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Friedrich Palitzsch

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Friedrich Martin Palitzsch (* 25. Oktober 1889 in Dresden; † 2. April 1932 in Dresden) war ein deutscher Schachkomponist, Theoretiker und Redakteur auf dem Gebiet des Schachs.

Schachkomposition

Friedrich Palitzsch war ein bedeutender Theoretiker der Logischen Schule (auch Neudeutsche Schule genannt). Sein Aufsatz Die Ablenkung, das Element der indirekten Kombination erlangte grundlegende Bedeutung. In ihm unterteilte er die Lenkung schwarzer Figuren (indirekte Manöver) in zwei Grundtypen: Hinlenkung und Ablenkung.

Ab 1918 untersuchte er systematisch seine Dresdner Idee, die seither fester Bestandteil der Logischen Schule ist:

Im Probespiel kann eine schwarze Figur (oder Bauer) eine Drohung parieren. Durch Hin- oder Ablenkung einer anderen Figur wird diese Parade ausgeschaltet, dafür aber gleichzeitig eine analoge Parade einer anderen Figur ermöglicht (Ersatzverteidiger). Mit dieser neuen Parade erfolgt eine Schädigung von Schwarz, die Zweck der ganzen Kombination ist.[1]

Mit Rudolf Leopold, Gerhard Kaiser und Hans Vetter stand Palitzsch im Dresdner Verein im Gedankenaustausch. Eine spezielle Form des Dresdners, der Palitzsch-Dresdner, verewigte sein Wirken auf diesem Gebiet.

Friedrich Palitzsch
Deutsches Wochenschach, 1919
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Matt in drei Zügen

Vorlage:Schachbrett/Wartung/Alt




Lösung:

Probespiel:
1. a6-a7? (droht 2. Dc4-a6 matt) scheitert an Le4xd3.

Vorplan:
1. Th5-h1! (droht 2. Th1-a1 matt) Le4xh1 mit Ablenkung der Figur aus dem Probespiel.

Hauptplan:
2. a6-a7 Te2-e6 Der Turm übernimmt die Deckungsaufgabe des Läufers.
3. Dc4-a2 matt

Ein Dresdner, in dem der Ersatzverteidiger erst im Hauptplan aktiv wird, ist ein Palitzsch-Dresdner (vgl. Brunner-Dresdner).

Turnierschach

In regionalen Turnieren erzielte Palitzsch einige Erfolge. Zum 4. Kongress des Sächsischen Schachbundes 1910 in Greiz wurde er im Hauptturnier 1B Zweiter, ein Jahr später zum 5. Kongress in Falkenstein/Vogtl. belegte er im Hauptturnier 1A hinter Max Blümich Platz 2-3. 1912 zum 6. Kongress in Meißen wurde er Dritter. Als geteilter Sieger im Meisterschaftsturnier zum 10. Kongress 1922 in Mittweida wurde ihm der Titel Sächsischer Meister zuerkannt. Weitere Platzierungen im Meisterturnier zum 13. Kongress 1925 in Chemnitz 5.-6., zum 14. Kongress 1926 in Dresden 3.-4., zum 15. Kongress 1927 in Bad Schandau 12.-13.[2]

1930 belegte er im Meisterturnier um die Meisterschaft von Mitteldeutschland zum 18. Kongress des Sächsischen Schachbundes in Zwickau hinter Karl Helling und Salo Flohr gemeinsam mit Max Blümich, Jacques Mieses und Karl Gilg Platz 3 bis 6[3] und war Meister von Sachsen 1930.

Redakteur

Palitzsch redigierte eine Schachspalte im Dresdner Anzeiger. Am 8. Januar 1922 gründete er mit seinem Dreizüger als Urdruck Nr. 1 die Schachecke im Pirnaer Anzeiger, übergab deren Redaktion 1924 jedoch an Rudolf Leopold. Von 1922 bis 1931 war Palitzsch Redakteur der Deutschen Schachzeitung.

Privat

Palitzsch war promovierter Arzt in Dresden.

Veröffentlichungen

  • Palitzsch, Friedrich: Die Ablenkung, das Element der indirekten Kombination. Coburg, Riemann, 1917
  • Palitzsch, Friedrich: Die Vorläufer des Römischen Problems. In: Schachkongreß Teplitz-Schönau im Oktober 1922, Teplitz-Schönau, 1923.
  • Palitzsch, Friedrich: Mitteldeutsche Schachturniere 1923. Berlin und Leipzig, de Gruyter, 1924
  • Klein, Heinrich; Palitzsch, Friedrich: Die Bedeutung des Schachs. Berlin und Leipzig, de Gruyter, 1924
  • Palitzsch, Friedrich: Schachschule für Anfänger. Berlin, Leipzig, de Gruyter, 1925
  • Palitzsch, Friedrich und Wiarda, Georg: Am sprudelnden Schachquell. Band 1: Festschrift des Dresdner Schachvereins 1876–1926. Band 2: Jubiläums-Schachkongress zu Dresden 1926, Berlin und Leipzig, de Gruyter, 1926
  • Palitzsch, Friedrich: Ergänzungen zum Kompositionswerk von John Brown. Berlin, 1931

Einzelnachweise

  1. nach Fritz Hoffmann; Günter Schiller; Karl-Heinz Siehndel; Manfred Zucker: 407 Aufgaben und Studien. Sportverlag, Berlin, 1984, Seite 131, ISBN 3-88805-350-1
  2. Schach in Sachsen. Schachverband Sachsen, 2008, S. 449-451
  3. Denken und Raten, 1930, S. 572

Weblink

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Friedrich Palitzsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.