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Geschichte der Araber in Osttimor
Die Geschichte der Araber in Osttimor reicht bis in die vorkoloniale Zeit zurück. Neben malaiischen und chinesischen Händlern reisten auch arabische Händler nach Timor, um Sandelholz, Sklaven und Honig zu kaufen, die sie über Java und Sulawesi bis nach China und Indien exportierten.
Die portugiesische Kolonialzeit
Ende des 19. Jahrhunderts siedelten jemenitische Araber aus dem Hadramaut, die sich teilweise mit der südostasiatischen Bevölkerung vermischt hatten, in der Kolonie Portugiesisch-Timor. Einige Mitglieder der arabischen Gemeinde von Dili nahmen während der japanischen Besatzungszeit (1942 bis 1945) Verwaltungsposten oder Anstellungen bei der japanischen Militärpolizei (Kempeitai) an, weswegen ihnen Kollaboration vorgeworfen wird.
1949 wurden bei einer Volkszählung 149 arabischstämmige Einwohner in Portugiesisch-Timor gezählt. Ihr Viertel in Dili war Kampung Alor (Kampong Alor, Campaalor, Kampong Arab, Campo Mouro), östlich des Rio Comoro. Dort bauten sie Reis an, stellten Kopra her und betrieben Fischfang. Neben einer Moschee betrieben sie auch eine Koranschule.
Die malaiische Sprache war Alltagssprache[1] und auch kulturell hatten sich die Araber der malaiischen Bevölkerung angenähert. Vielfach fühlten sie Sympathien für den neuen, mehrheitlich muslimischen Nachbarstaat Indonesien und der Ruf „merdeka bersama Indonesia“ (Unabhängigkeit mit Indonesien) wurde unter ihnen laut. 1957 beantragten viele Araber beim indonesischen Konsulat in Dili die indonesische Staatsbürgerschaft, worauf Portugal mit dem Angebot der portugiesischen Staatsbürgerschaft für sie reagierte. Trotzdem waren sie auch noch in den 1970ern eine von vier sozio-ethnischen Gruppen in Osttimor neben Europäern, Chinesen und Timoresen.
Das unabhängige Osttimor
Heute bilden die wenigen verbliebenen Araber neben eingewanderten Indonesiern die kleine muslimische Minderheit in Osttimor (landesweit etwa 0,2 %).[2] Ihre Annur-Moschee liegt noch heute in Kampung Alor.[3] 2002 wurde sie von Demonstranten, die gegen Premierminister Alkatiri protestierten, angezündet.[4]
Marí Bin Amude Alkatiri, Premierminister Osttimors von 2002 bis 2006 und wieder seit 2017, gehört der dritten in Timor geborenen arabischstämmigen Generation an. Die Alkatiri bilden einen der größten und bekanntesten Stämme des Jemen. Dieser Stamm zog im 15. Jahrhundert von Sanaa nach Hadramaut, wo sie das Kathiri-Sultanat gründeten.[5]
Siehe auch
Belege
- History of Timor – Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
Einzelnachweise
- ↑ John Hajek: Towards a Language History of East Timor (Memento vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive) in: Quaderni del Dipartimento di Linguistica - Università di Firenze 10 (2000): S. 213-227
- ↑ Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Wikimapia – Annur-Mosque
- ↑ ETAN, 31. Dezember 2002, CNS: East Timor bishop apologizes for rioting, attack on mosque
- ↑ ETAN East Timor's Premier Has Arab Ancestry
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