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Gustav Simons
Gustav Simons (* 1861; † 13. September 1914 in Oranienburg) war ein deutscher Lebensreformer.
Simons war Anhänger der Lebensreformbewegung und erstrebte eine Fusion lebensreformerischer Bewegungen wie Vegetarismus, Bodenreform, Geldreform u.a. Dazu vertrat er völkische Ideen und gehörte dem „Orden des Neuen Tempels“ des Lanz von Liebenfels an. Mitglieder des Ordens konnten nur blauäugige, blondhaarige Männer werden, die sich zur „Reinzucht“ verpflichteten. Zeitweise stand er den Gedanken Guido von Lists und dem Antisemitismus Eugen Dührings nahe, ferner der Freiwirtschaft von Silvio Gesell. Seit 1910/11 gab er die Zeitschrift Neues Leben heraus, die eine Kopie der österreichischen Zeitschrift Gustav Röslers (1862–1946) war. Beide wurden 1914 kurz vor dem Tod Simons' vereinigt. Simons ahmte auch den Deutscher Kulturbund Röslers nach, um seine Ideen zu propagieren. Ein Kongress für Biologische Hygiene fand 1912 in Hamburg statt. Die Zeitschrift und der Kulturbund gingen in die Hand Ernst Hunkels über.
Simons veröffentlichte zahlreiche Schriften zur Ernährungsreform. Er gehörte zu den „Brotreformern“, die schon Ende des 19. Jahrhunderts die ernährungsphysiologische Bedeutung des vollen Korns erkannten. Daher entwickelte er 1896 nach russischem Rezept das „Simonsbrot“, ein Vollkornbrot, das besonders für Magen- und Darmkranke geeignet war.
Gustav Simons verbrachte seine letzten Lebensjahre in Eden.[1] Er starb an Schwindsucht.
Die Stadt Soest hat 2009 eine Straße, die bisher nach Simons benannt war, umbenannt.[2]
Schriften
- Die deutsche Volksernährung, Soest 1907
- Die natürliche Weltanschauung. Ein Leitfaden durch des Lebens Labyrinth, Stettin 1908
- Küchensünden und Volksgesundheit. Ein Buch für Lebenskunst und wider die Schablone, 1905
- Die deutsche Gartenstadt. Ihr Wesen und ihre heutigen Typen, Wittenberg 1912
- Die Überwindung des Kapitalismus eine Vorbedingung für die Volksgesundheit, Deutscher Kulturbund, Oranienburg 1913
- Bodendüngung: Pflanzenwachstum – Menschengesundheit; ein Ratgeber f. denkende Gartenfreunde, Leipzig 1911, repr. 2017
Literatur
- Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus, Band 5: Organisationen, Institutionen, Bewegungen. 2012, S. 175–177 ISBN 978-3-598-24078-2.
- Sabine Merta: Wege und Irrwege zum modernen Schlankheitskult: Diätkost und Körperkultur als Suche nach neuen Lebensstilformen 1880–1930, Steiner, Wiesbaden 2003
Einzelbelege
Personendaten | |
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NAME | Simons, Gustav |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher, völkischer Lebensreformer |
GEBURTSDATUM | 1861 |
STERBEDATUM | 13. September 1914 |
STERBEORT | Oranienburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustav Simons aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |