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Hel (Mythologie)
Hel ist in der nordischen Mythologie die Herrscherin der gleichnamigen Unterwelt, auch Helheim genannt.
Wortgeschichte
Der altnordische Name Hel ist verwandt mit dem deutschen Wort Hölle und führt auf ein urgermanisches *haljô („Hölle, unterirdische Totenwelt“; got. halja; altengl. hell; ahd. hellea) zurück. Das Wort steht in Beziehung zum Verb verhehlen („verbergen“), ist also als „das Verborgene“ zu deuten. Im Gegensatz zur christlichen Vorstellung der Hölle als Strafort bezeichnete der Ausdruck die Totenwelt ohne negative oder auch positive Konnotation. Die Personifizierung der Hel zur Herrin dieser Totenwelt hatte offensichtlich nur im Norden stattgefunden.
Die Gottheit aus dem Geschlecht der Riesen
Hel als Totengöttin ist die Tochter von Loki und der Riesin Angrboda, wird aber nicht dem Göttergeschlecht der Asen zugerechnet, sondern den Riesen. Ihre Haut ist zur einen Hälfte von normaler Farbe, zur anderen blau-schwarz, was bedeutet, dass sie halb tot und halb lebendig ist (bisweilen wird sie auch als zur Hälfte alt zur Hälfte jung beschrieben). Zusammen mit ihren beiden Geschwistern, dem Fenriswolf und der Midgardschlange, wurde sie von den Asen nach Asgard gebracht, da die Götter sich vor den Kindern Lokis fürchteten. Während der Fenriswolf an die Kette Gleipnir gebunden und die Midgardschlange von Odin ins Meer geworfen wurde, verbannte man Hel aus Asgard, woraufhin sie im Norden ihr eigenes Reich gründete. Dort holt sie alle Verstorbenen zu sich, nur die tapfersten Krieger gelangen stattdessen nach Walhall an Odins Tafel. Vor diesem Schicksal sind auch die Götter nicht gefeit, wie der Tod Baldurs zeigt.
Heiligtümer
Der Eingang zur nordischen Hölle, zum Totenreich der Hel, wurde "Höllenschlund" genannt. Da man sich das Totenreich unter der Erde vorstellte, in dem der Fluss Gjöll floss, wurden Seen als Eingänge und damit als heilige Orte betrachtet. Beispiele sind:
- die Berliner "Blanke Helle"
- der Lankener "Hellsee"
- der bayerische "Höllsee"
- der hessische "Hollenteich" am Hohen Meißner
- das "Holleloch" bei Schlitz
- der "Weiße Brunnen" in Gotha
Literatur
- Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Marix Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-143-8.
- Theodor Storm: Anekdoten, Märchen, Sagen, Sprichwörter und Reime aus Schleswig-Holstein. Texte, Entstehungsgeschichte, Quellen. Boyens Verlag, Husum 2005, ISBN 978-3804211667.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hel (Mythologie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |