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Fußnote

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Dieser Artikel erläutert den drucktechnischen Begriff, für die gleichnamige Zeitschrift siehe Fußnote (Zeitschrift).
Fußnoten mit Fußnotenstrich unter einer zivilrechtlichen Hausarbeit
Frühform von Fußnoten am Rand, aus einer Inkunabel von 1498
Sternchen als Fußnotenzeichen in einem deutschen Druck von 1779

Eine Fußnote ist eine Anmerkung, die im Druck-Layout aus dem Fließtext ausgelagert wird, um den Text flüssig lesbar zu gestalten. Eine Fußnote ist eine „Anmerkung, Legende, Bemerkung, Quellenangabe oder weiterführende Erklärung zu einem Text- oder Bildmotiv“.[1]

Fußnote und Endnote

Hinter das betreffende Wort, den Satzteil oder Satz, dem man eine Anmerkung geben will, stellt man eine meist hochgestellte Zahl („Anmerkungsziffer“). Diese Zahl verweist auf eine mit derselben Zahl eingeleitete Stelle, an der der Anmerkungstext steht. Steht diese Stelle auf derselben Seite wie der Text mit der Anmerkungsziffer, dann spricht man von Fußnoten; bei einem Verweis auf Stellen am Ende eines Kapitels oder des gesamten Werkes spricht man von Endnoten.

Gemäß DIN 5008 sind Fußnoten mit arabischen Ziffern oder Römischen Zahlen (V) über alle Seiten hinweg fortlaufend zu nummerieren. Sofern der gesamte Text nicht mehr als drei Fußnoten enthält, dürfen auch Sonderzeichen (z. B. Sternchen) verwendet werden. Grundsätzlich dürfen sie nur am Fuß einer Seite und nicht beliebig am Textende positioniert werden. Sie sind vom vorangehenden Text durch mindestens eine Leerzeile und den Fußnotenstrich (Grundstrich) abzugrenzen. Es ist nicht erlaubt, unter der Fußnote und somit am Seitenende ein Bild einzufügen. Auch Endnoten sind nach DIN 5008 nicht zulässig, werden jedoch oftmals auch in wissenschaftlichen Publikationen verwendet, wie überhaupt die DIN 5008 für diese Art von Veröffentlichungen nicht verbindlich ist. Viele Herausgeber fürchten, Fußnoten könnten auf ein breiteres Publikum abschreckend wirken.

Die Gesamtheit der Fuß- oder Endnoten eines Werkes bezeichnet man als Anmerkungsapparat, Fußnotenapparat oder auch wissenschaftlichen Apparat, im Gegensatz zum eigentlichen Text, der Darstellung heißt. Eine Fußnote ist nur ein drucktechnisches Mittel zur Realisierung einer Anmerkung und an sich noch kein Beweis für die wissenschaftliche Untermauerung eines Textes.

Zur Entwicklung der Fußnote stellte der Berliner Historiker Götz Aly fest, dass sie „der mittelalterlichen Marginalistik entstammt, doch gehört sie in ihrer neuzeitlichen Form zum nationalen Kulturgut der schon immer etwas zwanghaften Deutschen. Für die Geschichtswissenschaft hat sie Leopold von Ranke vor fast 200 Jahren mit der Absicht durchgesetzt, diese, den Naturwissenschaften gleich, zu objektivieren“.[2]

Fußnoten- und Anmerkungszeichen im Fließtext

Duden-Regel

Hinsichtlich der Stellung des Fußnotenverweises im Fließtext wird im Duden (Band 1 Rechtschreibung, 24. Auflage 2006, Abschnitt „Textverarbeitung und E-Mails“, Seiten 108/109) ausgeführt:
Als Fußnoten- und Anmerkungszeichen sind heute fast nur noch hochgestellte Ziffern ohne Klammern üblich.

Treffen Fußnoten mit Satzzeichen zusammen, gilt folgende Grundregel:

  • Wenn sich die Fußnote auf den ganzen Satz bezieht, steht die Ziffer nach dem schließenden Satzzeichen;
  • wenn die Fußnote sich nur auf das unmittelbar vorangehende Wort oder die unmittelbar vorangehende Wortgruppe bezieht, steht die Ziffer vor dem schließenden Satzzeichen.

Wissenschaftliche Zeitschriften

Renommierte Wissenschaftsverlage wie Springer und Thieme platzieren in ihren Zeitschriften die Quellenangaben nicht als Fußnoten sondern ans Artikelende. Die Verweise darauf setzen sie in eckigen Klammern auf die Grundlinie und beim Zusammentreffen mit einem Satzzeichen immer vor diesem.

Wikipedia

Weil es in der Wikipedia keine Seitenstruktur gibt, sind hier Fußnoten im strengen Sinn nicht möglich. Also stehen die Quellenangaben und andere Verweise auch hier am Artikelende. Die Gestaltung der Verweise im Fließtext weicht sowohl von der Dudenregel als auch von der Praxis der o. g. wissenschaftlichen Verlage ab. Bedingt durch die Software stehen die Ziffern hoch und in Klammern. Und die derzeitige Regel verlangt, sie beim Zusammentreffen mit einem Satzzeichen immer hinter diesem zu platzieren.

Literatur

  • Michael Bernays: Zur Lehre von den Citaten und Noten. In: Zur neueren und neuesten Litteraturgeschichte II. B. Behr, Berlin 1899 (= Schriften zur Kritik und Litteraturgeschichte von Michael Bernays. Bd. 4. Aus dem Nachlaß hrsg. von Georg Witkowski), S. 253–347.
  • Evelyn Eckstein: Fußnoten. Anmerkungen zu Poesie und Wissenschaft. Lit, Münster, Hamburg, London 2001 (zugl. Diss. Uni Stuttgart 1999), ISBN 3-8258-5112-5.
  • Anthony Grafton: Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote („The Footnote“). Dtv, München 1998, ISBN 3-423-30668-8 (Nachdr. d. Ausg.: Berlin Verlag, Berlin 1995).
  • Bernhard Metz, Sabine Zubarik (Hrsg.): Den Rahmen sprengen. Anmerkungspraktiken in Literatur, Kunst und Film. Kadmos, Berlin 2012, ISBN 978-3-86599-133-1 (Kurzbeschreibung und Inhaltsverzeichnis hier)
  • Anne H. Stevens, Jay Williams: The Footnote, in Theory. In: Critical Inquiry 32 (Winter 2006), S. 208–225.

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. Wolfgang Beinert: Fußnote Fußnotenzeichen. Typoakademie Berlin, , abgerufen am 3. Dezember 2009.
  2. Götz Aly: Sammler im Garten der Wissenschaft, in: Frankfurter Rundschau vom 22. Februar 2011, S. 12 (Kolumne).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fußnote aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.