Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Mannheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
49.4836111111118.463055555555697 Koordinaten: 49° 29′ N, 8° 28′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Stadtkreis | |
Höhe: | 97 m ü. NN | |
Fläche: | 144,96 km² | |
Einwohner: |
294.627 (31. Dez. 2012)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2032 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 68159–68309 | |
Vorwahl: | 0621 | |
Kfz-Kennzeichen: | MA | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 22 000 | |
LOCODE: | DE MHG | |
NUTS: | DE126 | |
Stadtgliederung: | 17 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
E 5 68159 Mannheim | |
Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Peter Kurz (SPD) | |
Lage der Stadt Mannheim in Baden-Württemberg | ||
Die Universitätsstadt Mannheim ist mit etwa 315.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Die ehemalige Residenzstadt (1720–1778) der historischen Kurpfalz bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Von seiner rheinland-pfälzischen Schwesterstadt Ludwigshafen am Rhein (164.000 Einwohner) ist Mannheim durch den Rhein getrennt.
Erstmals urkundlich erwähnt im Lorscher Codex 766, erhielt Mannheim 1607 die Stadtprivilegien, nachdem Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz den Grundstein zum Bau der Festung Friedrichsburg gelegt hatte. Die damalige Planung eines gitterförmigen Straßennetzes für die mit der Festung verbundene Bürgerstadt Mannheim ist bis heute erhalten geblieben, auf sie ist die Bezeichnung Quadratestadt zurückzuführen.
Seit 1896 Großstadt, ist Mannheim heute bedeutende Handelsstadt und wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Frankfurt am Main und Stuttgart, unter anderem mit dem zweitgrößten Rangierbahnhof Deutschlands, dem City-Airport und einem der bedeutendsten Binnenhäfen Europas.
Einige wichtige Erfindungen stammen aus Mannheim: Hier baute Karl Drais 1817 das erste Zweirad, 1886 rollte das erste Automobil von Carl Benz über die Straßen, und 1921 folgte der Lanz Bulldog. Im Jahr 1924 erhielt Hugo Stotz ein Patent für die Erfindung des Leitungsschutzschalters. Der Mannheimer Julius Hatry konstruierte 1929 das erste Raketenflugzeug der Welt.
Mannheim ist Startort der Burgenstraße sowie Start- und Zielort der Bertha Benz Memorial Route.
Geographie
Vorlage:Imagemap Mannheim Stadtbezirke
Mannheim liegt im nördlichen Oberrheingebiet an der Mündung des Neckars in den Rhein. Die Stadtteile verteilen sich auf der rechten Rheinseite zu beiden Seiten des Neckars.
Die Stadt liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, einem 2,35 Millionen Einwohner zählenden Verdichtungsgebiet, das neben Teilen Südhessens und der rheinland-pfälzischen Vorderpfalz in Baden-Württemberg die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie die westlichen und südlichen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises umfasst.
Innerhalb der Region Rhein-Neckar bildet Mannheim neben Heidelberg ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Mannheim übernimmt für die Gemeinden Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ilvesheim und Ladenburg die Funktion eines Mittelbereichs. Ferner gibt es Verflechtungen mit Gemeinden in Hessen und Rheinland-Pfalz und den dortigen Mittelbereichen.
Nächstgrößere Städte sind Frankfurt am Main, etwa 70 km nördlich, Karlsruhe, etwa 50 km südwestlich und Stuttgart, etwa 135 km südöstlich.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Mannheim ist in sechs innere und elf äußere Stadtbezirke gegliedert:
Innenstadt/Jungbusch, Lindenhof, Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen, Neckarstadt-West, Neuostheim/Neuhermsheim, Schwetzingerstadt/Oststadt sowie Feudenheim, Friedrichsfeld, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen, Seckenheim, Schönau, Vogelstang, Waldhof und Wallstadt. Die Stadtbezirke sind weiter untergliedert. → Liste der Stadtbezirke und Stadtteile von Mannheim
In jedem der 17 Stadtbezirke gibt es einen Bezirksbeirat, der aus 12 im Stadtbezirk wohnenden Bürgern besteht. Die Bezirksbeiräte sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Entscheidungen werden vom Stadtrat oder durch einem Bürgerentscheid von der Gesamtbürgerschaft getroffen. Seit 2008 verfügen die Bezirksbeiräte über ein eigenes Budget, über dessen Verwendung sie in festgelegten Grenzen selbst entscheiden können. [2]
Innenstadt: Die „Quadrate“
→ Hauptartikel: Quadratestadt
Die hufeisenförmige Innenstadt Mannheims zwischen Rhein und Neckar ist gitterförmig angelegt, die „Mannheimer Quadrate“. Die Bismarckstraße verläuft vor der Front des Schlosses und verbindet die Enden der Ringstraßenabschnitte miteinander. Dazwischen liegen rechtwinklig angelegte Straßenzüge. Die Planung dieses Netzes geht auf Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz um 1600 zurück, sie ist bis heute erhalten geblieben.
Die Innenstadt wird von zwei Hauptachsen durchzogen. Die auch als „Breite Straße“ bekannte Kurpfalzstraße verläuft vom Schloss bis zum Neckartor. Sie trifft am Paradeplatz auf die Haupteinkaufsstraße, die „Planken“. Die Parallelstraßen der beiden Hauptachsen tragen in aller Regel keinen Namen, statt dessen werden die dazwischenliegenden Quadrate aus einer Kombination von Buchstabe und Zahl benannt.
Architekturhistorisch wird die mittels der Straßenanordnung erzeugte städtebauliche Dominanz der Residenz als Abbild der absolutistischen Regierungsform interpretiert. Die Mannheimer Quadrate und besonders die sogenannte Breite Straße betonen das „neue“ Schloss.
Die Prinzipien einer Idealstadt wurden in verschiedenen Residenzstädten des absolutistischen Barock wie Erlangen, Glückstadt oder Karlsruhe umgesetzt. Aber auch neuere Zeiten versuchen Ideale und Architektur in Verbindung zu setzen (Planstadt, Planhauptstadt).
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mannheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Lampertheim und Viernheim (beide Kreis Bergstraße in Hessen), Heddesheim, Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen, Heidelberg, Plankstadt, Schwetzingen, Brühl (alle mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Heidelberg im Rhein-Neckar-Kreis) in Baden-Württemberg sowie Altrip, Ludwigshafen, Frankenthal und Bobenheim-Roxheim (alle mit Ausnahme der kreisfreien Städte Ludwigshafen und Frankenthal im Rhein-Pfalz-Kreis) in Rheinland-Pfalz.
Klima
Aufgrund der durch Pfälzerwald und Odenwald geschützten Lage im Oberrheingraben herrscht in Mannheim ein sehr mildes Klima vor.[3] Die DWD-Klimastation in Mannheim-Vogelstang maß zwischen 1971 und 2000 eine Durchschnittstemperatur von 10,5 °C pro Jahr. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 19,9 °C, der kälteste der Januar mit 1,8 °C.[4] Temperaturen über 30 °C sind im Hochsommer keine Seltenheit. Der Spitzenwert wurde am 8. August 2003 mit 39,0 °C gemessen (DWD, eine private Wetterstation in Mannheim-Seckenheim kam am gleichen Tag auf 40,1 °C[5]). Auffällig ist die geringe Niederschlagsmenge in Mannheim. Im Laufe eines Jahres fallen durchschnittlich nur 668 mm Niederschlag. Der Spitzenmonat ist wiederum der Juli. Begünstigt von Rhein und Neckar kann es insbesondere im Herbst zu Nebelbänken kommen. Die beiden Flüsse sorgen auch für eine überdurchschnittliche Luftfeuchtigkeit, die besonders im Hochsommer zu drückender, bioklimatisch belastender Schwüle führen kann.
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte Mannheims
Die Anfänge
Ein 1929 im Stadtteil Seckenheim ergrabener, vom Jahr 74 n. Chr. bis ins frühe 2. Jahrhundert betriebener Ziegelofen belegt eine Besiedlung in frühgeschichtlicher Zeit.[6]
Das Dorf Mannenheim (= Heim des Manno) wurde im Jahre 766 erstmals im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. Lange Jahre ein kleines, unbedeutendes Fischerdorf, fiel Mannheim 1284 an den Pfalzgrafen bei Rhein aus dem Hause Wittelsbach. Regionale Bedeutung erlangte die 1349 auf dem heutigen Lindenhof errichtete Zollburg Eichelsheim, die den Rheinschiffern einen Obolus abverlangte. 1415 wurde in ihr der abgesetzte Papst Johannes XXIII. im Auftrag des Kaisers Sigismund gefangengehalten. Durch den Sieg in der Schlacht bei Seckenheim 1462 über das Heer seiner verbündeten Gegner, des Grafen von Württemberg, des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Metz, begründete Kurfürst Friedrich von der Pfalz „der Siegreiche“ die pfälzische Vormachtstellung am mittleren Oberrhein. 1566 zählte Mannheim mit etwa 700 Einwohnern zu den größten Dörfern des Oberamts Heidelberg.
Entstehung einer Stadt
Am 24. Januar 1607 erhielt Mannheim die Stadtprivilegien, nachdem Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz am 17. März 1606 den Grundstein zum Bau der Festung Friedrichsburg gelegt hatte. Die damalige Planung eines gitterförmigen Straßennetzes für die mit der Festung verbundene Bürgerstadt Mannheim ist bis heute erhalten geblieben. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648), in dem Mannheim auf Seiten der Protestantischen Union kämpfte, wurde es erstmals 1622 durch Truppen zerstört. Infolge von Krieg und Seuchen kam es in Mannheim, das 1618 etwa 1200 Einwohner zählte, zu gravierenden Bevölkerungsverlusten. Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz fand 1649 bei seiner Rückkehr in die Kurpfalz ein durch die Kriegszerstörungen weitgehend entvölkertes und wirtschaftlich ruiniertes Land vor. Der neue Regent setzte sich entschieden für den Wiederaufbau Mannheims ein, das wegen seiner günstigen Lage an der Mündung des Neckars in den Rhein als Mittelpunkt der Gewerbetätigkeit und des Handels in der Kurpfalz ausersehen war. Im Pfälzisch-Orleanschen Erbfolgekrieg erlitt Mannheim 1689 durch starken französischen Artilleriebeschuss und die nachfolgende Besetzung enorme Schäden. Nach der Zerstörung der Stadt war Kurfürst Johann Wilhelm (Pfalz) maßgeblich für den erneuten Wiederaufbau verantwortlich. Noch vor Abschluss des Friedensvertrages verfasste der Kurfürst 1697 eine Proklamation, in welcher er die Flüchtlinge und Auswanderer zur Rückkehr aufforderte. Nach dem Beginn der Wiederaufbauarbeiten stieg die Bevölkerungszahl recht schnell wieder an.
