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Große Synagoge (Erfurt)
Die Große Synagoge war eine Synagoge in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt.
Geschichte
Nachdem Erfurt ab 1809 französisch besetzt war konnten sich wieder Juden in der Stadt ansiedeln. Die jüdische Gemeinde errichtete zunächst 1840 die Kleine Synagoge hinter dem Rathaus in der Altstadt, die jedoch, nachdem die Gemeinde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rasch anwuchs, zu klein wurde.
Deshalb erwarb die Gemeinde ein Grundstück am heutigen Juri-Gagarin-Ring (damalige Adresse: Kartäuserring 14), auf dem sie zwischen 1882 und 1884 die Große Synagoge, einen historistischen Kuppelbau, errichten ließ. Geplant wurde das Bauwerk, das 500 Gläubigen Platz bot, von dem Frankfurter Architekten Siegfried Kusnitzky, der zuvor die viel beachtete Börneplatzsynagoge in Frankfurt erbaut hatte. Eingeweiht wurde die Synagoge im Herbst 1884 von den Rabbinern Theodor Kroner und Karo. Der Einweihung waren heftige Auseinandersetzungen um den Einbau einer Orgel vorausgegangen, die dazu führten, dass sich ein Teil der bisherigen Gemeinde abspaltete und gesonderte Gottesdienste außerhalb der „Reformsynagoge“ einrichtete.
In den folgenden Jahrzehnten diente sie der Gemeinde als Gebetsstätte. Schon in den 1920er Jahren gab es Berichte über Schändungen der Synagoge. 1938 wurde die Große Synagoge bei der Reichspogromnacht zerstört. In den Jahren 1951/52 entstand auf dem Gelände – als einziger Synagogenneubau der DDR – die Neue Synagoge nach Plänen von Willy Nöckel.[1]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Julius Reinsberg: Erfurts Neue Synagoge, in: moderneREGIONAL 2015, 1.
Alte Synagoge (1094–1349) • Mikwe • Schatz | Kleine Synagoge (1840–1884) | Große Synagoge (1884–1938) | Neue Synagoge (seit 1952)
Mittelalterlicher Friedhof | Alter Friedhof (1811–1878) | Neuer Friedhof (seit 1878)
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