Franz-Josef Wittstamm

Dr. med. Franz Josef Wittstamm

Dr. med. Franz-Josef Wittstamm (geboren 1951 in Recklinghausen) ist ein deutscher Mediziner und Heimatforscher, seit 2016 Arzt im Ruhestand, zuvor Internist und Kardiologe an den Kliniken-Essen-Mitte (siehe Huyssens-Stiftung).

Historisches Engagement

Seit vielen Jahren erforscht er die Lebenswege der jüdischen Bewohner in Recklinghausen und Westfalen. Auslöser für seine Recherchen war ein freundschaftlich geschriebener persönlicher Brief an seine Großeltern von einer früheren jüdischen Nachbarin, die mit ihrer Tochter als eine der wenigen das Ghetto Riga und die Todesmärsche überlebt hatte.

Im Verlauf seiner Forschungen musste er feststellen, dass um 1933 etwa 230 Juden allein auf der Straße seiner Familie - der Bochumer Straße in Recklinghausen-Süd - gewohnt hatten. Alle wurden vertrieben oder umgebracht.

Von allen jüdischen Bewohnern aus Recklinghausen liegen inzwischen Kurzbiografien auf seiner Website www.spurenimvest.de vor. Umfangreiche und nahezu komplette Listen von Chaluzim aus den Hachscharalagern, in denen sich Jugendliche auf die ersehnte Alija durch Umschulung vorbereiteten, stehen zur Verfügung, so beispielsweise zu den Lagern in Bielefeld, Paderborn, Ahrensdorf, Neuendorf und viele andere.

Angesichts der Vorläufigkeit des Wissens über die Schicksale entschied er sich für die Präsentationsform einer Website, um dieses Wissen erweiterungsfähig zu halten und einen allgemeinen Zugriff zu ermöglichen und – so hofft er wenigstens – es auf Dauer zu erhalten. Der Erfolg dieser Website lässt sich an täglichen Anfragen von Nachfahren der Biografierten aus der zweiten und dritten Generation ablesen. Bei vielen engagierten lokalen Gruppen, die sich um die Aufarbeitung der örtlichen Geschichte der Juden bemühen, ist die Webseite "Spuren im Vest" hilfreich und sehr beliebt.

Aktuell finden sich auf der Website www.spurenimvest.de 4900 Kurzbiografien von Juden aus dem Vest Recklinghausen, Westfalen und Deutschland.

Schwerpunkte der Forschungen

• Unsere jüdischen Nachbarn in Recklinghausen und Bochum
• Galizische Juden im Ruhrgebiet
• Ghetto Riga
• Rettungsaktionen
• Kindertransporte
• Hachschara
• Alija Beth
• Die Häftlinge des Außenlagers Bochumer Verein des KL Buchenwald (siehe auch: Bochumer Verein)

Botschaften von „Spuren im Vest“

• Nicht zulassen, dass diese unfassbaren Verbrechen vergessen werden!
• Die Erinnerung wachhalten, damit sich hemmungsloser Hass nicht wieder ausbreitet!
• Oder ganz kurz: Rückwärts sehen – Aufrecht stehen – Vorwärts gehen

Kontakt

• Franz-Josef Wittstamm
• Sauerbruchstraße 29
• 44801 Bochum
• Mail: fjwittstamm@gmx.de

Weblinks

• spurenimvest.de: 3000 Kurzbiografien von Juden aus dem Vest Recklinghausen, Westfalen und Deutschland

Dokumente

• Dankurkunde des israelischen Shoa-Gedenk-Vereins "Hachsharot HeChalutz in Deutschland 1933-1947 / Folgegeneration" an den deutschen Shoa-Forscher, Herrn Dr. (Kardiologe) Franz-Josef Wittstamm aus Bochum und Recklinghausen in NRW, Deutschland für seine singuläre Erforschung, Erstellung und Publikation von über 4850 Einzel-Biografien von Shoa-Opfern und Shoa-Überlebenden. Darunter sind ca. 1500 Biografien von Hachshara-Absolventen. Seine Webseite www.spurenimvest.de bietet auch Listen von Gruppen an. Dr. Wittstamm hat eine sehr intensive und hilfreiche Kooperation mit dem obigen Verein aufgebaut, und hilft zahlreichen Familien, Wichtiges über Shoa-Schicksale ihrer Angehörigen aus zuverlässigen Quellen zu erfahren.
• Alija Schiffe Patria, Atlantic und andere
• Kindertransport Bochum, Liste
• Complete Children Passenger List SS BODEGRAVEN
• Grüner Weg Paderborn
• SS DORA
• www Wyberlye, 48 Biografien