsehen konnte sie sich aber auch als Charakterdarstellerin etablieren.
Dem deutschen Publikum wurde Arnoul in erster Linie durch Henri Verneuils Simenon-Verfilmung Verbotene Frucht (1952, Originaltitel: Le Fruit défendu) mit Fernandel bekannt sowie Jean Renoirs Filmkomödie French Can Can (1955) mit Jean Gabin oder in den beiden Spionage- bzw. Widerstandsfilmen Die Katze (La Chatte, 1958) und Die Katze zeigt die Krallen, (La Chatte sort ses griffes, 1960) unter der Regie von Henri Decoin. In Die Katze wirkten auch die deutschsprachigen Schauspieler Bernhard Wicki und Kurt Meisel mit, in Die Katze zeigt die Krallen Horst Frank.
Anlässlich der Dreharbeiten zu French Can Can lernte Arnoul den Publizisten Georges Cravenne kennen. Die 1956 zwischen beiden geschlossene Ehe zerbrach vier Jahre später,[1][5] und sie wurde 1964 geschieden.[6] 1964 begegnete die Schauspielerin dem Regisseur Bernard Paul, mit dem sie bis zu seinem Tode 1980 zusammenlebte.[6] In späteren Jahren spielte sie auch Theater und arbeitete vor allem für das Fernsehen.
Filmografie (Auswahl)
Kino
- 1949: Perrucha, die Tochter der Nacht (L’Épave)
- 1950: Ja, in Mexiko (Nous irons à Paris)
- 1950: Dein Weg ist Dir bestimmt (Quai de Grenelle)
- 1951: Wir brauchen einen Mann (Le Désir et l’Amour)
- 1951: Die Schönheitskönigin von Paris (La Plus belle fille du monde)
- 1952: Verbotene Frucht (Le Fruit défendu)
- 1953: Die Liebenden von Toledo (Les Amants de Tolède)
- 1953: Die Mädchen der Rue D’Amour (Les Compagnes de la nuit)
- 1953: Im Schlafsaal der großen Mädchen (Dortoir des grandes)
- 1953: Kinder unserer Zeit (I vinti)
- 1953: Gefährtinnen der Nacht (Les Compagnes de la nuit)
- 1954: Zur Liebe verdammt (La Rage au corps)
- 1954: Du mußt mich vergessen (Delirio)
- 1954: Dürfen Frauen so sein? (Secrets d’alcôve)
- 1954: Der Hammel mit den 5 Beinen (Le Mouton à cinq pattes)
- 1954: Nächte in Lissabon (Les Amants du Tage)
- 1955: French Can Can
- 1956: Zum Glück gibt es ihn doch (Le Pays, d’où je viens)
- 1956: Der Weg ins Verderben (Des gens sans importance)
- 1956: Das Gänseblümchen wird entblättert (En efeuillant la marguerite)
- 1956: Paris, Palace Hôtel
- 1957: Thérèse Étienne
- 1957: Spuren in die Vergangenheit (Sait-on jamais...)
- 1958: Weiße Fracht aus Paris (Cargaison blanche)
- 1958: Die Katze (La Chatte)
- 1959: Ich begehre Dich (Asphalte)
- 1959: Das Weib und der Verdammte (La Bête à l’affût)
- 1959: Die Schüler (Le Chemin des écoliers)
- 1960: Die Katze zeigt die Krallen (La Chatte sort ses griffes)
- 1960: Die Spur führt nach Caracas (Le Bal des espions)
- 1961: Reigen der Liebe (La Morte saison des amours)
- 1961: Pariserinnen (Les Parisiennes)
- 1962: Der Teufel und die Zehn Gebote (Le Diable et les Dix Commandements)
- 1963: Ferien in Portugal (Les Vacances portugaises)
- 1964: Frank Patton ruft Küstenwache 5-8-3 (À couteaux tirés)
- 1964: Schräger Charme und tolle Chancen (La Chance et l’Amour)
- 1964: Lucky Jo
- 1965: Mord im Fahrpreis inbegriffen (Compartiment tueurs)
- 1966: Der Kongreß amüsiert sich
- 1977: Violette und François (Violette & François)
- 1992: Les Années campagne
- 1996: Temps de chien
- 1997: Am Morgen danach (Post coïtum animal triste)
- 2000: Merci pour le geste
- 2011: Beau rivage
Fernsehen
- 1972: Van der Valk und das Mädchen
- 1975: Lockruf des Goldes (Fernsehminiserie)
- 1988: Die Junggesellin (La Garçonne)
Literatur
- Françoise Arnoul, in: Internationales Biographisches Archiv 20/1991 vom 6. Mai 1991, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Erster Band A – C. Erik Aaes – Jack Carson, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 154 f.
Weblinks
- Françoise Arnoul in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Eintrag. In: British Film Institute. Archiviert vom Original am 11. März 2014; abgerufen am 20. Juli 2021.
- ↑ Décès de Françoise Arnoul, la femme-enfant du cinéma des années 1950. In: lesoleil.com. 20. Juli 2021, abgerufen am 20. Juli 2021: „L'actrice Françoise Arnoul, décédée mardi à 90 ans, fut un sex-symbol des années 1950, choisie par Jean Renoir pour incarner l’éblouissante Nini de French Cancan, l’un de ses chefs-d’œuvre.“
- ↑ SERVICE HISTORIQUE DE LA DÉFENSEArmée de Terre SOUS-SÉRIE GRYDOFFICIERS GÉNÉRAUX DE L’ARMÉE DE TERREET DES SERVICES(ANCIEN RÉGIME-2010) Répertoire alphabétique, S.18
- ↑ Françoise Arnoul, artsandculture.google.com/
- ↑ Biographie, dvdtoile.com (französisch)
- ↑ 6,0 6,1 Françoise Arnoul, notrecinema.com
Personendaten | |
---|---|
NAME | Arnoul, Françoise |
ALTERNATIVNAMEN | Gautsch, Francoise Annette Marie Mathilde (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | französische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1931 |
GEBURTSORT | Constantine, Algerien |
STERBEDATUM | 20. Juli 2021 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Françoise Arnoul aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |