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Hans Ulrich Obrist

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Hans-Ulrich Obrist (2017)

Hans Ulrich Obrist (* 21. Mai 1968 in Weinfelden, Schweiz) ist ein Schweizer Kurator für zeitgenössische Kunst.

Leben und Wirken

Hans Ulrich Obrist wandte sich nach den Studien der Ökonomie und Politik der zeitgenössischen Kunst zu. So organisierte er Ausstellungen im Nietzsche-Haus in Sils Maria oder dem Museum für Stadtentwässerung in Zürich. Er kuratierte u. a. Ausstellungen im Musée d’art moderne de la Ville de Paris, der Kunsthalle Wien, den Deichtorhallen in Hamburg und im New Yorker P.S.1. Einige seiner frühen Projekte kuratierte Obrist für die Wiener Kunstinitiative museum in progress, darunter etwa 1993 die legendäre Ausstellung museum in progress an Bord mit Alighiero Boetti an Bord von Austrian Airlines,[1] Interventionen in der Tageszeitung Der Standard 1995, u. a. mit Christian Marclay, Matt Mullican und Lawrence Weiner, und Travelling Eye in der Zeitschrift profil 1995/1996, etwa mit John Baldessari, Nan Goldin, Felix Gonzalez-Torres und Gerhard Richter.[2]

Weiters ist Obrist auch Jurymitglied des Kunstprojektes Eiserner Vorhang, das museum in progress seit 1998 in der Wiener Staatsoper mit jährlich wechselnden Künstlern realisiert, wie beispielsweise mit David Hockney, Jeff Koons, Maria Lassnig, Rosemarie Trockel, Cy Twombly und Kara Walker.[3] 2005 war er zusammen mit Daniel Birnbaum und Gunnar B. Kvaran Kurator von Uncertain States of America, einer vom CCS Bard Hessel Museum, Annandale-on-Hudson (USA) ausgehenden Wanderausstellung mit Zwischenstationen am Astrup Fearnley Museum of Modern Art, am Bard College in New York, in der Serpentine Gallery in London und am Reykjavík Art Museum.[4]

Obrist ist Gründer des Museums Robert Walser und Mitglied des Kuratoriums der Allianz Kulturstiftung.[5] Er ist Co-Direktor der Serpentine Gallery in London,[6] und Autor verschiedener Werke der Kunstliteratur.

Obrist engagiert sich im „Interview Project“, einer umfangreichen Kollektion von Interviews, die er mit Künstlern, Architekten, Filmemachern, Wissenschaftlern, Philosophen und Musikern geführt hat. Die Interviews sind teilweise im Magazin Artforum beziehungsweise in Buchform veröffentlicht worden. Längere Interviews wurden in der Conversation Series aufgelegt, mehrere dieser Bücher mit Interviews mit John Baldessari, Zaha Hadid, Gerhard Richter, Dominique Gonzalez-Foerster, Yoko Ono, Robert Crumb und Rem Koolhaas sind bereits erschienen.

Für die Jahre 2010 und 2011 wurde Obrist vom Fachmagazin Art Review auf dem zweiten Platz der Liste der 100 einflussreichsten Menschen in der Kunstbranche gesehen, im Jahr 2009 war er die einflussreichste Person.[7]

Seit Oktober 2012 ist Obrist Gründungsmitglied der Akademie der Künste der Welt in Köln.[8] Seit 2016 ist er künstlerischer Leiter (Artistic director) der Londoner Serpentine Galleries.[9]

Publikationen

Auszeichnungen

  • 2015: Internationaler Folkwang-Preis

Ausstellungen als Kurator (Auswahl)

Literatur

Weblinks

 Commons: Hans Ulrich Obrist – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Projektseite museum in progress an Bord, museum in progress, Wien
  2. Projektseite Travelling Eye. museum in progress, Wien
  3. Projektseite Eiserner Vorhang, museum in progress, Wien
  4. Uncertain States of America. (Memento vom 11. Februar 2010 im Internet Archive) Reykjavík Art Museum. E-Flux. 5. November 2006 bis 21. Januar 2007.
  5. Das Kuratorium. (Memento vom 30. August 2011 im Internet Archive) Allianz Kulturstiftung. 4. Juli 2008.
  6. Hans-Ulrich Obrist Kontakt. Serpentine Gallery. Kensington Gardens, London
  7. Hans-Ulrich Obrist (Memento vom 7. Juli 2011 im Internet Archive). The Power 100. Art Review.
  8. Homepage Akademie der Künste der Welt Köln (Memento vom 23. Februar 2013 im Webarchiv archive.is), abgerufen am 30. Dezember 2012
  9. The Art Newspaper, 13. April 2016 (Memento vom 4. November 2016 im Internet Archive) abgerufen am 14. April 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Ulrich Obrist aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.