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Gabor Steiner
Gabor Steiner (geb. 28. Mai 1858 in Temeswar, Österreich-Ungarn, heute Timișoara, Rumänien; gest. 9. September 1944 in Beverly Hills) war ein österreich–ungarischer Theaterdirektor.
Leben und Wirken
Steiner wurde als Sohn des Schauspielers und Theaterdirektors Maximilian Steiner geboren. Er arbeitete ein Jahr lang in einer Textilfirma, unterstützte aber auch seinen Vater als Kassenchef im Theater an der Wien und später seinen Bruder Franz, der Nachfolger des Vaters als Direktor wurde. 1883 übernahm er selbst die Direktion des Residenztheaters in Hannover, ging aber bald darauf nach Dresden zu seinem Bruder und kurz darauf nach Berlin, wo er das Walhalla-Operettentheater pachtete. Er kehrte aber wieder nach Wien zurück und heiratete 1887 die Tänzerin Mizzi Hollmann. Im gleichen Jahr gründete er eine Konzert- und Theateragentur sowie einen Verlag, 1889 auch eine Zeitung (Neues Theaterblatt), doch musste er das alles 1890 wegen Unrentabilität aufgeben.
1892 wurde er Direktor des Hanswursttheaters in der Wiener Rotunde. Ab 1894 pachtete er von der englischen The Assets Realisation Co. den ehemaligen Kaisergarten am Beginn des Wiener Praters und ließ dort mit Hilfe des Architekten Oskar Marmorek und des Malers Ferdinand Moser nach dem Vorbild von Venice in London den Vergnügungspark Venedig in Wien errichten, der 1895 eröffnet wurde. Außerdem eröffnete er (erfolglos) ein Kino und ein Automatenbuffet. Die Errichtung des Riesenrades war ihm ein besonderes Anliegen, mit dessen späterem Besitzer Eduard Steiner war er allerdings nicht verwandt. 1897 wurde er Leiter von Danzers Orpheum, für das er sowohl eine Konzession als Theater als auch Varieté erwirken konnte.
1908 geriet Steiner im Gefolge der Produktionskosten für eine Aufführung von Paul Linckes Der Schlager der Saison in finanzielle Schwierigkeiten. Von 1909 bis 1912 war er Direktor des Etablissement Ronacher, anschließend übernahm er noch einmal die Leitung von Venedig in Wien, wobei er aber noch mehr Schulden anhäuft. Es kommt zur Flucht aus Wien und zur Trennung von seiner Frau.
1921 kehrte er wieder nach Wien zurück. Mit Ambitionen, Direktor des Theater in der Josefstadt zu werden, scheiterte er, und so begnügte er sich mit der Gründung eines Verlages, der vor allem Musikstücke herausbrachte. Steiners Lage wurde aber nicht viel besser, und so wurde er von seinem Sohn Max Steiner, der in den USA ein erfolgreicher Komponist geworden war, finanziell unterstützt. 1938 musste er als Jude dann zu seinem Sohn fliehen und heiratete ein zweites Mal. 1944 starb er in Beverly Hills, wo er auf dem Waldfriedhof begraben liegt. Der Gabor-Steiner-Weg in Wien-Leopoldstadt wurde 1987 nach ihm benannt.[1]
Literatur
- Steiner, Gabor. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957–2005, S. 169.
- Wiener Geschichtsblätter, Bände 42-44, Seite 108, Verein für Geschichte der Stadt Wien, 1987.
Weblinks
- Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien, Biographie Gabor Steiner
Einzelnachweise
- ↑ maps.google.de, Gabor-Steiner-Weg, 1020 Wien
Personendaten | |
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NAME | Steiner, Gabor |
KURZBESCHREIBUNG | ungarisch-österreichischer Theaterdirektor |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1858 |
GEBURTSORT | Temeswar, Österreich-Ungarn, heute Timișoara, Rumänien |
STERBEDATUM | 9. September 1944 |
STERBEORT | Beverly Hills |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gabor Steiner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |