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Heidelberger Akademie der Wissenschaften

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Athene als Logo der HAW
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Stiftungsurkunde von 1909

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAW) ist eine Vereinigung von Gelehrten, die vor einer Berufung – laut Satzung – jeweils durch „hervorragende wissenschaftliche Leistungen“ in ihrem Fach ausgewiesen sein müssen. Sie betreibt als außeruniversitäre Einrichtung, aber in Zusammenarbeit mit der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und den anderen Universitäten des Landes Baden-Württemberg, vor allem Projekte im Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung.

Geschichte

Die Akademie wurde 1909 durch eine Stiftung des Industriellen Heinrich Lanz als großherzoglich-badische Akademie gegründet. Diese Gründung verstand sich als Neugründung der 1763 gegründeten, aber schon 1803 wieder erloschenen Kurpfälzischen Akademie Mannheim.

Seit 1920 ist die Akademie im ehemaligen großherzoglichen Palais unmittelbar unter dem Heidelberger Schloss ansässig. Seit 1958 ist sie die Landesakademie von Baden-Württemberg und seit 1966 eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts. Präsident ist seit 2009 Hermann H. Hahn.

Forschung

Die Akademie betreibt derzeit 22 Forschungsvorhaben mit mehr als 200 Mitarbeitern vornehmlich aus dem Bereich der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Dazu zählen mehrere international renommierte Wörterbuch-Projekte wie das Deutsche Rechtswörterbuch (DRW) und das Goethe-Wörterbuch und ein besonderer Schwerpunkt auf Texteditionen aus der Zeit des Humanismus und der Reformation, darunter das Luther-Register - welches 2009 aus dem Akademienprogramm ausschied - und die Werkausgaben von Martin Bucer und Philipp Melanchthon. Ein Forschungsvorhaben zu Johannes Reuchlin „Edition des Reuchlin-Briefwechsels“ ist 2007 auch aus dem Akademienprogramm ausgeschieden. Ferner werden auch Forschungsprojekte von der Akademie betreut, deren Forschungsfeld weltweit angesiedelt ist, wie z. B. The Role of Culture in Early Expansions of Humans, „Buddhistische Steininschriften in Nord-China“, "Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway", „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ oder „Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“.

Preise

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt jährlich:

  • Akademiepreis; Turnus abwechselnd natur- und geisteswissenschaftlich; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler unter 40
  • Dulger-Preis; Dotierung: 5.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Technikwissenschaften; gestiftet von der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung
  • Karl-Freudenberg-Preis; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: naturwissenschaftliche Nachwuchswissenschaftler aus Baden-Württemberg, vorzugsweise die Fächer Biologie und Chemie; Stifter ist die Unternehmensgruppe Freudenberg
  • Walter-Witzenmann-Preis; Dotierung: 6.000 Euro; Zielgruppe: deutsche Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Kulturwissenschaften; benannt nach dem Stifter Walter Witzenmann

Siehe auch

Literatur

  • Udo Wennemuth: Heidelberger Akademie der Wissenschaften. In: Christoph J. Scriba (Hg.), Die Elite der Nation im Dritten Reich. Das Verhältnis von Akademien und ihrem wissenschaftlichen Umfeld zum Nationalsozialismus (Acta historica Leopoldina; 22). Halle/Saale 1995, S. 113–132.
  • Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften : 1909 - 2009, hrsg. von Volker Sellin, Eike Wolgast und Sebastian Zwies, Heidelberg : Winter, 2009

Weblinks

 Commons: Heidelberger Akademie der Wissenschaften – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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