Residenzstadt der Kurpfalz
1720 verlegte Kurfürst Karl Philipp seinen Hof von Heidelberg nach Mannheim und begann den Bau des Mannheimer Schlosses (1760 gemeinsam mit der Jesuitenkirche vollendet). Mannheim wurde Residenzstadt der Kurpfalz, und es begann eine nur 58 Jahre dauernde, aber glanzvolle Prachtzeit der mittlerweile 25.000 Einwohner zählenden Stadt.
Der kurpfälzische Hof förderte Kunst und Musik, Wissenschaft und Handel. Goethe, Schiller und Lessing weilten in Mannheim ebenso wie Mozart.
1778 verlegte Kurfürst Karl Theodor seine Residenz nach München, um seine bayerische Erbschaft antreten zu können. Damit setzte in Mannheim ein wirtschaftlicher und kultureller Aderlass ein.
Mannheim als badische Industriestadt
1795 wurde die Stadt von den Franzosen besetzt und daraufhin von österreichischen Truppen zurückerobert. 1803 verlor Mannheim endgültig seine politische Stellung: Im Zuge des Reichsdeputationshauptschluss fiel die Stadt an das Großherzogtum Baden, in dem es – geografisch an den nordwestlichen Rand gedrängt – lediglich den Status einer Grenzstadt einnahm.
In der Klimakatastrophe 1816/17 mit Hungersnot und Pferdesterben erfand Karl Drais das Zweirad und damit den mechanisierten und 70 Jahre später motorisierten Individualverkehr. 1828 wurde der Rheinhafen, 1840 die erste badische Eisenbahnlinie von Mannheim nach Heidelberg eröffnet. Geprägt vom wirtschaftlichen Aufstieg des Bürgertums, begann allmählich eine weitere Blütezeit Mannheims. In der Märzrevolution von 1848 war die Stadt ein Mittelpunkt der politischen und revolutionären Bewegung. 1865 gründete Friedrich Engelhorn die Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF), die dann allerdings später teilweise nach Ludwigshafen verlegt wurde. Aus der Farbenfabrik wurde das bis heute größte Chemieunternehmen der Welt. 1886 ließ Carl Benz sein „Veloziped mit Gasmotorenbetrieb“ patentieren. 1909 gründeten Karl Lanz und Johann Schütte die Firma Schütte-Lanz, die insgesamt 22 Luftschiffe baute. Die Firma war Hauptkonkurrent der Zeppelin Werke. Nach dem Ersten Weltkrieg stellte die Heinrich Lanz AG mit dem „Bulldog“ den erfolgreichsten Schweröl-Traktor vor. Der von Prosper L'Orange bei den Motorenwerken Mannheim erfundene Vorkammer-Dieselmotor wurde bei Benz & Cie zum 1923 weltersten kompakten Fahrzeug-Dieselmotor weiterentwickelt. 1922 wurde das Großkraftwerk Mannheim in Betrieb genommen. Die Stadt zählte um 1930 gemeinsam mit der Schwesterstadt Ludwigshafen, die sich aus der alten Mannheimer Rheinschanze entwickelte, 385.000 Einwohner.
Vom Dritten Reich bis heute
Während des Dritten Reichs wurden fast 2.000 Mannheimer jüdischen Glaubens deportiert, die Stadt im Zweiten Weltkrieg durch die Luftangriffe auf Mannheim fast völlig zerstört und 1945 von US-Truppen besetzt. Nur mühsam setzte der Wiederaufbau der Stadt ein. Schloss und Wasserturm wurden wiederaufgebaut, das Nationaltheater an neuer Stelle errichtet. An alter Stelle steht ein Schiller-Denkmal und das Lokal „Zum Zwischen-Akt“. Die Wohnungsnot führte zur Erschließung zahlreicher neuer Wohngebiete.
1964 wurde das „Städtische Krankenhaus“ am Neckar Fakultät der Universität Heidelberg für Klinische Medizin Mannheim. 1967 wurde Mannheim Universitätsstadt.
1975 bildete die Bundesgartenschau einen Glanzpunkt in Luisen- und Herzogenriedpark. Eine Reihe baulicher Maßnahmen wurde umgesetzt: der Fernmeldeturm und eine zweite Rheinbrücke wurden gebaut, die Planken wurden zur Fußgängerzone, der neue Rosengarten wurde eingeweiht und der Aerobus schwebte durch Mannheim. Auch in den 1980er und 1990er Jahren wurden eine Reihe von Großprojekten verwirklicht: Planetarium, Kunsthallenerweiterung, neues Reiß-Museum, Stadthaus, neues Maimarktgelände, Synagoge, Moschee, Landesmuseum für Technik und Arbeit, Carl-Benz-Stadion und Fahrlachtunnel wurden eröffnet.
Wirtschaftlich prägten in der jüngeren Vergangenheit die Abnahme der industriellen Arbeitsplätze Mannheim. Die Stadt versuchte mit der Ausweisung von Gewerbegebieten und der Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen entgegenzuwirken. Paradebeispiel ist der Bau des Victoria-Hochhauses 2001, eines der höchsten Gebäude der Stadt, am Bahngelände.
Im Hinblick auf das 400. Stadtjubiläum 2007 wurden ab 2000 einige städtebauliche Aktivitäten umgesetzt: SAP-Arena mit Anschluss an den neuen Stadtbahnring Ost, Sanierung der Fußgängerzone Breite Straße, des Zeughauses und des Schlosses, komplette Umgestaltung des Alten Messplatzes und die Stadtbahnneubaustrecke Schafweide. Das Konzept des Stadtjubiläums zielte auf ein vielfältiges Spektrum von Veranstaltungen ohne ein dominierendes Zentralereignis.
Eingemeindungen
Zwischen 1895 und 1944 wurden mehrere umliegende Ortschaften zu Mannheim eingemeindet, darunter mit Neckarau das damals größte badische Dorf. Bei der großen Gemeindereform in den 1970ern gab es Pläne Brühl, Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen und Ladenburg einzugemeinden. Wegen der großen Proteste nahm man aber davon Abstand und Mannheim war eine der wenigen Städte Baden-Württembergs, die keinen Flächenzuwachs erhielten. Vor der ersten Eingemeindung umfasste das Stadtgebiet 2.384 Hektar:
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
---|---|---|
1895 | Friesenheimer Insel | 717 |
1897 | Käfertal | 1.776 |
1899 | Neckarau | 1.575 |
1910 | Feudenheim | 781 |
1913 | Sandhofen | 2.437 |
1913 | Rheinau | 959 |
1929 | Wallstadt | 674 |
1930 | Seckenheim | 1.687 |
1930 | Friedrichsfeld | 225 |
1930 | Kirschgartshausen | 483 |
1930 | Sandtorf | 264 |
1930 | Straßenheim | 406 |
1944 | Gemarkung Rohrhof (zum Teil) | 233 |
Einwohnerentwicklung
→ Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Mannheim
Die Einwohnerzahl der Stadt Mannheim überschritt 1896 die Grenze von 100.000 und machte sie damit zur Großstadt. 1905 hatte die Stadt über 160.000 Einwohner, bis 1961 verdoppelte sich diese Zahl. 1970 erreichte die Bevölkerungszahl mit rund 333.000 ihren historischen Höchststand. Durch Wanderungsverluste ins Umland sowie eine negative Geburten- und Sterbefallbilanz nahm die Zahl der Einwohner bis 1986 auf rund 295.000 ab, seitdem stieg sie wieder um etwa 5 % auf 309.795 (31. Dezember 2007, nur Hauptwohnsitze).
Am 31. Dezember 2006 lag der Ausländeranteil bei 19,3 Prozent, insgesamt 62.727 Menschen aus 161 Nationen, davon 21.171 aus EU-Ländern. Unter Berücksichtigung eingebürgerter Personen und Spätaussiedlern hatten rund 96.000 Einwohnern einen Migrationshintergrund. Die größten Gruppen sind Türken (19.609), Italiener (8.205), Polen (3.906), Serben (3.279), Griechen (2.751), Kroaten (2.724), Spanier (1.331) und Bosnier (1.326).[7]
Dabei wurde die Verteilung der Stadtbezirke herausgearbeitet: Innenstadt/Jungbusch 37,7 Prozent, Neckarstadt-West 42,0 Prozent, Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen 24,4 Prozent, Schwetzingerstadt/Oststadt 18,0 Prozent, Lindenhof 11,8 Prozent, Neuostheim/Neuhermsheim 10,7 Prozent, Sandhofen 13,0 Prozent, Schönau 21,4 Prozent, Waldhof 15,1 Prozent, Käfertal 13,5 Prozent, Vogelstang 9,7 Prozent, Wallstadt 5,5 Prozent, Feudenheim 6,5 Prozent, Seckenheim 14,8 Prozent, Friedrichsfeld 13,1 Prozent, Neckarau 15,5 Prozent und Rheinau 17,4 Prozent.
Religionen
Die ersten Kirchen lassen sich im 8. Jahrhundert in den Vororten Scharhof, Wallstadt und Feudenheim nachweisen. Eine Pfarrei in Mannheim selbst wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Sie gehörte zur Diözese Worms und war dem hl. Sebastian geweiht.
Protestanten
Kurfürst Ottheinrich führte mit Mandat vom 4. April 1556 die Reformation lutherischen Bekenntnisses in der Kurpfalz ein, nachdem bereits sein Vorgänger Friedrich II. zehn Jahre zuvor ernsthafte Anstrengungen in dieser Richtung unternommen hatte (erste lutherische Abendmahlsfeier in der Heidelberger Heiliggeistkirche am 18. April 1546). Unter Ottheinrichs Nachfolger Friedrich III. wechselte die Kurpfalz ab 1561 zum reformierten Bekenntnis calvinistischer Prägung (Heidelberger Katechismus 1563). Die Zeit der Mannheimer Stadtgründung fiel somit in die Phase des kurpfälzischen Reformiertentums, welches der Stadt für lange Zeit eine reformiert-protestantische Prägung verlieh.
1821 wurde im Großherzogtum Baden die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt. 2005 wurde im Stadtteil Waldhof die erste Jugendkirche der evangelischen Landeskirche Baden eröffnet. Mit der Eingliederung der zuvor eigenständigen Evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsfeld 2008 gehören alle protestantischen Gemeinden, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Kirchenbezirk Mannheim innerhalb des Kirchenkreises Nordbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden. Der Kirchenkreis Nordbaden hat seinen Sitz in Mannheim.
Katholiken
Nach Gründung der Stadt Mannheim zogen auch katholische Gemeindemitglieder zu. Die älteste katholische Kirche ist die Pfarrkirche St. Sebastian am Marktplatz, die 1723 fertiggestellt wurde. 1729 stiftete Kurfürst Karl Philipp 100.000 Gulden für den Bau der Jesuitenkirche, die als Hofkirche dienen sollte. Zusammen mit der Liebfrauenkirche gehören sie seit 2005 zu einer gemeinsamen Pfarrgemeinde St. Sebastian. Die übrigen 28 römisch-katholischen Gemeinden sind zu 10 Seelsorgeeinheiten zusammengefasst und gehören zum Stadtdekanat Mannheim der Erzdiözese Freiburg.
Sonstige Kirchen
Außerdem gibt es mehrere orthodoxe Kirchengemeinden, unter anderen die russisch-orthodoxe Kirche St. Alexander Nevskij und die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde „Kreuzerhöhung“.
Auch evangelische Freikirchen sind zahlreich vorhanden. Hierzu gehört die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten). Ihre Hoffnungskirche befindet sich seit 1961 im Stadtteil Neckarstadt.
Daneben gibt es heute in Mannheim weitere christliche Glaubensgemeinschaften, darunter die Neuapostolische Kirche und eine Freireligiöse Gemeinde, die während der badischen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts entstand. Die Gemeinde der Alt-Katholischen Kirche ist in der Schlosskirche zu Hause.
Muslime
Mit der zweiten Gastarbeiter-Welle Mitte der 1960er kamen viele Türken und damit erstmals eine nennenswerte Anzahl von Muslimen nach Mannheim. Ihre Zahl stieg bis 2004 auf 20.827 und damit 7 Prozent der Mannheimer Bevölkerung. 1995 wurde daher die Yavuz-Sultan-Selim-Moschee, die bis dahin größte Moschee Deutschlands, gebaut, die 2.500 Gebetsplätze bietet. 2005 wurde das bereits baufällig gewordene Minarett schlanker und höher neu errichtet.
Juden
Die erste Synagoge gab es in Mannheim 1660. Die Kurfürsten förderten insbesondere nach den Stadtzerstörungen im 17. Jahrhundert gezielt die Ansiedlung von Juden mit Steuererleichterungen und dem Privileg der Gewerbefreiheit, um Handel und Handwerk zum Aufschwung zu verhelfen. 1719 waren 10,6 Prozent der Bevölkerung jüdisch. Bis 1895 vergrößerte sich die jüdische Gemeinde auf 4.768 Mitglieder. Der übrige Bevölkerungszuwachs war allerdings noch rasanter, so dass nach 1900 der jüdische Anteil nur noch um 3 Prozent lag. 1933 lebten in Mannheim 6.402 Juden, die die größte Gemeinde in Baden bildeten.
Durch die Repressalien nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gerieten viele Juden bereits früh in Not. Schon 1933 verbot der damalige Oberbürgermeister Carl Renninger (NSDAP) die Auftragsvergabe an jüdische Firmen. Jüdische Dozenten der ansässigen Handelshochschule wurden beurlaubt, das Mannheimer Nationaltheater entließ jüdische Schauspieler und jüdischen Ärzten wurde die Kassenzulassung entzogen. Viele Familien emigrierten ins Ausland, insbesondere in die USA. Nach der Verwüstung der drei Mannheimer Synagogen 1939 wurden 1940 rund 2.000 und damit fast alle verbliebenen Juden nach Gurs deportiert. Die meisten wurden von dort in die deutschen Konzentrationslager im besetzten Polen verschleppt und ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten nur wenige Emigranten nach Mannheim zurück. Die Wiedergründung der jüdischen Gemeinde nach der nationalsozialistischen Verfolgung erfolgte mit nur 120 Mitgliedern. Die neue Synagoge der jüdischen Gemeinde wurde 1987 eröffnet. 2005 lebten etwa 600 Juden in Mannheim. → Jüdisches Leben in Mannheim
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 48 Sitze und wird in direkter Wahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Nach dem baden-württembergischen Kommunalwahlrecht hat der Wähler die Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens. Seit dem Zweiten Weltkrieg stellte die SPD, mit Ausnahme der Wahlen 1999 und 2004, als die CDU mehr Stimmen erhielt, die stärkste Fraktion. Die nächste Gemeinderatswahl findet turnusgemäß 2014 statt.
Bei der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergaben sich folgende Verhältnisse:
Gemeinderat 2009 | ||||
---|---|---|---|---|
SPD | −1,4 | ±0 | ||
CDU | −8,7 | −4 | ||
Bündnis 90/Die Grünen | +4,2 | +3 | ||
FDP | +3,8 | +2 | ||
Mannheimer Liste | −1,7 | −1 | ||
Die Linke | +2,6 | +1 | ||
Sonstige | +3,5 | −1 |
→ Ergebnisse der Kommunalwahlen in Mannheim
Bürgermeister
Spitze der Stadtverwaltung und gleichzeitig Vorsitzender des Gemeinderats ist der Oberbürgermeister. Er wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Amtierender Oberbürgermeister ist Peter Kurz (SPD), der bei der Oberbürgermeisterwahl 2007 mit 50,53 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 36,64 Prozent im ersten Wahlgang gewählt wurde.
Ihm zur Seite gestellt sind ein Erster Bürgermeister (zugleich stellvertretender Oberbürgermeister) und drei weitere Bürgermeister. Sie werden vom Gemeinderat für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt und spiegeln daher parteipolitisch die jeweiligen Mehrheitsverhältnisse zum Zeitpunkt der Wahl wider. Jeder Bürgermeister führt in der Stadtverwaltung ein Dezernat. Christian Specht (CDU) ist als Erster Bürgermeister zuständig für Finanzen, Beteiligungscontrolling, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnungsverwaltung. Michael Grötsch (CDU) leitet das Dezernat für Wirtschaftsförderung, Arbeitsmarkt, Soziale Sicherung, Senioren, Wohnen, Archivwesen und Kultur. Ein Dezernat verantwortet Bildung, Kinder, Jugend, Familie, Gesundheitsförderung und Sport und Lothar Quast (SPD) ist zuständig für Bauen, Planung, Umweltschutz, Stadterneuerung, Wohnungsbau und Verkehr.[8] Die Mitarbeiterzahl der Stadtverwaltung beträgt insgesamt ca. 6.000 Personen.
Die Stadtoberhäupter seit 1810:
|
|
|
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In gespaltenem Schild vorn in Gold ein aufrechter roter Doppelhaken (Wolfsangel), hinten in Schwarz der rot bewehrte, rot bezungte und rot gekrönte doppelschwänzige goldene kurpfälzische Löwe.
Das Wappen wurde 1896 vom Stadtrat festgelegt und vom badischen Großherzog bestätigt. Die Wolfsangel ist seit dem 17. Jahrhundert auf einem Gemarkungsgrenzstein nachweisbar. Es handelt sich wohl um ein Fleckenzeichen. Der Löwe ist das Wappentier der Kurfürsten von der Pfalz, deren Residenzstadt Mannheim ab 1720 war. Beide Wappenbilder tauchen seit dem 18. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt auf. Die Stadt führt das Wappen in der Regel in vereinfachter Form im Stil der Neuen Sachlichkeit.
Die Stadtfarben Blau-Weiß-Rot sind erst seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich und deuten auf eine Siegelschnur aus dem Jahr 1613 hin. Die Stadtfarben sind nicht von den Wappenfarben abgeleitet, was völlig unüblich ist.
Anfang 2003 hat sich die Stadtverwaltung zur Außenwerbung ein neues Logo zugelegt: Mannheim im Quadrat. Es zeigt ein rotes Quadrat mit innenliegender Ziffer Zwei in weiß in einer serifenlosen halbfetten Schrift und soll die Quadratur der Straßen der Innenstadt symbolisieren. Aber ebenso soll die hochgestellte 2 auch für das Potenzial der Stadt stehen, „Kultur hoch zwei“, „Wissenschaft hoch zwei“ und „Mannheim ist Leben hoch zwei“.
→ Siehe auch: Liste der Wappen in Mannheim
Städtepartnerschaften
Mannheim unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:[9]
|
Kontakte gibt es mit Beyoglu, einem Stadtteil von Istanbul,[10] und Qingdao in China.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Das Nationaltheater Mannheim wurde 1779 von Kurfürsten Karl Theodor gegründet. Bereits 1839 vollständig der städtischen Verantwortung unterstellt, ist es heute das älteste kommunale Theater der Welt.
1782 wurden hier Friedrich Schillers Die Räuber uraufgeführt. Heute hat das Vierspartentheater eigene Ensembles für Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Schauspiel, Ballett und das Kinder- und Jugendtheater Schnawwl.
Hinzu kommen mehrere kleinere Bühnen, darunter das Oststadt-Theater, das TIG7 (Theater im Quadrat G7), das Theater Oliv, die Freilichtbühne, das Theater31, das Theater ImPuls, die Mannheimer Puppenspiele, die Kleinkunstbühne Klapsmühl', Schatzkistl und zeitraumexit.
Museen
Die Kunsthalle Mannheim wurde zum 300. Mannheimer Stadtjubiläum 1907 begründet. Ein traditioneller Schwerpunkt der Sammlung ist die deutsche und französische Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts sowie die internationalen Skulpturen des 20. Jahrhunderts. Hinzu kommt ein umfangreiches Kupferstichkabinett, eine graphische Sammlung, Plakate, Werkkunst und aus der neueren Zeit Fotografien und Videoinstallationen.
Das Technoseum – 1990 als Landesmuseum für Technik und Arbeit eröffnet und 2010 in Technoseum umbenannt – bietet Anschauungsmaterial zur Industrialisierung des deutschen Südwestens. Dazu kommen wechselnde Ausstellungen, so waren die Körperwelten von Gunther von Hagens 1997 erstmals in Europa in Mannheim zu sehen.
Die Reiss-Engelhorn-Museen gehen zurück auf die 1763 gegründete Kurfürstliche Akademie der Wissenschaften. Heute sind unter einem Dach mehrere Museen und Institutionen vereinigt:
- Museum D5 für Archäologie und Kulturen der Welt
- Museum Zeughaus für Kunst-, Stadt- und Theatergeschichte
- Museum Schillerhaus
- Institut für internationale Kunst- und Kulturgeschichte
- Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie (An-Institut der Universität Tübingen)
- Zephyr (im Quadrat C4), ein Ausstellungsraum für zeitgenössische Fotografie
- Bassermannhaus für Musik und Kunst (noch im Bau befindlich, Eröffnung geplant für 2010)[12]
Des Weiteren finden im Museum D5 wechselnde Sonderausstellungen statt. Themen vergangener Ausstellungen waren beispielsweise die Maya, Pompeji, Frühgeschichte Japans und die Germanen.
Der Mannheimer Kunstverein, der aktuelle und neue Kunst zeigt, besteht seit 1833 und ist einer der ältesten und größten Kunstvereine. Diese und weitere Kulturinstitutionen werden durch die Kulturmeile verbunden. Die alljährliche Lange Nacht der Museen (gemeinsam mit Heidelberg und Ludwigshafen) gilt nach Berlin als zweitgrößte Veranstaltung dieser Art in Deutschland.
Im Stadtteil Mannheim-Sandhofen gibt es eine Dokumentationsstätte zur Außenstelle des KZ Natzweiler-Struthof.[13]
Gedenkstätten
- An den Wohn- und Wirkungsstätten des 1777/78; 1790 in Mannheim weilenden Mozart finden sich Gedenktafeln; etwa am Schloss, der Jesuitenkirche oder dem Palais Bretzenheim.
- Seit 1982 erinnert eine Gedenktafel an der Gustav-Wiederkehr-Schule an die KZ-Häftlinge des Außenlagers Sandhofen des KZ Natzweiler-Struthof, die Opfer von Zwangsarbeit wurden.
- Seit 1945 wird mit dem Georg-Lechleiter-Platz des kommunistischen Landtagsabgeordneten und Mannheimer Stadtrats Georg Lechleiter gedacht, der das NS-Unrechtssystem in einer Widerstandsgruppe bekämpfte, deren 17 Mitglieder 1942/43 ermordet wurden. Seit 1988 erinnert ein Bronzedenkmal des Bildhauers Manfred Kieselbach an dieses Geschehen.
- Mit mehreren Gedenktafeln an ihren Wohnhäusern sowie Straßennamen gedenkt die Stadt der antifaschistischen Widerstandskämpfer Philipp Brunnemer, Jakob Faulhaber und anderer.
- Ein Mahnmal auf dem Ehrenfeld des Hauptfriedhofs erinnert an 511 Tote, die Opfer der Euthanasie-Morde in der Aktion T4, sowjetische und polnische Kriegsgefangene und umgekommene KZ-Häftlinge. Auch wird dort des Polizeihauptmeisters Viktor Link sowie dreier Bürger gedacht, die wegen Wehrkraftzersetzung ermordet wurden: Hermann Adis, Adolf Doland und Erich Paul. Ihrer wird auch mit einer Gedenktafel in den Lauerschen Gärten im Quadrat M6 gedacht.
- Ein Mahnmal auf dem Jüdischen Friedhof wird der annähernd 2.000 jüdischen Frauen, Kinder und Männer gedacht, die 1940 nach Camp de Gurs deportiert wurden und von denen in der Folge die meisten von ihnen Opfer der Shoa geworden sind. Auf 146 Grabsteinen werden in einer 1969 neu gestalteten Gräberanlage die Namen der 1.300 jüdischen Mannheimer genannt, die der NS-Staat vernichtet hat.
- Eine Gedenktafel am Standort der früheren Hauptsynagoge im Gebäude F2, 13, seit 1987 in eine Gedenkwand der neuen Synagoge F3 eingelassen, erinnert an das zerstörte Gotteshaus.
- Eine Gedenktafel im Quadrat F7 informiert seit 1962 an den von den NS-Machthabern geräumten alten Jüdischen Friedhof. Die Reste der Feudenheimer Synagoge Neckarstraße 8 sind durch eine Erinnerungsstätte mit Gedenktafel sichtbar gemacht.
- Mit der Plastik Friedensengel des Bildhauers Gerhard Marcks im Quadrat E6 wird seit 1952 an alle Opfer des NS-Regimes erinnert.
- Weitere Straßen und Einrichtungen erinnern an Opfer der NS-Gewaltherrschaft: der Paul-Eppstein-Saal, die Gedenktafel für Rosa Grünbaum, das Pauline-Maier-Heim, die Eugen-Neter-Schule, das Otto-Selz-Institut für Psychologie und Erziehungswissenschaften und das Jugendzentrum in Selbstverwaltung Friedrich Dürr.[14]
- Gedenkstele am Mannheimer Flughafen Neuostheim über den Absturz eines Transporthubschraubers am 11. September 1982, bei dem 46 Menschen den Tod fanden. [15]
Sprache
In Mannheim wird der Mannheimer Dialekt gesprochen, ein kurpfälzischer Dialekt.
Musik
Die Mannheimer Schule war – um 1750 von Johann Stamitz begründet – zunächst ein Musikerkreis am kurpfälzischen Hof. Später verstand man darunter eine ganze Kompositionsschule, die sich vom bis dahin die europäische Tradition prägenden generalbass-dominierten Orchestersatz und dem spätbarocken Pathos abwandte und einen neuen, anmutigeren Stil entwickelte, dessen Harmonik dem Melodieverlauf folgte. Sie leistete damit wesentliche Vorarbeiten zur Entwicklung der Wiener Klassik.
Das Kurpfälzische Kammerorchester wurde 1952 gegründet. Es pflegt die Tradition der Mannheimer Schule, aber auch die Musik der Wiener Schule und der Wiener Klassik.
Aus Mannheim kommt auch die Opernsängerin Anneliese Rothenberger. Sie hatte eine der glanzvollsten internationalen Karrieren einer deutschen Sängerin der Nachkriegszeit.
Die Mannheimer Bläserphilharmonie geht zurück auf das 1987 von Stefan Fritzen gegründete Sinfonische Jugendblasorchester Mannheim.
Die ehemals zahlreich vertretenen Gesangsvereine leiden in jüngster Vergangenheit sehr unter Nachwuchsproblemen. Dafür haben sich viele Gospel-Chöre entwickelt, wie der Celebration Gospel Choir, die Preacherman's Friends, die Rainbow-Gospel-&-Soul-Connection und die Joyful Voices. Seit 2005 besteht der Junge Kammerchor Mannheim, der sich vor allem an junge Leute richtet und semesterweise probt.
In den letzten Jahren hat sich Mannheim aber auch in der Populärmusik einen Namen gemacht. Die Popakademie Baden-Württemberg ist die erste derartige Einrichtung in Deutschland. Erfolgreiche Mannheimer Musiker sind unter anderen Joy Fleming, Joana, Mardi Gras.BB, Silke Hauck, Elly Lapp, Raffaella, die Ludwigshafenerin Julia Neigel, Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims, Claus Eisenmann, Laith Al-Deen, Wallis Bird, die Band Blaues Wunder, Rolf Stahlhofen, die Krautrock Band Kin Ping Meh, Johanna Zeul, Danny Fresh, Get Well Soon, Edo Zanki, Norbert Schwefel, und andere.
Mannheim gilt auch als die Wiege des Musikstils Drum ’n’ Bass in Deutschland: Der Mannheimer Milk!-Club war der erste Club in Deutschland, der nur dieser Musik gewidmet war. Größen der britischen Szene kamen zuerst hier her. Bassface Sascha, neben „Groover Klein“ einer der dort residierenden DJs, gründete später die ersten größeren deutschen Drum-’n’-Bass-Labels und stellte auch die ersten weit verbreiteten Sampler, wie etwa Jungle Fever und Hardstep Upfront, zusammen. Das Milk! wurde 1992 vom Groove-Magazine zum Club des Jahres gewählt, als Love-Pirates präsentierte sich das Milk! und die Milk!-Posse auch auf der Loveparade in Berlin.
Populäre Veranstaltungsorte sind die am alten Messplatz gelegene Alte Feuerwache Mannheim und das Capitol Mannheim, das Kongresszentrum Rosengarten, die SAP-Arena sowie der Maimarktclub.
Bauwerke
Plätze
Der Friedrichsplatz liegt im Osten der Innenstadt. In seinem Zentrum steht das Wahrzeichen Mannheims, der 60 Meter hohe Wasserturm. Er wurde 1889 im Neubarock-Stil erbaut und wird gekrönt von einer 3,50 Meter großen Statue der Amphitrite. Der Platz um ihn herum wurde bis 1903 von Bruno Schmitz mit Brunnen, Wasserspielen, Laubgängen und Grünanlagen im Jugendstil gestaltet. Die Wasserspiele werden im Sommer nach Einbruch der Dunkelheit eine Stunde lang illuminiert. Im Winter befindet sich zwischen dem Wasserturm und dem Tritonenbrunnen ein Weihnachtsmarkt. Das östliche Halbrund des Friedrichsplatzes begrenzen Arkadenhäuser mit roten Sandsteinfassaden. In der Nord-Süd-Achse des Wasserturms wurden Kunst- und Festhalle errichtet. Die Kunsthalle – 1907 von Hermann Billing erbaut und 1983 mit einem Erweiterungsbau versehen – korrespondiert mit ihrem roten Sandstein mit der bereits vorhandenen Bebauung am Friedrichsplatz. Der Rosengarten – dessen Name sich von einem alten Gewannnamen ableitet – wurde 1903 als Festhalle eröffnet und beherbergte damals mit dem Nibelungensaal den größten Saal Deutschlands. Heute findet sich dort ein Kongress- und Tagungszentrum. Neben dem Wasserturm am Friedrichsplatz gibt es in Mannheim knapp 20 weitere historische Wassertürme. → Siehe auch: Liste der Wassertürme in Mannheim
Vom Friedrichsplatz führt westlich die Fußgängerzone Planken zum zentralen Platz Mannheims dem Paradeplatz. Er diente ursprünglich den Kurfürsten für Truppenparaden. Im Zentrum des Platzes befindet sich die Grupello-Pyramide. Sie wurde 1711 von Gabriel de Grupello für Kurfürst Johann Wilhelm erschaffen und im Düsseldorfer Schlossgarten aufgestellt. Karl Philipp ließ sie 1743 über den Rhein nach Mannheim bringen. Die Pyramide trägt den Namen „Allegorie der herrscherlichen Tugenden“ und stellt den Triumph der fürstlichen Tugenden dar. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Paradeplatz mit Grünflächen gestaltet, die von sternförmig auf die Grupello-Pyramide zulaufenden Wegen durchtrennt werden. An der Südseite des Platzes erbaute man bis 1746 das alte Kaufhaus, in dem sich zunächst Geschäfte und ab 1909 das Rathaus befanden. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es nicht wiederaufgebaut, sondern man errichtete bis 1991 das Stadthaus, in dem Geschäfte, die Stadtbibliothek und der Gemeinderat ihren Platz fanden. An den Planken wurde 2003 das Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus errichtet. Auf dem Glaskubus sind in Spiegelschrift die Namen der jüdischen Opfer aus Mannheim angebracht. Der Kubus selbst wurde schräg aufgestellt, so dass er auf den Mittelpunkt des Paradeplatzes weist.
Der Marktplatz liegt nördlich des Paradeplatzes an der Fußgängerzone Breite Straße im Zentrum der Unterstadt. In seiner Mitte befindet sich ein Brunnendenkmal aus dem Jahr 1719. Es wurde von Peter van den Branden geschaffen und im Heidelberger Schlossgarten aufgestellt. Kurfürst Karl Theodor machte es dann 1767 der Stadt Mannheim zum Geschenk. Die Figuren des Monuments, die ursprünglich die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer symbolisierten, wurden dabei so umgestaltet, dass sie nun eine Allegorie auf Mannheim, Handel, Rhein und Neckar darstellen. An der Südseite des Marktplatzes ist ein barocker Doppelbau, der vermutlich das noch älteste erhaltene Gebäude Mannheims ist: das alte Rathaus und die untere Pfarrkirche St. Sebastian wurden bis 1713 erbaut. In der Mitte sind beide mit einem Glockenturm verbunden, der in einen mehrfach gestuften Helm mündet. Auf die Funktion weisen die unterschiedlichen Bildhauerarbeiten an der Fassade hin. Am Alten Rathaus befinden sich Justitia und Atlanten an der Pfarrkirche Pietas und Engelfiguren. Das Glockenspiel ertönt dreimal täglich.
Sakralbauten
Die Jesuitenkirche wurde bis 1760 als Hofkirche für die Kurfürsten nach Plänen da Bibienas erbaut. Der Kunsthistoriker Dehio bezeichnete sie als bedeutendste Barockkirche Südwestdeutschlands. Die mächtige Vierungskuppel weist eine Höhe von 75 m auf. Die Wandgemälde im Inneren nahm der Münchner Künstler Egid Quirin Asam vor. Der Hochaltar und die sechs Seitenaltäre wurden von Egell und Verschaffelt im Spätbarock beziehungsweise Frühklassizismus gestaltet.
Die Christuskirche wurde bis 1911 als repräsentativer Sakralbau der evangelischen Kirche in der Oststadt erstellt. Im neubarocken Stil mit Jugendstilelementen erbaut, steht sie auf dem Werderplatz und bildet damit den Endpunkt von drei Sichtachsen. Die Kuppel weist eine Höhe von 65 m auf. Den ersten Turmgang umgeben überlebensgroße Statuen der zwölf Apostel. Die viermanualige Steinmeyer-Orgel von 1911 zählt mit 96 Registern und ca. 8000 klingenden Pfeifen (einschließlich eines großzügig angelegten „Fernwerks“ in der Kuppel) zu den größten Orgeln in Deutschland. Zusätzlich wurde 1988 durch die dänische Firma Marcussen eine zweimanualige Orgel im barocken Stil erbaut.
Die Geschichte der neubarocken Konkordienkirche weist zurück bis in das Jahr 1685. Ursprünglich als Doppelkirche für die deutsch und wallonisch reformierten Gemeinden geplant, widerfuhren ihr mehrmals Zerstörungen und Nutzungsänderungen. In ihrer heutigen Form besteht sie seit 1918 mit einer evangelischen Kirche in dem einen und einer Schule in dem anderen Gebäudeteil. Der Kirchturm ist mit 92 Metern der höchste in Mannheim.
Die Synagoge wurde 1987 fertiggestellt. Die granitrot gehaltene Fassade des Kubusbaus ist von hohen bleiverglasten Rundbogenfenstern geprägt. Darüber spannt sich eine flache Kuppel. Die beiden Haupteingänge tragen Nachbildungen eines schmiedeeisernen Oberlichtgitters, das von der 1938 zerstörten Hauptsynagoge stammt.
Die Yavuz-Sultan-Selim-Moschee, erbaut 1995, war bei ihrer Fertigstellung die größte repräsentative Moschee in Deutschland. Die helle Putzfassade wird in der Mitte durch die Auskragung der Gebetsnische betont und ist mit versetzt angeordneten dreieckigen Fenstern gestaltet. Die Stahlbetonstützen des Minaretts wiesen bereits nach kurzer Zeit Risse auf, so dass es 2005 mit 35 Metern etwas höher neugebaut wurde.
→ Siehe auch: Liste der Sakralbauten in Mannheim
Profanbauten
Das Schloss war die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. 1720–1760 erbaut, ist es nach Versailles die größte geschlossene Barockanlage Europas. Die zur Innenstadt zeigende Schaufront weist eine Länge von 440 Meter auf und ist damit Endpunkt von sieben Parallelstraßen. An der Ausgestaltung waren unter anderen Alessandro Galli da Bibiena, Egell, Rabaliatti, Pigage und Cosmas Damian Asam beteiligt. Im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, wurde das Schloss bis 1968 in vereinfachter Form wiederaufgebaut. Bis 2006 wurde das Dach des Corps de Logis in originalgetreuer Form wiederhergestellt, dank einer großzügigen Spende von Hasso Plattner.
Seit April 2007 bietet das Mannheimer Schloss mit seinem neu eröffneten Schlossmuseum wieder Einblick in das Leben im Barock und Empire. Im Krieg zerstörte Räume wurden rekonstruiert, um hochwertigen Ausstellungsstücken eine Kulisse zu bieten. Der Besucher erhält Einblick in das Leben der pfälzischen Kurfürsten (besonders Carl-Theodor) und der badischen Prinzessin Stéphanie von Baden, einer adoptierten Tochter des französischen Kaisers Napoléon I.
.
Das Zeughaus stammt aus dem Jahr 1779. Es wurde von Peter Anton von Verschaffelt im klassizistischen Stil erbaut. Seit 1918 beherbergte es die Sammlungen von Carl Reiß, seit 1956 war es Sitz des Reiß-Museums. Bis 2007 wird das Gebäude aufwändig renoviert.
Ebenfalls nach Plänen von Verschaffelt wurde bis 1788 das klassizistische Palais Bretzenheim errichtet, das Kurfürst Karl Theodor seiner Mätresse und ihren Kindern schenkte. 1899 wurde das Gebäude Sitz der Rheinische Hypothekenbank, seit 2004 wird es vom Amtsgericht Mannheim genutzt.
Der Fernmeldeturm ist mit 212,8 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Er wurde nach Plänen von Heinle und Schlaich 1975 gebaut. In einer Höhe von 125 Metern befinden sich ein Drehrestaurant und eine Aussichtsplattform, von der man einen weiten Rundblick über Mannheim und das Umland hat.
Fünf der sechs höchsten Hochhäuser Baden-Württembergs stehen in Mannheim. Sie wurden alle an der äußeren Seite des Innenstadtrings gebaut. Bereits 1975 wurden die drei Wohntürme der Neckaruferbebauung Nord und das Appartementhaus Collini-Center erbaut. Der Victoria-Turm wurde 2001 fertiggestellt und ist das höchste Bürohaus der Stadt. Alle fünf Hochhäuser sind mit 95–97 Metern ungefähr gleich hoch.
Parks und Grünflächen
Der Luisenpark ist mit 41 Hektar der größte Stadtpark. Er wurde 1903 angelegt (Unterer Luisenpark) und zur Bundesgartenschau 1975 erweitert (Oberer Luisenpark). Nahe der Innenstadt am Neckar gelegen, bietet der obere Teil zahlreiche Attraktionen wie Pflanzenschauhaus, chinesischer Teegarten, Schmetterlingshaus, Gondolettas und Seebühne. Der untere Teil ist frei zugänglich und geschichtlich interessant. Der Herzogenriedpark war ebenfalls Bestandteil der Bundesgartenschau. Mit 22 Hektar etwas kleiner als sein „großer Bruder“ liegt er nördlich der Neckarstadt. Sehenswert sind das Tiergehege, das Rosarium und die Multihalle mit einer zeltartigen Dachkonstruktion, die nach einem Entwurf von Frei Otto entstand.
Der Schlossgarten erstreckt sich hinter dem Schloss bis zum Rhein und ist mit 38 Hektar der zweitgrößte Park Mannheims. Die Großherzogin Stephanie ließ ihn ab 1808 als Englischen Garten auf den entfernten Bastionen der barocken Stadtbefestigung anlegen. Leider hat der Park durch die 1863–1867 erbaute Eisenbahnlinie, die ab 1959 erbauten Bundesstraßen mit ihren zahllosen Auf- und Abfahrten und die Stadtbahnlinie nach Ludwigshafen viel von seinem Reiz verloren. Das Grün ist teilweise auf ein paar trostlose Verkehrsinseln zurückgedrängt. Am ehesten ist der frühere Reiz noch im Südteil in Richtung Lindenhof erkennbar. Am Westende, im sogenannten Friedrichspark, befindet sich das frühere Eisstadion.
Der Waldpark mit der dazugehörigen Reißinsel ist eine der größten naturbelassenen Auen am Rhein. Die Halbinsel gehörte Carl Reiß, der sie der Stadt mit der Auflage vermachte, sie in ihrem naturbelassenem Zustand zu erhalten und den Bürgern der Stadt zugänglich zu machen. Zahlreiche seltene Vogelarten, wie Schwarzspechte, Graureiher und Milane, aber auch Neozoen wie Halsbandsittiche und Kanadagänse können auf der Reißinsel beobachtet werden.
Im Jahr 2000 waren in Mannheim über 29 Prozent der Stadtgebietsfläche als Natur- oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Sport
Die zuschauerträchtigste Sportart in Mannheim ist das Eishockey. Die Adler Mannheim (früher Mannheimer ERC) waren 1980, 1997–1999, 2001 und 2007 deutscher Eishockeymeister. Ihre Heimspiele tragen sie wie die Rhein-Neckar Löwen seit 2005 in der SAP-Arena aus. Die Rhein-Neckar Löwen sind ein Handball-Bundesligist. Die größten Erfolge der Löwen waren das Erreichen des Halbfinals in der Champions League 2009 sowie der zweite Platz im DHB-Pokal 2010.
Immer noch überregional bekannt, auch wenn die größten Erfolge schon länger zurückliegen, sind die beiden Fußballvereine VfR Mannheim (Deutscher Fußballmeister 1949) und SV Waldhof Mannheim (Bundesligist 1983–1990).
Der Deutsche Basketball Bund spielt seit 1958 in Erinnerung an Albert Schweitzer jedes zweite Jahr im Frühjahr in Mannheim auf seinem Europa-Jugend-Basketballturnier das Albert-Schweitzer-Turnier für Jugend-Nationalmannschaften aus. Dieses internationale Freundschaftstreffen, im Sinne des Arztes und Friedensnobelpreisträgers, ist weltweit eines der wichtigsten und am besten besetzten Basketballturniere für Jugendmannschaften, an dem auch schon zahlreiche spätere NBA-Profis teilgenommen haben.
Der TK Grün-Weiss Mannheim spielt erfolgreich in der Tennis-Bundesliga. Der Klub war 1922, 1993, 1996, 2005, 2007 und 2010 deutscher Mannschaftsmeister.
Der Leichtathletik-Verein MTG Mannheim bringt seit seiner Gründung immer wieder herausragende Athleten hervor. National erfolgreich sind momentan insbesondere die Sprinterinnen. Kirsten Bolm gewann 2006 bei den Leichtathletikeuropameisterschaften in Göteborg über den Hürdensprint Silber.
Unterstützt durch die große amerikanische Kolonie der US-Army in Mannheim konnte der Baseball-Sport in der Vergangenheit große Erfolge feiern. Die Mannheimer Vereine Knights, VfR, Amigos und Tornados konnten zwischen 1954 und 1997 neunzehnmal die deutsche Baseballmeisterschaft gewinnen. Ebenso unterstützt durch die Amerikaner gründete sich 1978 der American Footballverein die Mannheim-Redskins. Spiele in der 1. Bundesliga und folgend weiteren Ligen brachten erste Erfolge.
In den 1950er und 60er Jahren weltweit und bis in die 1990er national erfolgreich war der Radsport-Verein RRC Endspurt Mannheim. Hervorzuheben sind insbesondere Willi und Rudi Altig unter dem Trainer Karl Ziegler.
Der Segelflugverein Mannheim ist ein Streckenflugverein und betreibt seine Aktivitäten auf dem City-Airport Mannheim. Er fliegt in der ersten Segelflug-Bundesliga und hat mehrmals deutsche und internationale Meister gestellt.
Aus dem seit 1876 bestehenden Ruderverein Mannheimer RV Amicitia gingen in der Vergangenheit einige bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen erfolgreiche Sportler hervor. Auch der 1875 gegründete Ruderverein Mannheimer Rudergesellschaft Baden (kurz MRG Baden) hat bekannte Ruderer hervorgebracht, wie Filip Adamski.
Der Wassersportverein Mannheim-Sandhofen wurde 1925 gegründet. Er stellte Weltmeister und Olympia-Sieger im Kanurennsport.
Mannheim war mehrfach Austragungsort hochkarätiger Sportveranstaltungen wie der Eishockey-Weltmeisterschaft 2010 (zusammen mit Köln), der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2007, der Europameisterschaft der Springreiter 2007, der ersten Deutschen Meisterschaft im Einzelvoltigieren 1986 sowie der Weltmeisterschaften im Voltigieren 2000.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Februar: Fasnachtsumzug (jährlich im Wechsel mit Ludwigshafen) (Sonntags)
- Februar: Lesen.Hören Literaturfestival Mannheim Schirmherr des seit 2007 stattfindenden Literaturfestivals ist Roger Willemsen Veranstaltungsort: Alte Feuerwache (Mannheim)
- April: Europa-Jugend-Basketballturnier um den Dr.-Albert-Schweitzer-Pokal für Jugend-Nationalmannschaften (jedes zweite Jahr)
- März: Spotlight-Festival, internationales Werbefilmfestival
- April: Musikfestival Time Warp in den Maimarkthallen
- April/Mai: Maimess
- April/Mai: Mannheimer Maimarkt
- Mai: Stadtfest auf den Planken
- Mai: MLP-Marathon Mannheim Rhein-Neckar
- Juni: Internationale Schillertage Mannheim (zweijährlich, nächster Termin 2011)
- Juli: Deutsch-Amerikanisches Volksfest Benjamin Franklin Village (Käfertal)
- Juli: Musikfestival Arena of Pop im Ehrenhof des Schlosses, in ungeraden Jahren
- Juli: MTV HipHop Open im Ehrenhof des Schlosses, jährlich
- Juli: Sport & Spiel am Wasserturm
- August: Christopher Street Day
- August: SWR3-Festival Pop im Hafen im Stadtteil Jungbusch, Handelshafen-Verbindungskanal
- Kurpfalzfest im Herzogenriedpark
- September/November: Internationale Fototage Mannheim/Heidelberg/Ludwigshafen (2-jährlich)
- September: Wunder der Prärie-Festival Internationales Festival für Theater | Performance | Tanz | Kunst seit 2004
- September/Oktober: Herbstmess
- Oktober: Ball der Sterne Die Benefizgala in Mannheim von Radio Regenbogen im Kongresszentrum Rosengarten
- Oktober: Blumepeterfest (am ersten Samstag)
- Oktober: Veterama Oldtimer-Markt auf dem Maimarkt-Gelände
- Oktober/November: Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
- Oktober/November: Enjoy Jazz
- November/Dezember: Zwei Weihnachtsmärkte – unter dem Wasserturm und auf den Kapuzinerplanken
Kulinarische Spezialitäten
In Mannheim ist wie bei der Herkunft der Einwohner (ca. 170 Nationalitäten aus aller Welt) eine breitgefächerte Gastronomie vertreten. Typische kulinarische Spezialitäten aus Mannheim sind das Lebkuchen-ähnliche Gebäck Mannemer Dreck und das alkoholische Getränk Mannheimer Hafenwasser. Das typische Mannheimer Bier ist das „Eichbaum“, das in verschiedenen Variationen von der Mannheimer Eichbaum-Brauereien AG hergestellt und vertrieben wird. Marktführend in der Rhein-Neckar-Region, werden die Marken Eichbaum, Ureich, Gerstel und Karamalz auch überregional vertrieben.
Spaghettieis ist ein Speiseeis, das seinen Namen seiner besonderen Optik verdankt: Es sieht aus wie Spaghetti-Nudeln mit Tomatensoße. Es wurde Ende der Sechziger Jahre von dem Mannheimer Eisfabrikanten Dario Fontanella erfunden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Im Jahr 2007 waren von den 158.785 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 33,0 Prozent im produzierenden Gewerbe, 23,7 Prozent in Handel, Gastgewerbe und Verkehr und 43,0 Prozent im sonstigen Dienstleistungssektor tätig.[16] Die Arbeitslosenrate lag im April 2011 bei 6,8 Prozent.[17] Obwohl Mannheim spätestens seit den 1970ern von einem tiefgreifenden Strukturwandel geprägt ist, der gezeichnet ist von einem Abbau von industriellen Arbeitsplätzen und der Zunahme des Dienstleistungssektors, ist die Metall- und die chemische Industrie immer noch sehr präsent.
Am stärksten ist die Elektro- und Maschinenbauindustrie. Zu den größten Unternehmen zählen Daimler (Motoren), EvoBus (Omnibusse), ABB (Elektro- und Automationstechnik), Alstom (Kraftwerke), Bombardier Transportation (elektrische Ausrüstung von Triebwagen), John Deere (Landmaschinen), MWM (Motorenwerke Mannheim), Pepperl+Fuchs (Fabrik- und Prozessautomation) und WIMA (Elektronik-Bauelemente).
Die chemische Industrie ist vertreten mit Roche (Pharma und Diagnostika), SCA Hygiene (Zellulose- und Papierprodukte wie 'Zewa'), Fuchs Petrolub (Schmierstoffe), Unilever (Dove-Seifen), Reckitt Benckiser (Haushaltsreiniger), Phoenix (Pharmahandel) und Deutsche Hutchinson (Gummi-Erzeugnisse).
Der Finanzplatz Mannheim ist nicht mehr führend wie um 1900, hat aber immer noch große Bedeutung insbesondere mit seinen Versicherungsunternehmen. Die Mannheimer Versicherungen und die Inter Versicherungen haben hier ihren Sitz. Eine der vier Unternehmenssitze der LBBW befindet sich in Mannheim, die Neue Rechtsschutz Versicherung unterhält ein zentrales Schadensbüro, die SV SparkassenVersicherung eine wichtige Niederlassung, die Ergo Versicherungsgruppe hat hier ebenfalls einen Standort.
Die Nahrungsmittelbranche wird vertreten durch Südzucker, Birkel Teigwaren, die Eichbaum-Brauereien, der Pfalzmühle Mannheim (ein Unternehmen der Neusser Werhahn Gruppe) sowie Bunge Deutschland (Öl- und Getreidesaatverarbeitung).
Der Bauindustrie gehören Bilfinger Berger und Diringer & Scheidel an, aus dem Bereich Handel ist Bauhaus und Engelhorn vertreten.
Mit dem Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus (Brockhaus, Duden, Langenscheidt, Meyer) und dem Verlag Edition-Panorama, bekannt geworden durch die Reihe New-York Vertical des Mannheimer Fotografen Horst Hamann, sind bedeutende Verlage in Mannheim ansässig.
Die MVV Energie ist der größte kommunale Energieversorger in Deutschland.
Auf dem Mannheimer Maimarktgelände finden regelmäßig große Messen statt. Die bedeutendste ist der fast 400-jährige Mannheimer Maimarkt, der mit 1.400 Ausstellern und 350.000 Besuchern Deutschlands größte regionale Verbraucherausstellung ist. Aber auch kleinere Messen wie die Veterama haben ein europaweites Einzugsgebiet.
Verkehr
Straße
Die Agglomeration Mannheim/Ludwigshafen ist von einem Autobahnring mit insgesamt sieben Autobahnkreuzen umgeben. Im Norden und Osten umschließt die Bundesautobahn 6 (Saarbrücken–Nürnberg) das Stadtgebiet, den Autobahnring vervollständigt die linksrheinische A 61 im Westen und Süden Ludwigshafens. Im Nordosten Mannheims zweigt die A 67 nach Darmstadt und Frankfurt ab, im Osten die A 656 nach Heidelberg und die A 659 nach Weinheim. Weiter im Osten verläuft parallel die A 5 (Frankfurt–Basel). Durch die Stadt führen die Bundesstraßen 36, 37, 38, 38a und 44. → Straßenverkehr in Mannheim
Schiene/ÖPNV
Mannheim ist der zweitgrößte Eisenbahnknoten in Südwestdeutschland. 2010 hielten im Hauptbahnhof täglich 238 Fernverkehrszüge. Über eine ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke besteht seit 1991 eine schnelle und leistungsfähige Verbindung in die Region Stuttgart.
Mit der Neubaustrecke Rhein/Main–Rhein/Neckar ist eine vergleichbare Anbindung an die benachbarte Rhein-Main-Region in Planung, nachdem bereits seit der Eröffnung der Westlichen Einführung der Riedbahn (WER) 1985 von Frankfurt kommende Züge halten können, ohne im Hauptbahnhof wenden zu müssen. Seit 2007 führt die Europäische Hochgeschwindigkeitsverbindung Paris-Frankfurt (LGV Est européenne) durch Mannheim.
Der Rangierbahnhof ist nach Maschen der zweitgrößte in Europa. 2005 wurden täglich 30 internationale, 60 nationale und 440 regionale Güterzüge abgefertigt.
Seit 2003 fährt die S-Bahn RheinNeckar, die fast den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt und Linien bis in die Pfalz, den Odenwald und nach Südhessen führt. Alle S-Bahn-Linien fahren über den Mannheimer Hauptbahnhof. Weitere S-Bahn-Stationen sind Mannheim-Rangierbahnhof, Mannheim-Seckenheim und Mannheim-Friedrichsfeld Süd.
Den öffentlichen Nahverkehr in Mannheim versorgt seit 1878 die Straßenbahn. Zehn Stadtbahn- und zahlreiche Buslinien der RNV sind heute in Betrieb. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar benutzt werden. Zusätzlich gibt es in Mannheim mit mehr als 100 Fahrzeugen in 13 Stadtteilen ein gut ausgebautes Carsharing-Angebot, das den ÖPNV als so genannte vierte Säule des Umweltverbundes ergänzt. Deswegen ermöglichen Kooperationen des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar und der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) mit Stadtmobil Rhein-Neckar Besitzern von ÖPNV-Jahresabonnements einen leichten Einstieg beim Carsharing. Das in den 1970ern begonnene U-Bahn-Netz Mannheim-Ludwigshafen wurde bis auf kleine Teilstücke aus Kostengründen nicht realisiert. Die einzige unterirdische Station in Mannheim ist die Haltestelle Dalbergstraße. Die U-Bahn-Planungen wurden mittlerweile eingestellt. → Nahverkehr in Mannheim
Wasser
Begünstigt durch den Zusammenfluss von Rhein und Neckar, ist der Mannheimer Hafen mit einer Fläche von 1.131 Hektar heute einer der bedeutendsten und größten Binnenhäfen Europas. 2007 wurden wasserseitig 8,3 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen. Knapp 500 Unternehmen mit 20.000 Arbeitsplätzen sind im Hafengebiet angesiedelt.[18]
Luft
Mannheim besitzt neben einem Militärflughafen in Sandhofen einen im Stadtteil Neuostheim gelegenen Verkehrsflughafen, den City-Airport Mannheim, der Linienflüge nach Berlin, Hamburg und Saarbrücken anbietet. Der internationale Flughafen Frankfurt liegt 65 km nördlich und ist mit dem ICE in 30 Minuten zu erreichen.
Medien
Neben der Mannheimer Tageszeitung Mannheimer Morgen bieten die Ludwigshafener Rheinpfalz, die Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung und die Bild Rhein-Neckar einen Lokalteil für Mannheim. Hinzu kommen mit wöchentlicher Erscheinungsweise der Mannheimer Blick am Sonntag und das Wochenblatt Mannheim mit dem Amtsblatt, sowie das monatlich erscheinende Stadtmagazin Meier. In fast allen Stadtteilen werden kostenlose Stadtteilzeitungen verteilt.
Als regionaler Fernsehsender für das Rhein-Neckar-Dreieck ist das Rhein-Neckar Fernsehen in Mannheim beheimatet. In Mannheim befindet sich auch ein Studio des Südwestrundfunks (SWR). Von hier wird unter anderem das Regionalprogramm Kurpfalz-Radio ausgestrahlt. Seit 2004 sendet die Europazentrale von AFN ihr Programm von Sandhofen aus, das Lokalprogramm AFN Heidelberg wird in Seckenheim produziert. Ebenfalls in Mannheim ansässig sind die privaten Hörfunksender big FM, Radio Regenbogen und sunshine live. Seit dem Jahr 2000 sendet der bermuda.funk – das Freie Radio Rhein Neckar aus der Alten Feuerwache.
Vor Ort dominierend ist die Dr.-Haas-Mediengruppe, der Mannheimer Morgen, Radio Regenbogen und big FM gehören. → Medien im Rhein-Neckar-Dreieck
Behörden und Institutionen
In Mannheim gab es bis 1971 eine kommunale Polizei. Seit 1971 ist die Landespolizei Baden-Württemberg für Mannheim zuständig. Das Polizeipräsidium Mannheim wird von Polizeipräsidentin Caren Denner geleitet. Dem Polizeipräsidium unterstehen die Polizeireviere Innenstadt, Oststadt, Neckarstadt, Neckarau, Käfertal, Sandhofen und Ladenburg, jeweils mit ihren dazugehörenden Polizeiposten. Außerdem die Wasserschutzpolizeistation, das Autobahnpolizeirevier, der Verkehrsdienst, sowie die Polizeireiter- und Hundeführerstaffel. Seit 1965 gibt es beim Polizeipräsidium Mannheim ein Polizeimusikkorps.
In der Stadt gibt es Honorarkonsulate der Französischen Republik und der Republik Niger. In Mannheim ist der Sitz der Geschäftsstelle des Verbands Region Rhein-Neckar und des Nachbarschaftsverbands Heidelberg-Mannheim. Ferner sind hier die Handwerkskammer und die IHK Rhein-Neckar ansässig, deren Kammerbezirke jeweils die Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie den Rhein-Neckar-Kreis und den Neckar-Odenwald-Kreis umfassen. Auch gibt es eine Agentur für Arbeit und zwei Finanzämter. Die Justizvollzugsanstalt Mannheim ist mit über 800 Haftplätzen die größte in Baden-Württemberg. Aufgrund der Einwohnerzahl besitzt Mannheim eine Feuerwehr aus Freiwilligen und hauptamtlichen Kräften. Zwei große Träger der gesetzlichen Unfallversicherung haben ihren Hauptsitz in Mannheim: Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe sowie die Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution. Außerdem ist Mannheim Sitz eines Kirchenbezirks der Evangelischen Landeskirche in Baden und eines Dekanats des Erzbistums Freiburg.
Gerichte
In Mannheim befindet sich mit dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg die Berufungsinstanz für alle Verwaltungsgerichte des Landes. Das Landesarbeitsgericht mit Sitz in Stuttgart verfügt über Kammern in Mannheim.
Des Weiteren verfügt die Stadt über ein Amts- und ein Landgericht mit Patentrechtskammern, die beide zum Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe gehören, sowie über ein Arbeitsgericht und ein Sozialgericht.
Kliniken
In Mannheim gibt es mit dem Universitätsklinikum, dem Diakoniekrankenhaus, dem Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit vier große Krankenhäuser. Sie verteilen sich über mehrere Standorte in der Stadt.
Garnison
Mannheim war bis 1918 Garnison für Teile des Grenadierregiments 110 (XIV. (badisches) Armeekorps) der preußischen Armee. Nach 1933 wurden infolge der vom NS-Regime betriebenen Aufrüstung mehrere Kasernenneubauten für die Mannheimer Wehrmachtsgarnison errichtet. Diese wurden in der Zeit des Kalten Krieges nach 1945 in großem Maßstab von der US Army weitergenutzt. Zeitweise befanden sich mehrere tausend US-Soldaten in Mannheim, darunter z.B. Teile der 8. US-Infanteriedivision. Die Bundeswehrpräsenz beschränkte sich auf wenige kleinere Einheiten des Territorialheeres. Eine Reihe wichtiger Einrichtungen der NATO und der US-Armee befinden sich derzeit noch in Mannheim. Allerdings hat mit dem Auftrag für den Bau des neuen Hauptquartiers der USAREUR in Wiesbaden der langsame Umzug der Soldaten nach Wiesbaden begonnen. Die Heeresführung hat angekündigt, bis 2015 alle Kasernen in Mannheim aufzugeben und die Streitkräfte abzuziehen.[19]
Bildung
Der Schulreformer Joseph Anton Sickinger entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Mannheimer Schulsystem. Von ihm gingen wichtige Beiträge zum Bildungswesen aus.
Tertiärer Bildungsbereich
- Universität Mannheim, 1907 als Handelshochschule gegründet, ist sie seit 1967 Universität. Ihre Wirtschafts- und Sozialwissenschaften belegen in Hochschulrankings regelmäßig in Deutschland und weltweit Spitzenplätze. Rund 10.000 Studenten sind hier immatrikuliert.
- Medizinische Fakultät Mannheim, der Universität Heidelberg angegliedert, mit 1400 Studenten.
- Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, gegründet 1978. Der Fachbereich Bundeswehrverwaltung ist in Mannheim angesiedelt. Rund 350 Studenten haben sich eingeschrieben.
- Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, 2006 aus der Fachhochschule des Bundes hervorgegangen, bietet für 900 Studienplätze Bachelor-Abschlüsse.
- Hochschule Mannheim, ursprünglich 1898 als Ingenieurschule gegründet, seit 1971 Fachhochschule für Technik. Durch die Fusionen 1995 mit der Fachhochschule für Gestaltung und 2006 mit der Fachhochschule für Sozialwesen sind an ihr heute 4.500 Studenten eingeschrieben.
- Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, Nachfolger der 1762 gegründeten Academie de Danse und einer 1776 gegründeten privaten Tonschule am Hofe Carl Theodors, hat etwa 630 Studenten.
- Freie Hochschule für anthroposophische Pädagogik Mannheim, bildet Lehrer nach den anthroposophischen Grundlagen der Waldorfpädagogik aus.
- Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, als Berufsakademie im Rahmen eines Modellversuchs 1974 gegründet, gehört mit 5.300 Studenten heute zu den größten drei Standorten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.
- Popakademie Baden-Württemberg, gegründet 2003, bietet die deutschlandweit einzigartige Institution die Studiengänge Musikbusiness und Popmusikdesign an.
