Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Fritz Hartmann (Chirurg)
Fritz Hartmann (* 28. Dezember 1900 in Graz; † 1946 in Smolensk) war ein österreichischer Chirurg und Hochschullehrer.
Leben
Hartmann studierte an der Universität Graz Medizin. 1919 wurde er mit Hugo Gasteiger im Corps Joannea recipiert.[1] Er engagierte sich im Steirischen Heimatschutz. Er bestand 1923 das Staatsexamen und wurde 1924 zum Dr. med. promoviert. Danach war er Wissenschaftlicher Assistent bei Wilhelm Trendelenburg am Physiologischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen.[2] 1926 begann er die chirurgische Ausbildung bei Ferdinand Sauerbruch in München. Mit ihm wechselte er 1928 an die Charité. 1933 wurde er Mitglied der Schutzstaffel. Wertvoll machten ihn seine Verbindungen zu österreichischen Nationalsozialisten. Max Blunck bestellte ihn im Oktober 1933 zum „Führer des österreichischen Verbandsteiles des KSCV“. 1936 habilitierte er sich bei Sauerbruch. Als Oberarzt war er für neurochirurgische Eingriffe zuständig. 1938 trat er der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bei. Von der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin wurde er zum Dozenten (1939) und zum a.o. Professor (1941) ernannt. Durch Sauerbruch protegiert, scheint er für den chirurgischen Lehrstuhl der Reichsuniversität Posen vorgesehen gewesen zu sein.[1] Tatsächlich hat er dieses Amt aufgrund der Kriegsereignisse jedoch nie angetreten. In den Posener Professorenlisten ist er nicht aufgeführt.[3] Unbekannt sind auch Hartmanns Zugehörigkeit zur Wehrmacht und sein Lebensende. Nach Michael H. Kater wurde er „1945 [in Berlin] entlassen als Parteimitglied“. Nach den Kösener Corpslisten starb Hartmann 1946 (oder 1945) in einem Kriegsgefangenenlager in Smolensk.
Familie
Hartmanns Vater Fritz Hartmann (1871–1937) war Psychiater in Graz.[4] 1922 wurde er Corpsschleifenträger von Joannea Graz.[5] Der jüngere Sohn Julius Hartmann († 1959) war ein an der Charité ausgebildeter Internist in Graz.[6]
Publikationen
- mit Ferdinand Sauerbruch: Fortschritte in der Neurochirurgie. Arch klin Chir 176 (1933), S. 568–580[7]
- mit Ferdinand Sauerbruch: Beitrag zur Chirurgie intramedullärer Neubildungen. Schweiz Med Wochenschr 65 (1935), S. 26–28.
- Vorweisung von 58 Kranken mit neurochirurgischen Eingriffen. Vortrag auf dem Internationalen Fortbildungskongress Berlin 1938. In: Christel Heinrich Roggenbau (Hrsg.): Gegenwartsprobleme der psychiatrisch-neurologischen Forschung. Enke, Stuttgart 1939. S. 204–205.
Literatur
- Michael H. Kater: Doctors under Hitler. Univers. North Carolina Press 1989, ISBN 978-0807848586, S. 131 ff.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Kösener Corpslisten 1960, 49, 193
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 50, 187
- ↑ Olaf Edward Majewski: Medizin an der Reichsuniversität Posen (1941–1945) und der polnischen Untergrunduniversität der westlichen Gebiete U. Z. Z. (1942–1945)
- ↑ DNB-Nachweis
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 49, 211
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 49, 209
- ↑ Hirntumor-Patienten in den letzten 5 Jahren: 108mal nur Entlastung, davon starben 98 in den ersten 4 Wochen. Von 68 radikal operierten Pat. starben 8 innerhalb von 8 Wochen, weitere 10 innerhalb eines Vierteljahres
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hartmann, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Hartmann, Friedrich (eigentlicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Chirurg und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1900 |
GEBURTSORT | Graz |
STERBEDATUM | 1946 |
STERBEORT | Smolensk |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fritz Hartmann (Chirurg) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |