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Hansjürgen Müller-Beck

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Hansjürgen Müller-Beck (1995) in Uelen (Tschukotka)

Hansjürgen Müller-Beck (* 13. August 1927 in Apolda; † 2. August 2018 in Bern[1]) war ein deutscher Prähistoriker.

Leben

Hansjürgen Müller-Beck besuchte die Schule in Berlin und musste sein Abitur am dortigen Mommsen-Gymnasium im April 1944 abbrechen, um bis Mai 1945 Wehrdienst zu leisten. Nach dem Krieg setzte er die Schule in Gießen fort.

Ab 1950 studierte er zunächst in Heidelberg bei Ernst Wahle, später in Bern, Freiburg im Üechtland (Schweiz) und Tübingen, wo er 1955 mit der Arbeit Das obere Altpaläolithikum in Süddeutschland bei Gustav Riek promoviert wurde. Im Sommer 1959 unternahm er eine Studienreise nach Anatolien, bevor er 1960 unter der Leitung von Hermann Trimborn als Archäologe an der Deutschen Bolivien-Expedition teilnahm. Seit Mitte 1962 als Forschungsassistent an der Prähistorischen Staatssammlung München tätig, leitete er die Grabung am Speckberg bei Eichstätt.

Nach der Habilitation 1965 in Freiburg im Breisgau über „Das Blattspitzenpaläolithikum Nordeurasiens und Nordamerikas“ war er zunächst Gastdozent an der Universität von Wisconsin und anschließend ab 1966 Dozent in Freiburg.

Von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1995 war Müller-Beck Lehrstuhlinhaber an der „Abteilung Urgeschichte und Jägerische Archäologie“ des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Von Januar 1970 bis Oktober 1974 war Müller-Beck Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) e.V. Er war Gründungsmitglied der Gesellschaft für Urgeschichte und Förderverein des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren und deren Vorsitzender von 1997 bis 2004.

Forschungsschwerpunkte

Zu Beginn der 1960er Jahre forschte Müller-Beck über neolithische Gerätschaften aus seinen Grabungen am Burgäschisee. Später führte er eine Vielzahl von Ausgrabungen in Europa, Asien und Amerika durch. Sein Forschungsschwerpunkt lag weiterhin auf dem Mittelpaläolithikum Europas, außerdem in der arktischen Archäologie sowie auf ethnoarchäologischen Studien bei den Inuit. Zwischen 1970 und 1975 sowie 1987 und 1989 untersuchte er den Moschusochsen-Jagdplatz Umingmak auf der Banksinsel in der kanadischen Arktis, zusätzlich auch die Lebensweise der modernen Inuit. Andere Grabungsprojekte führten ihn nach Tschukotka (Sibirien) oder in die Provinz Trang in Südthailand. Seine jüngsten Arbeiten befassten sich mit einer Fundregion auf Kuba.

Schriften

  • Das obere Altpaläolithikum in Süddeutschland. T. 1: Text. Habelt in Kommission, Bonn 1957.
  • mit Rudolf Grahmann: Urgeschichte der Menschheit. Kohlhammer, Stuttgart 1967.
  • mit Joachim Hahn, Wolfgang Taute: Eiszeithöhlen im Lonetal. Archäologie einer Landschaft auf der Schwäbischen Alb. Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern in Württemberg und Hohenzollern. Müller und Gräff, Stuttgart 1973.
  • Die Steinzeit. Der Weg der Menschen in die Geschichte. C.H. Beck, München 1998, ISBN 3-406477194 (C.H.Beck Wissen. 91).
  • Die Eiszeiten. Naturgeschichte und Menschheitsgeschichte. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406508634.
  • Spuren der Jagd – Die Jagd nach Spuren. Festschrift zu Ehren von Hansjürgen Müller-Beck. 1996, ISBN 3-98048341X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ein Schlossherr von Welt. In: Schwäbisches Tagblatt, 6. August 2018. Abgerufen am 6. August 2018 (beschränkter Zugriff).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hansjürgen Müller-Beck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.