- Akademie für Betriebswirtschaft und Welthandelssprachen (ABW), gegründet 1956, Private Business School in E1
- Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik, gegründet 1961, ist sie heute die höchste zentrale Bildungseinrichtung der Bundeswehrverwaltung und zuständig für die Laufbahnsausbildung Fachrichtung Wehrtechnik.
- Bundeswehrverwaltungsschule I (Technik), bietet Aus- und Fortbildung für Beamte des technischen Dienstes.
- Theaterakademie Mannheim, ist eine staatlich anerkannte Berufsfachschule für Schauspiel und Regie und wurde 1994 gegründet. Seit 2006 arbeitet die Schauspielschule unter neuer Leitung.
- Hochschule der Wirtschaft für Management, eröffnet 2011, ist eine staatlich anerkannte Hochschule.
Forschungszentren und Institute
- Institut für Deutsch-Türkische Integrationsstudien: Islamstudien-Islamische Ernährung, islamische Seelsorge-Rhein Neckar Metropol
- Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik (IMGB), 1998 von den Universitäten Heidelberg und Mannheim gegründet, ist deutschlandweit eines der renommiertesten Zentren für die Forschung auf den Gebieten Medizin- und Gesundheitsrecht sowie Bioethik.
- Institut für Deutsche Sprache, 1964 gegründet widmet es sich der Sprachforschung.
- Institut für Mittelstandsforschung, erforscht seit 1989 empirisch und interdisziplinär die Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft.
- Forschungsgemeinschaft für elektrische Anlagen und Stromwirtschaft, fördert die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Versorgung mit elektrischer Energie.
- Forschungsgruppe Wahlen, erforscht Wählerverhalten und beobachtet gesellschaftliche Trends und Stimmungen.
- Internationales Institut für Berufsbildung Mannheim, untersteht dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
- Staatlichen Seminars für Didaktik und Lehrerbildung, zuständig für Grund- und Hauptschulen
- Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, erforscht seit seiner Gründung 1989 die gesellschaftliche, soziale und politische Entwicklung in Europa.
- Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, arbeitet seit 1991 auf dem Gebiet der anwendungsbezogenen empirischen Wirtschaftsforschung.
- GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, ehemals Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA), beobachtet und analysiert die gesellschaftliche Entwicklung mit sozialen Indikatoren.
- Goethe-Institut, Das Goethe Institut Mannheim hat seinen Sitz im Stadtteil Niederfeld.
- Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte, 1907 gegründet, erforscht die Geschichte Mannheims
Persönlichkeiten
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wurden in Mannheim geboren oder haben hier gewirkt. Seit 1820 verlieh die Stadt 43 Mal die Ehrenbürgerwürde. Als höchste bürgerschaftliche Auszeichnung Mannheims gilt der seit 1970 jährlich verliehene Bloomaulorden.
→ Liste der Söhne und Töchter der Stadt Mannheim
→ Liste der Ehrenbürger von Mannheim
- Herberger stamp.png
Ehrenbürger Wilhelm Wundt
Bloomaul Joy Fleming
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Bundesamt – Gemeinden in Deutschland mit Bevölkerung am 31.12.2012 (XLS-Datei; 4,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
- ↑ Verwaltungsbeschluss zur Einrichtung von Stadtbezirksbudgets (pdf)
- ↑ Kreisbeschreibung. Bd. 1, S. 54
- ↑ Klimadiagramme
- ↑ August 2003 Private Wetterstation Mannheim-Seckenheim
- ↑ Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
- ↑ Gemeinderatsvorlage Stadt Mannheim 18. Mai 2007
- ↑ Stadtverwaltung Mannheim
- ↑ Stadtverwaltung Mannheim: Mannheims Partnerstädte – von Bydgoszcz bis Zhenjiang
- ↑ http://www.mannheim.de/stadt-gestalten/kontakte-zu-beyogluistanbul
- ↑ http://www.mannheim.de/stadt-gestalten/kontakte-zu-qingdao-china
- ↑ Pressemitteilung der Reiss-Engelhorn-Museen vom 28. Oktober 2008 (pdf)
- ↑ Homepage der KZ-Gedenkstätte Sandhofen
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd 1. Bonn 1995, S.57ff, ISBN 3-89331-208-0.
- ↑ Bericht in Spiegel online als PDF abgerufen am 23.September 2009
Englischer, bebildeter Bericht über den Absturz abgerufen am 23.September 2009 - ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- ↑ Mannheimer Morgen 29. April 2011
- ↑ Hafen Mannheim
- ↑ Mannheimer Morgen 24. Juni 2010
Literatur
- Manfred David: Mannheimer Stadtkunde. Edition Quadrat, Mannheim 1982, ISBN 3-87804-125-X.
- Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u. d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
- Bd 1: Allgemeiner Teil. Karlsruhe 1966.
- Bd 3: Die Stadt Mannheim und die Gemeinden des Landkreises Mannheim. Karlsruhe 1970.
- Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V. Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2.
- Hans Huth: Die Kunstdenkmäler des Stadtkreises Mannheim. München 1982, ISBN 3-422-00556-0.
- Carmen und Volker Oesterreich (Hrsg.): Mannheim, wo es am schönsten ist – 55 Lieblingsplätze. Berlin 2008, ISBN 978-3-936962-43-7.
- Andreas Schenk: Mannheim und seine Bauten 1907–2007. Hrsg. v. Stadtarchiv Mannheim und Mannheimer Architektur- und Bauarchiv e. V. 5 Bde. Edition Quadrat, Mannheim 2000–2007, ISBN 3-923003-83-8.
- Guido Walz (Red.): Der Brockhaus Mannheim. 400 Jahre Quadratestadt – Das Lexikon. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 2006, ISBN 3-7653-0181-7 (Gleiche Ausstattung wie Brockhaus Enzyklopädie, rund 1.300 Stichwörter und 500 Biografien von Mannheimer Persönlichkeiten und Originalen).
- Naturführer Mannheim. Entdeckungen im Quadrat. Hrsg. von der Stadt Mannheim und der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2000, ISBN 3-89735-132-3.
- Hartmut Ellrich: Mannheim. Sutton, Erfurt 2007, ISBN 3-86680-148-3.
- Schlieper, Hans: Eisenbahntrajekte über Rhein und Bodensee, Alba Verlag, Düsseldorf, 2009, ISBN 978-3-87094-369-1.
- Ulrich Nieß und Michael Caroli (Hrsg): Geschichte der Stadt Mannheim. 3 Bände, Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2007–2009, Bd.1 ISBN 978-3-89735-470-8; Bd. 2 ISBN 978-3-89735-471-5; Bd. 3 ISBN 978-3-89735-472-2
Siehe auch
Portal:Mannheim – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Mannheim
Weblinks
- Stadtverwaltung Mannheim
- Offizielle Tourismus-Webseite der Stadt Mannheim
- Stadtplan und Satellitenbilder
- Links zum Thema Mannheim im Wikipedia:de:Open Directory Project
- Die Anfänge von Festung und Stadt – Die Gründung der Zitadelle Friedrichsburg
- Literatur von Mannheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur zum Schlagwort Mannheim im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
Kreisfreie Städte: Frankenthal (Pfalz) | Heidelberg | Landau in der Pfalz | Ludwigshafen am Rhein | Mannheim | Neustadt an der Weinstraße | Speyer | Worms
Landkreise: Bad Dürkheim | Bergstraße | Germersheim | Neckar-Odenwald | Rhein-Neckar | Rhein-Pfalz | Südliche Weinstraße
Alb-Donau-Kreis | Baden-Baden | Biberach | Bodenseekreis | Böblingen | Breisgau-Hochschwarzwald | Calw | Emmendingen | Enzkreis | Esslingen | Freiburg im Breisgau | Freudenstadt | Göppingen | Heidelberg | Heidenheim | Heilbronn (Land) | Heilbronn (Stadt) | Hohenlohekreis | Karlsruhe (Land) | Karlsruhe (Stadt) | Konstanz | Lörrach | Ludwigsburg | Main-Tauber-Kreis | Mannheim | Neckar-Odenwald-Kreis | Ortenaukreis | Ostalbkreis | Pforzheim | Rastatt | Ravensburg | Rems-Murr-Kreis | Reutlingen | Rhein-Neckar-Kreis | Rottweil | Schwäbisch Hall | Schwarzwald-Baar-Kreis | Sigmaringen | Stuttgart | Tübingen | Tuttlingen | Ulm | Waldshut | Zollernalbkreis
Almenhof | Casterfeld | Feudenheim | Franklin | Friedrichsfeld | Gartenstadt | Herzogenried | Hochstätt | Innenstadt | Jungbusch | Käfertal-Mitte | Käfertal-Süd | Lindenhof | Luzenberg | Neckarau | Neckarstadt-Nordost | Neckarstadt-Ost | Neckarstadt-West | Neuhermsheim | Neuostheim | Niederfeld | Oststadt | Pfingstberg | Rheinau-Mitte | Rheinau-Süd | Sandhofen | Sandhofen-Nord | Schwetzingerstadt | Schönau-Nord | Schönau-Süd | Seckenheim | Sonnenschein | Speckweggebiet | Vogelstang | Waldhof-Ost | Waldhof-West | Wallstadt | Wohlgelegen
über 1.000.000 Einwohner: Berlin | Hamburg | Köln | München
über 500.000 Einwohner: Bremen | Dortmund | Dresden | Düsseldorf | Essen | Frankfurt am Main | Hannover | Leipzig | Nürnberg | Stuttgart
über 250.000 Einwohner: Aachen | Augsburg | Bielefeld | Bochum | Bonn | Duisburg | Gelsenkirchen | Karlsruhe | Mannheim | Mönchengladbach | Münster | Wiesbaden | Wuppertal
über 100.000 Einwohner: Bergisch Gladbach | Bottrop | Braunschweig | Bremerhaven | Chemnitz | Cottbus | Darmstadt | Erfurt | Erlangen | Freiburg im Breisgau | Fürth | Göttingen | Hagen | Halle (Saale) | Hamm | Heidelberg | Heilbronn | Herne | Hildesheim | Ingolstadt | Jena | Kassel | Kiel | Koblenz | Krefeld | Leverkusen | Lübeck | Ludwigshafen am Rhein | Magdeburg | Mainz | Moers | Mülheim an der Ruhr | Neuss | Oberhausen | Offenbach am Main | Oldenburg | Osnabrück | Paderborn | Pforzheim | Potsdam | Recklinghausen | Regensburg | Remscheid | Reutlingen | Rostock | Saarbrücken | Salzgitter | Siegen | Solingen | Trier | Ulm | Wolfsburg | Würzburg
Dieser Artikel wurde am 21. Februar 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen. |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mannheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |