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Fußwaschung
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/7d/Gouda-Sint-Janskerk-Glas23-mitte-Detail.jpg/300px-Gouda-Sint-Janskerk-Glas23-mitte-Detail.jpg)
Die Fußwaschung (lat. Mandatum) ist eine rituelle Handlung, die im Orient die Gastfreundschaft symbolisieren soll. Die Fußwaschung wird im Neuen Testament als Handlung Jesu an seinen Jüngern beschrieben. Von den Worten Jesu Mandatum novum do vobis (ein neues Gebot gebe ich euch) hat der Ritus seine liturgische Bezeichnung.
Die Fußwaschung beim letzten Abendmahl
Am Vorabend seines Kreuzestodes wusch Jesus während des letzten Abendmahls seinen Jüngern die Füße und trocknete sie mit dem Tuch, das ihn umgürtete. Durch dieses Beispiel wollte er zeigen, dass auch die Jünger untereinander zum Dienen bereit sein müssen. Nur der Evangelist Johannes beschreibt das Geschehen (Joh 13,1-11 EU), das durch die Abschiedsreden Jesu und sein Hohepriesterliches Gebet fortgeführt und entfaltet wird (Joh 13-17 EU). Das Johannesevangelium erwähnt beim Abendmahl nicht die Einsetzung der Eucharistie.
Petrus wollte sich von Jesus die Füße zunächst nicht waschen lassen, ließ es aber geschehen, nachdem dieser ihm sagte: „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.“ (Joh 13,8 EU)
Ritus der Fußwaschung im Gottesdienst
In einigen Kirchen wird der Ritus der Fußwaschung regelmäßig praktiziert.
- In der Liturgie der katholischen Kirche ist in der Messfeier vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag (verpflichtend in Kathedral- und Abteikirchen, fakultativ in allen anderen Kirchen) die Fußwaschung vorgesehen. Der Zelebrant der Heiligen Messe wäscht dabei zwölf (örtlich auch weniger) zuvor bestimmten Gläubigen die Füße; der Ritus gehört zu den Sakramentalien. In der Diözese Mailand praktizierte man zur Zeit des hl. Ambrosius die Fußwaschung als Teil des Sakraments der Taufe.
- In der östlich-orthodoxen Kirche ist es im Patriarchat von Jerusalem Brauch, dass der Patriarch anlässlich des Großen Donnerstags zwölf Priestern die Füße wäscht.
- Innerhalb der evangelischen Kirchen wird die Fußwaschung bei den Siebenten-Tags-Adventisten, der Gemeinde Gottes und zum Teil bei den Mennoniten[1] praktiziert. Die Fußwaschung findet hier in Zusammenhang mit dem Abendmahl (einleitender Bestandteil) statt. Sie wird auch im mennonitischen Dordrechter Bekenntnis von 1632 behandelt.
Literatur
- Hildegard Giess: Die Darstellung der Fußwaschung Christi in den Kunstwerken des 4.–12. Jahrhunderts. Herder, Roma 1962.
- Wolfram Lohse: Die Fußwaschung (Joh 13, 1–20). Eine Geschichte ihrer Deutung. Diss., Erlangen 1967 (2 Bde.).
- Georg Richter: Die Fußwaschung im Johannesevangelium. Geschichte ihrer Deutung. Biblische Untersuchungen 1. Pustet, Regensburg 1967.
- John Christopher Thomas: Footwashing in John 13 and the Johannine Community. JSNTSup 61. Academic Press, Sheffield 1991, ISBN 1-85075-308-3.
- Christoph Niemand: Die Fußwaschungserzählung des Johannesevangeliums. Untersuchungen zu ihrer Entstehung und Überlieferung im Urchristentum. Studia Anselmiana 114. Pontificio Ateneo S. Anselmo, Rom 1993.
Siehe auch
Weblinks
- Fußwaschungszeremonie in der Wiener Hofburg
- Papst Benedikt XVI. wäscht am Gründonnerstag zwölf Laien die Füße
- Christian Wetz: Fußwaschung (NT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff. – Abgerufen am 27. Januar 2013.
Einzelnachweise
- ↑ Leitfaden. (PDF; 295 kB) Verband deutscher Mennonitengemeinden in der AMG, abgerufen am 2. April 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fußwaschung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |