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Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen

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Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Logo
Gründung 1971
Trägerschaft staatlich
Ort Hildesheim (Sitz), Holzminden, Göttingen
Bundesland Niedersachsen
Staat Deutschland
Präsident Marc Hudy
Studenten rund 6000 WS 2016/17[1]
Mitarbeiter ca. 400
davon Professoren ca. 190
Website hawk.de

Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK, laut Hochschulgesetz nur Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen) ist eine staatliche Fachhochschule mit Hauptsitz in Hildesheim. Sie entstand als Zusammenschluss aus mehreren Vorgängereinrichtungen für Handwerk, Baugewerbe und Sozialpädagogik mit den Standorten Hildesheim, Holzminden und Göttingen. Zwischenzeitlich gehörte auch der mittlerweile geschlossene Standort Buxtehude dazu.

Geschichte

HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Holzminden

Die HAWK wurde 1971 als Fachhochschule Hildesheim gegründet und schon kurz darauf in Fachhochschule Hildesheim/Holzminden umbenannt.

Hervorgegangen ist sie zum einen aus der Königlichen Baugewerkschule Hildesheim (gegr. 1900). Die darin aufgegangene frühere Staatsbauschule Holzminden geht zurück bis auf die 1830/1831 von Friedrich Ludwig Haarmann gegründete Baugewerkschule Holzminden. Die zweite Traditionslinie geht auf die städt. Höhere Töchterschule (1858) und die am staatl. Goethegymnasium Hildesheim 1909 gegründete einjährige Frauenschule, das 1919 dort begründete Kindergärtner- und das 1928 gegründete Jugendleiterinnenseminar zurück[2][3]. 1969 entstand die Höhere Fachschule für Sozialpädagogik und daraus 1971 der Fachbereich Sozialpädagogik der neugegründeten Fachhochschule.

Hochschulverbund mit Standort Göttingen (ab 1974)

1974 wurde in Göttingen ein weiterer Standort eröffnet. Seit den 1990er Jahren unterhält der Fachbereich Sozialpädagogik eine enge Kooperation mit dem Institut für Sozial- und Organisations­pädagogik und Fachbereich Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim; darüber und im Rahmen des „Nds. Promotions­programmes für Fachhochschul­absolventInnen“ werden seit 2000 Wege des strukturierten Übergangs vom FH-Studium in die Promotion ermöglicht[4].

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK)

Die Hochschule heißt seit 2000 Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen und tritt seit 2003 mit dem Namenszusatz HAWK – Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst an die Öffentlichkeit. Infolge des Hochschul­optimierungs­konzeptes der niedersächsischen Landesregierung und der so 2003 erfolgten Schließung der Abt. Buxtehude der zur Uni Lüneburg einmündenden FH Nordost­niedersachsen wurden durch die HAWK dortige Studierende verwaltet (an die 130-jährige Geschichte dort schließt seit 2004 die hochschule 21, ein Privat-Public-Partnership, an). Mit der Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes vom 10. Juni 2010 wurde die „Fachhochschule“ in „Hochschule“ umbenannt. Seitdem heißt sie „Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen“ mit dem Namenszusatz „HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst“.

Im Bereich HAWK plus ist es seit dem Jahr 2012 unter anderem auch möglich, im „Individuellen Profilstudium“ Credits für fachübergreifende Kurse zu erwerben.[5] Zu HAWK plus zählen zudem der Bereich Entrepreneurship (Schwerpunkt Gründung und Familienunternehmen) und das Sprachenzentrum.

Anwendungszentrum Plasmatechnologie des Fraunhofer IST

Im Juli 2016 gewann die HAWK als einzige niedersächsische Hochschule aus zehn Fachhochschulen der letzten Runde den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit veranstalteten Wettbewerb "Starke Fachhochschulen – Impuls für die Region" mit dem Projekt „Plasmatechnologien aus Südniedersachsen“. Bis zum Jahr 2020 fördert das BMBF das Projekt mit 6,5 Millionen Euro. Bei positiver Zwischenevaluation wird die Förderung um weitere vier Jahre verlängert, so dass insgesamt 13 Millionen Euro Forschungsmittel für den Zeitraum von acht Jahren zur Verfügung stehen.[6] Die HAWK und das Anwendungszentrum für Plasma und Photonik des Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) treiben die Forschung für die Region Südniedersachsen an.[7] Das Anwendungszentrum des Fraunhofer IST in Göttingen[8] erhält knapp die Hälfte aller Aufträge aus der Region Südniedersachsen. Die Partnerschaft „Plasma for Life“ bündelt die Potentiale der Laser- und Plasmatechnologie in den Gebieten Oberflächentechnik, Strahlungsquellen, Fluid-Aufbereitung, Materialbearbeitung und Plasmamedizin für Verfahrens- und Produkt­innovationen, um diese durch transfer- und umsetzungs­orientierte Forschung für die Life Sciences nutzbar zu machen. Im Feld der Plasmamedizin[9] hat die HAWK beispielsweise einen Plasmakamm entwickelt, der Kopfläuse beim Kämmen vollkommen schmerzlos für den Nutzer und ohne den Einsatz von Insektizid abtötet. Hierzu nutzt das Gerät Hochspannung, um ein Plasma zu erzeugen, das auf die Läuse einwirkt.[10]

Gesundheitscampus Göttingen (ab WS 2016)

Zum Wintersemester 2016/17 eröffnete die HAWK in Kooperation mit der Universitäts­medizin Göttingen (UMG) den Gesundheitscampus Göttingen.[11] Dort werden duale Studiengänge im Bereich der Pflege sowie der Therapie­wissenschaften angeboten. Eine Erweiterung um weitere Bachelor- und Master-Studiengänge ist in Vorbereitung.[12]

Konflikt um Hildesheimer Palästina-Seminar (2016)

Im August 2016 wurden bereits länger bestehende Vorwürfe gegen die HAWK öffentlich, dass diese seit zehn Jahren in Hildesheim ein antisemitisches und israelfeindliches Seminar anbiete. Die damalig seit 2011 Präsidentin Christiane Dienel wies die Vorwürfe als „völlig unberechtigt“ zurück und verwies auf „ziemlich einflussreiche Kreise“, die verhindern wollten, dass „unterschiedliche Sichtweisen“ zu Wort kämen.[13] Nach einer Gesprächsrunde auf Einladung der niedersächsischen Wissenschafts­ministerin Gabriele Heinen-Kljajic wurde beschlossen, ein Gutachten in Auftrag zu geben.[14] Das Seminar „Soziale Lage der Jugendlichen in Palästina“ wurde aus dem Vorlesungsangebot an angehende Sozialarbeiter gestrichen.[15] Ein Gutachten vom Zentrum für Antisemitismusforschung stellte fest, dass die Veranstaltung bereits konzeptuell entscheidende Mängel aufwies, wissenschaftlichen Standards nicht entsprach und ein extrem einseitiges Bild vermittelte. Die eingesetzten Lehrmaterialien wurden als israelkritisch bis -feindlich bewertet. Manche Texte würden mit antisemitischen Stereotypen arbeiten oder das Existenzrecht Israels infrage stellen. Hinzu kam, dass ein textkritischer Umgang unterblieb.[16] Anfang November 2016 beschloss der Senat der HAWK, dass er gegenüber dem niedersächsischen Wissenschafts­ministerium die Empfehlung zur Ernennung Dienels als Präsidentin für eine zweite Amtszeit zurücknimmt. Dienel zog sich aus der Führung zurück.[17][18]

Am 22. November 2016 beauftragte das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) den Hauptamtlichen Vizepräsidenten/Kanzler Marc Hudy mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Präsident ab 1. Januar 2017. Auf Initiative des Senats und unterstützt vom MWK nahm die Projektgruppe Qualitätssicherung in der Lehre am 22. Dezember 2016 unter Leitung des Juristen Hudy ihre Arbeit auf. Die Gruppe sollte bis zum Wintersemester 2017/2018 das Konzept zur Qualitäts­sicherung in der Lehre weiterentwickeln.[19] Am 4. Oktober 2017 wählten Senat und Hochschulrat der HAWK Marc Hudy zum Präsidenten der Hochschule.[20]

Fakultäten und Institute

HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim
Fakultät Bauen und Erhalten (Hildesheim)[21]
Fakultät Gestaltung (Hildesheim)[22]
Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen (Holzminden)[23]
Fakultät Naturwissenschaften und Technik (Göttingen)[26]

Neben der Fakultät Ressourcenmanagement, ebenfalls am Standort Göttingen, bietet sie als einzige in Südniedersachsen Studiengänge im Bereich der Ingenieurswissenschaften an und ergänzt so das Studienangebot der Georg-August-Universität Göttingen mit drei Bachelor- und dazugehörigen Masterstudiengängen:

Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) das Fraunhofer Anwendungszentrum für Plasma und Photonik am Standort Göttingen angesiedelt.[27]

Fakultät Ressourcenmanagement (Göttingen)[28]

Das Fachgebiet Nachhaltige Energie- und Umwelttechnik (NEUTec) betreibt zudem ein Anwendungszentrum (Technikum) für Biomassevergasung[29]

Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit (Hildesheim)[30]
  • Informations- und Beratungsstelle Forschung und Evaluation Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik[31]
Weitere Einrichtungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. hawk-hhg.de/hochschule – Zahlen und Fakten zur HAWK, abgerufen am 30. Dezember 2014.
  2. http://www.goethegymnasium-hildesheim.de/schule/schulgeschichte.html
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 14. August 2015 im Internet Archive)
  4. http://www.mwk.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=33682&article_id=118874&_psmand=19
  5. 5,0 5,1 Das HAWK-Angebot für Zusatzqualifikationen und Profilbildung (Link nicht mehr abrufbar)
  6. HAWK Sieger im Bundeswettbewerb „FH-Impuls“. In: www.hawk-hhg.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  7. Plasmatechnologie. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  8. Göttingen – Fraunhofer IST. In: Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  9. Plasmamedizin an der HAWK. In: www.hawk-hhg.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  10. Vizepräsident Viöl berät FH-Professor/inn/en bei Drittmitteln und stellt Plasma-Forschung vor. In: www.hawk-hhg.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  11. Zusammenarbeit beim Gesundheitscampus Göttingen vertraglich vereinbart. In: www.hawk-hhg.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  12. gesundheitscampus | Gesundheitscampus Göttingen. In: gesundheitscampus-goettingen.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  13. Alan Posener: Wenn Israel-Hass zum Lernziel an einer Hochschule wird welt.de, am 5. August 2016, abgerufen am 6. August 2016
  14. Neues Gutachten für Hildesheimer Palästina-Seminar, ndr.de, am 9. August 2016, archiviert vom Original, abgerufen am 12. August 2016.
  15. HAWK streicht umstrittenes Seminar ndr.de, am 5. August 2016, archiviert vom Original, am 25. Dezember 2016; abgerufen am 21. August 2018.
  16. »Extrem einseitiges Bild« Jüdische Allgemeine vom 15. November 2016
  17. Antisemitismus-Streit in Hildesheim: Hochschulpräsidentin hört auf in Kreiszeitung, am 3. November 2016
  18. Hans-Ulrich Dillmann: Meinung. Fehlende Hochschulreife. Ein Gutachten spricht der HAWK wegen ihres Umgangs mit Antisemitismus Wissenschaftlichkeit ab – zu Recht. In Jüdische Allgemeine 17. November 2016.
  19. Projektgruppe Qualitätssicherung nimmt Arbeit auf. In: hawk-hhg.de. 23. Dezember 2016, abgerufen am 12. Januar 2017.
  20. Einstimmig – Dr. Marc Hudy wird HAWK-Präsident hawk-hhg.de, archiviert vom Original, abgerufen am 4. Oktober 2017.
  21. http://www.hawk-hhg.de/bauenunderhalten/default.php
  22. http://www.hawk-hhg.de/gestaltung/default.php
  23. http://www.hawk-hhg.de/holzminden/default.php
  24. Festakt für den neuen Studiengang Betriebswirtschaft berufsbegleitend in Holzminden. In: www.hawk-hhg.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  25. BA Betriebswirtschaft berufsbegleitend. 11. Februar 2016, abgerufen am 12. Januar 2017.
  26. http://www.hawk-hhg.de/naturwissenschaften/default.php
  27. http://www.ist.fraunhofer.de/de/ueber_das_institut/standorte/goettingen.html
  28. http://www.hawk-hhg.de/ressourcen/default.php
  29. http://blogs.hawk-hhg.de/neutec Überblick der aktuellen Forschungsprojekte von NEUTec & Technikum
  30. http://www.hawk-hhg.de/sozialearbeitundgesundheit/default.php
  31. https://www.hawk-hhg.de/sozialearbeitundgesundheit/160028.php
  32. https://www.hawk-hhg.de/sozialearbeitundgesundheit/119306.php
51.558189.95603
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