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Frans Masereel
Frans Masereel (* 30. Juli 1889 in Blankenberge; † 3. Januar 1972 in Avignon) war ein bedeutender belgischer Grafiker, Zeichner und Maler, der vor allem für seine beeindruckenden, von starken Emotionen geprägten Holzschnitte bekannt ist.
Leben
Masereel verbrachte seine Kindheit in seiner Geburtsstadt an der belgischen Küste. Er zeigte schon früh musische Talente. Von 1907 bis 1908 besuchte er die Kunstakademie in Gent.
Werk
Masereel vertrat in seiner Kunst einen konsequenten Humanismus. Er stellte die Menschen in ihrer Verlorenheit und Verlassenheit in der modernen Zivilisation dar, ohne indessen als Pessimist gelten zu können. Denn gleichzeitig lieferte er Beispiele für Handlungsmöglichkeiten, um dem Menschlichen in einer sich entmenschlichenden Welt den ihm gebührenden Platz zu sichern. Beispiele hierfür sind die 80 Holzschnitte „Das Gesicht Hamburgs“ oder die 100 Holzschnitte des Zyklus „Die Stadt“ (1925). 1919 erschien seine Folge von 167 Holzschnitten „Mein Stundenbuch“, die in Deutschland 1920 von Kurt Wolff verlegt wurde. 1920 folgte "Die Idee", eine allegorische Geschichte in 83 Holzschnitten, die in Deutschland 1959 als Nr. 675 im Insel-Verlag, Leipzig, erschien. Darin geht es um die Vorstellung eines Mannes von einer nackten Frau, die sich dann verselbständigt und ob ihrer Nacktheit in Konflikt mit der Obrigkeit gerät.
Eine Freundschaft verband Masereel mit Henry Gowa, der ihn nach Saarbrücken holte, wo er von 1947 bis 1951 die Meisterklasse für Malerei an der neugegründeten Schule für Kunst und Handwerk leitete.[1]
Frans Masereel regte am 26. September 1953 gemeinsam mit den deutschen Künstlern HAP Grieshaber, Erich Heckel, Gerhard Marcks, Ewald Mataré, Otto Pankok, Max Pechstein, Karl Rössing und anderen in Zürich an, die „XYLON Societé Internationale des Graveurs sur Bois” zu gründen. Diese Gründung der Internationalen Vereinigung der Holzschneider XYLON wurde beschlossen und Masereel war ihr erster Präsident.
1956 schuf er ein weiteres großes Holzschnittwerk, 100 Blätter unter dem Titel „Mijn Land“. 1964 erhielt Masereel den Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Eine Dauerausstellung von Masereel-Werken gibt es im Frans Masereel Centrum in Kasterlee bei Antwerpen.
Er kann als engerer Freund von Stefan Zweig bezeichnet werden.
Literatur
- Stefan Zweig, Arthur Holitscher: Frans Masereel. Gesamttitel: Graphiker unserer Zeit, Band 1, Axel Juncker Verlag, Berlin 1923.
- Pierre Vorms: Gespräche mit Frans Masereel. Verlag der Kunst, Dresden 1967.
- Arnold Bode: Frans Masereel, Katalog zur Ausstellung in der Wandelhalle der Paulskirche, Frankfurt am Main 1970.
- Paul Ritter (Hrsg.): Frans Masereel: eine annotierte Bibliographie des druckgraphischen Werkes. Saur, München 1992, ISBN 3-598-11103-7.
- Joris van Parys: Masereel: eine Biografie. Zürich 1999, ISBN 3-85990-001-3.
- Richard Hamann, Jost Hermand: Epochen deutscher Kultur von 1870 bis zur Gegenwart - Expressionismus. Fischer, 1977, ISBN 3-436-02511-9, S. 26, 71, 104, 109, 185.
- Frans Masereel: Mein Stundenbuch. 165 Holzschnitte mit einer Einleitung von Thomas Mann. Paul List Verlag, München 1957.
- Frans Masereel: La Guerre - Der Krieg. Frans Masereels Bilder gegen den Krieg. FMS, Frans-Masereel-Stiftung, Saarbrücken 2010. E-Book, pdf, 300dpi, 75 MB, 54 S., zahlreiche Abbildungen, anläßlich der Ausstellung vom 2. Juli bis 12. September 2010 in Heidelberg.
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Frans Masereel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Homepage der Frans-Masereel-Stiftung
- Frans Masereel Centrum (engl./frz./niederl.)
- Übersicht der Werke des Künstlers
- Frans Masereel auf kunstaspekte.de
- Holzschnitt "Le jeune penseur", 1951 von Frans Masereel
Siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Masereel, Frans |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Maler |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1889 |
GEBURTSORT | Blankenberge |
STERBEDATUM | 3. Januar 1972 |
STERBEORT | Avignon |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Frans Masereel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |