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Herodias

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Herodias (Gemälde von Paul Hippolyte Delaroche)

Herodias (geb. 8 v. Chr.; gest. nach 39 n. Chr.) war eine Tochter des jüdischen Prinzen Aristobulos und dessen Ehefrau Berenike sowie eine Enkelin Herodes des Großen und dessen Ehefrau Mariamne, einer Prinzessin aus dem Königshaus der Hasmonäer. Sie soll hauptsächlich für die Enthauptung Johannes des Täufers verantwortlich sein.

Jugend

Herodias Vater Aristobulos wurde 7 v. Chr. von König Herodes, seinem eigenen Vater, wegen angeblicher Umsturzpläne hingerichtet. Herodias war zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich erst ein Jahr alt. Ihre Mutter Berenike ließ sich nach dem Tode Herodes des Großen († 4 v. Chr.) in Rom nieder. Vermutlich verbrachte auch Herodias ihre Kinder- und Jugendzeit in der Hauptstadt des Weltreichs.

Ehe mit Herodes Antipas

Herodias war in erster Ehe mit ihrem Onkel Herodes Boethos verheiratet, einem Sohn Herodes des Großen aus dessen Ehe mit der zweiten Mariamne, der Tochter des Hohepriesters Simon Boethos. Aus dieser Ehe ging die Tochter Salome hervor. Herodes Boethos, der im Testament des Königs Herodes († 4 v. Chr.) nicht bedacht worden war, lebte nach dem Tode seines Vaters als Privatmann („Herodes ohne Land“).

Möglicherweise war dies Anlass für seine ehrgeizige Ehefrau Herodias, eine Beziehung mit dessen Halbbruder, dem Tetrarchen Herodes Antipas zu beginnen, einem der Haupterben Herodes des Großen. Herodes Antipas verstieß daraufhin seine Frau, die Tochter des Nabatäerkönigs Aretas und heiratete Herodias. Dieser doppelte Ehebruch erregte bei den jüdischen Untertanen von Herodes Antipas starken Anstoß. Johannes der Täufer kritisierte das Verhalten des sündigen Paares in öffentlichen Predigten auf scharfe Weise. Er wurde daraufhin von Herodes Antipas gefangengenommen und eingekerkert. Der erboste Schwiegervater des Herodes Antipas, der nabatäische König Aretas, unternahm seinerseits einen Vergeltungsfeldzug, bei dem das Heer des Tetrarchen vernichtend geschlagen wurde.

Enthauptung Johannes des Täufers

Bei einem Fest soll Herodes Antipas, entzückt über einen Schleiertanz seiner Stieftochter Salome, dieser einen Wunsch freigegeben haben. Angestachelt von ihrer Mutter Herodias, der auch der gefangene Johannes der Täufer weiterhin ein Dorn im Auge war, soll die Tochter der Herodias gemäß dem Bericht des Neuen Testaments der Bibel die Enthauptung Johannes des Täufers erbeten haben. Nach landläufiger Meinung ist mit dieser „Tochter der Herodias“ Salome gemeint, obwohl ihr Name in der Bibel nicht genannt wird.

Verbannung nach Südgallien

37 n. Chr. erhielt Herodias’ Bruder Agrippa I., der bisher als ein ewig von Geldnöten geplagter Privatmann gelebt hatte, aber über sehr gute Beziehungen zum römischen Kaiserhof verfügte, von Kaiser Caligula den Königstitel und die Herrschaft über Judäa verliehen. Diese Standeserhöhung ihres Bruders ließ Herodias keine Ruhe. Sie trieb ihren Ehegatten, den Tetrarchen Herodes Antipas, ebenfalls die Königswürde zu verlangen. Herodes Antipas, der bereits beim Tode seines Vaters vergeblich die Hand nach dem Königsdiadem ausgestreckt hatte, folgte dem Drängen seiner Frau und reiste nach Rom. Anstatt von Caligula zum König erhöht zu werden, wurde er jedoch im Jahr 39 als Tetrarch abgesetzt und ins Exil geschickt. Herodias folgte ihrem Ehemann in die Verbannung nach Südgallien. Über das weitere Leben des Paares und sein Ende sind in den Quellen keine Nachrichten übermittelt.

Herodias in Kunst und Literatur

Herodias tritt als Figur in zahlreichen künstlerischen Gestaltungen der Salome-Legende auf. In einigen ist sie sogar Titelfigur:

Siehe auch

Quellen

  • Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. („Antiquitates iudaicae“). Fourier Verlag, Wiesbaden o. J.
  • Flavius Josephus: Der jüdische Krieg. („De bello iudaico“). 2. Auflage. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1982.

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Herodias aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.