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Giornico
Giornico | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Leventina |
Kreis: | Giornico |
BFS-Nr.: | 5073 |
Postleitzahl: | 6745 |
Koordinaten: | (710460 / 139748)46.48.875391Koordinaten: 46° 24′ 0″ N, 8° 52′ 30″ O; CH1903: (710460 / 139748) |
Höhe: | 391 m ü. M. |
Höhenbereich: | 333–2740 m ü. M.[1] |
Fläche: | 19,52 km²[2] |
Einwohner: | 872 (31. Dezember 2014)[3] |
Einwohnerdichte: | 45 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
26,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Giornico | |
Lage der Gemeinde | |
Vorlage:Imagemap Bezirk Leventina |
Giornico (dt. veraltet: Irnis) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Leventina des Kantons Tessin in der Schweiz. Es ist Hauptort des gleichnamigen Kreises.
Geographie
Das Dorf liegt in der Talsohle der Leventina beidseits des Tessins. Zwischen den Dorfteilen liegt im Fluss eine bewohnte Insel. Zur Gemeinde gehört das kleine Dorf Altirolo nordwestlich Giornicos. Von Norden kommend ist Giornico der erste Ort mit südlichem Charakter. Die Gemeinde grenzt im Norden an Faido, im Osten an Sobrio, im Ostsüdosten an Bodio, im Süden an Personico, im Südwesten an Frasco und im Westen an Chironico.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorf ist von Weinbergen und Kastanienwäldern umgeben. Der alte Dorfkern besteht vorwiegend aus Steinhäusern.
Kirchen
Giornico ist unter anderem wegen seiner sieben Kirchen bekannt.
Die Kirche San Nicola entstand um 1150 und hat Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert. Weiter bekannt sind die Pfarrkirche von San Michele, die Kirche des Castello di Santa Maria als einzige Zeugin einer alten Burg auf einem Hügel westlich des Dorfes sowie die Kirche von San Pellegrino an der alten Strasse, die von Giornico nach Chironico und zum Gotthardpass führte.
La Congiunta
La Congiunta ist ein modernes Museum am nördlichen Dorfrand von Giornico. Es ist dem Bildhauer Hans Josephsohn gewidmet, wurde vom Schweizer Architekten Peter Märkli entworfen und von 1989 bis 1992 errichtet. 1995 wurde es im Rahmen des Wettbewerbes Neues Bauen in den Alpen mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
Torre di Atto
Im Dorfzentrum des Ortsteiles Chironico stehr der gut erhaltene sechsgeschossige Wohnturm. Er wird mit dem im 10. Jahrhundert wirkenden Bischof Atto von Vercelli in Verbindung gebracht. Die Bausubstanz des heute sichtbaren Turmes reicht ins 14. Jahrhundert zurück.
Geschichte
Schlacht bei Giornico
Am 28. Dezember 1478 kam es als Folge der die Alpen übergreifenden Machtansprüche der Eidgenossenschaft zur Schlacht bei Giornico, der Battaglia dei Sassi Grossi, bei der die Schweizer die Mailänder besiegten.
Gotthardbahn
Giornico profitierte trotz eines eigenen Bahnhofs nicht wie andere Gemeinden vom Bau der Gotthardbahn und ihrem Betrieb seit 1882[5].
Dies ist wohl auf die ursprüngliche Lage des Bahnhofs zwei Kilometer ausserhalb der Gemeinde zurückzuführen, wodurch das Dorf umgangen wurde. Die Teilstrecken zu den Nachbarbahnhöfen Lavorgo und Bodio mit 26.8 und 27‰ weisen die grössten Steigungen der Gotthardbahn auf. Trotzdem weichen diese kaum von den maximalen Steigungen der anderen Teilstrecken auf der Südrampe ab, die fast ausschliesslich bei 26‰ liegen.[6]
Die Steilheit der Strecke kann damit als Grund für das "Scheitern" des Bahnhofs Giornico ausgeschlossen werden. Die spätere Verlegung des Bahnhofs mehr zum Zentrum der Gemeinde hin konnte den Trend nicht aufhalten; die neuere Station wurde später geschlossen.
Die Linienführung der Gotthardbahn direkt oberhalb von Giornico ist gekennzeichnet durch zwei unmittelbar aufeinander folgende Spiraltunnel (Pianotondo und Travi Spiral Tunnel) auf der linken Seite des Tessin Tals, die zusammen auch als Biaschina-Schleifen bezeichnet werden.
Gotthardbahn: Untere Tessinbrücke mit Giornico.[7]
Gotthardbahn: Biaschina-Schleifen mit alter Station Giornico.[8]
Literatur
- Gerhard Eckert: Die Schweiz (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 181, Abb. 80, 81. Köln 1978, 4. Auflage 1983.
Weblinks
- Website der Gemeinde Giornico
- Mario Fransioli: Giornico im Historischen Lexikon der Schweiz
- Thomas Schibler: Giornico, Schlacht bei im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Fransioli, Mario Giornico in Historisches Lexikon der Schweiz
- ↑ Dietler, H.: Gotthardbahn in Röll, V. Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, p.355 and 354 on www.zeno.org/Roell-1912
- ↑ Braun, Adolphe, Photographische Ansichten der Gotthardbahn, Dornach im Elsass, ca. 1875
- ↑ Dietler, H.: Gotthardbahn in Röll, V. Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1912, p. 356 and 358 on www.zeno.org/Roell-1912
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