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Friedrich Kurrent
Friedrich Kurrent (* 10. September 1931 in Hintersee; † 10. Jänner 2022[1][2]) war ein österreichischer Architekt und Autor. Er war Professor an der Technischen Universität München und Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Leben und Wirken
Friedrich Kurrent besuchte die Gewerbeschule Salzburg und studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Clemens Holzmeister Architektur. Gemeinsam mit Wilhelm Holzbauer, Otto Leitner und Johannes Spalt gründete er 1950 die arbeitsgruppe 4. Der Gruppe wird große Bedeutung bei der Neuorientierung der österreichischen Architektur der Nachkriegszeit beigemessen.[3]
Parallel zu seiner schaffenden Tätigkeit etablierte sich Kurrent als Lehrer, als der er großen Einfluss auf die nachkommenden Architektengenerationen auch in Deutschland hatte. Von 1968 bis 1971 war er Assistent bei Ernst A. Plischke an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1973 wurde er als Nachfolger von Johannes Ludwig Ordinarius des Lehrstuhls für Entwerfen und Raumgestaltung an der Technischen Universität München. Zusätzlich lehrte Kurrent ab 1976 als Nachfolger von Josef Wiedemann das Fach Sakralbau an der Technischen Universität München. Von 1981 bis 1983 war er Dekan der dortigen Fakultät für Architektur. Kurrent emeritierte 1996.[3]
Kurrent war innerhalb des Architektenkollektivs ARGE Architekten Altes AKH federführend bei der Umgestaltung des Alten AKH in Wien zum Uni-Campus.[3] Neben der Lehre und seinem architektonischen Schaffen engagierte er sich für die Förderung von Architektur und Baukultur in der Öffentlichkeit und war 1965 als streitbarer Geist Gründungsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur. Er arbeitete auch für die Wittmann Möbelwerkstätten.
1958 lernte er seine Frau, die Bildhauerin und Keramikerin Maria Biljan-Bilger kennen. Mit der Maria Biljan-Bilger Ausstellungshalle in seinem damaligen Wohnort Sommerein am Leithagebirge gestaltete er für sie eine 2004 fertiggestellte Bewahrungs- und Pflegestätte ihres umfangreichen Werkes.[3]
Zitate
„Kurrent und die a4 haben nicht nur die moderne Architektur nach Österreich gebracht, sondern gleichzeitig den Modernismus überwunden.“
„Friedrich Kurrent ist ein Moralist von der unbestechlichen, aber auch anstrengenden und unbequemen Art, dem man nicht leicht verzeihen kann, dass er meist recht hat.“
Bauten und Projekte
- Parscher Pfarrkirche Zum Kostbaren Blut in Salzburg (1953–1956); gemeinsam mit der Arbeitsgruppe 4
- Pfarrkirche Steyr-Ennsleite (1961); gemeinsam mit Arbeitsgruppe 4 und Johann Georg Gsteu
- Kolleg St. Josef Salzburg-Aigen (1961–1964); gemeinsam mit Arbeitsgruppe 4
- Zentralsparkasse Floridsdorf in Wien (Umbau und Erweiterung 1974); gemeinsam mit Johannes Spalt
- Wohnhaus Nobilegasse in Wien (1987)
- Kino Liliom in Augsburg (1987–1989)
- Bergkapelle in Ramingstein (1991)
- Wohnturm in Krems an der Donau (1995)
- Evangelische Segenskirche in Aschheim (1997)
- Katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius in Kirchham (1998)
- Maria Biljan-Bilger Ausstellungshalle Sommerein und Privathaus in Sommerein (2004)
Publikationen
- Clemens Holzmeister. In: Baumeister. 3/1986. S. 60–62.
- Johannes Ludwig. Bauten, Projekte, Möbel. Ausstellungskatalog TU München, München 1984, Friedrich Kurrent (Hrsg.).
- Joseph Urban: Vom Baumeister zum Bühnenausstatter. In: Bauwelt: Architekturtourismus. 48/1987, S. 1831–1832.
- mit J. Stabenow, G. Fahr-Becker: Jože Plečnik. Architekt 1872–1957. Callwey, München 1987. Katalog zur Ausstellung Villa Stuck München und Wien Kultur.
- mit A. S. Levetus, Alice Strobl, B. Zuckerkandl: Das Palais Stoclet in Brüssel von Josef Hofmann, mit dem berühmten Fries von Gustav Klimt. Welz, Salzburg 1991, ISBN 3-85349-162-6.
- mit Sepp Horn, Michael Weidlein: Adolf Loos 1870–1933, 40 Wohnhäuser. Adolf Loos 1870–1933, 40 Houses. Pustet, Salzburg 1998.
- mit Scarlet Munding: Friedrich Kurrent – Einige Häuser, Kirchen und dergleichen. Pustet, Salzburg 2001, ISBN 3-7025-0437-0.
- Ernst Anton Plischke, Architekt und Lehrer. Pustet, Salzburg 2003.
- mit Gabriele Kaiser: Friedrich Kurrent – Texte zur Architektur. Pustet, Salzburg 2006, ISBN 3-7025-0537-7.
- mit Gabriele Kaiser: Friedrich Kurrent – Aufrufe, Zurufe, Nachrufe. müry salzmann, Salzburg 2010.
- Friedrich Kurrent: Drei Deka Germ. (Hrsg. v. Erich Klein, Anton Kurz, Ortrun Veichtlbauer) Edition Thurnhof, Horn 2020.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1979 Preis der Stadt Wien für Architektur
- 1997 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
- 1998 Sonderpreis für „Beispielhaftes Bauen mit Brettschichtholz“ im Rahmen des „Holzbaupreises 1998“ des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums (für die Segenskirche in Aschheim).[4]
- 2001 Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien
- 2017 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, Laudatio von Erich Klein.[5][6]
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Kurrent im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich Kurrent. In: archINFORM.
- Informationen über Friedrich Kurrent in der nextroom architektur datenbank
Einzelnachweise
- ↑ Österreichischer Architekt Friedrich Kurrent tot, orf.at, 11. Jänner 2022, abgerufen am 11. Jänner 2022.
- ↑ Architekt Friedrich Kurrent 90-jährig gestorben derstandard.at, 11. Jänner 2022, abgerufen am 11. Jänner 2022.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Architekt Friedrich Kurrent ist tot, oe1.orf.at, 11. Jänner 2022, abgerufen am 11. Jänner 2022.
- ↑ Eintrag auf der Website (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) der Gemeinde Aschheim bei München.
- ↑ Bundeskanzleramt: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
- ↑ Erich Klein: Laudatio zur Überreichung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich an Friedrich Kurrent. 12. Dezember 2017. In: ST/A/R Nr. 56/2017.
Personendaten | |
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NAME | Kurrent, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt und Autor |
GEBURTSDATUM | 10. September 1931 |
GEBURTSORT | Hintersee |
STERBEDATUM | 10. Januar 2022 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Friedrich Kurrent aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Architekt (Österreich)
- Hochschullehrer (Technische Universität München)
- Sachbuchautor
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
- Träger des österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst
- Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien
- Person (Salzburg)
- Architekt der Moderne
- Clemens Holzmeister
- Friedrich Kurrent
- Österreicher
- Geboren 1931
- Gestorben 2022
- Mann