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Hiskija-Becken

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Das Hiskija-Becken ist ein Wasserbecken im UNESCO-Weltkulturerbe Altstadt von Jerusalem.

Hiskija-Becken im Winter 2010
Sommer 2011 nach der Reinigung

Name

Der Name Hiskija-Becken, englisch: Hezekiah's Pool, wurde erst im 17. Jahrhundert gebräuchlich. Er leitet sich von der Bibelstelle 2 Kön 18,17 EU ab. Von manchen Archäologen wird diese Bibelstelle allerdings eher auf den Schafteich in der Nähe des Bethesda-Teiches bezogen.[1]

Auf Arabisch ist die Bezeichnung بركة البطرك, DMG birkat al-Baṭraq ‚Teich des Patriarchen‘, auf Hebräisch בריכת חזקיהו brikat hiskijahu, deutsch ‚Hiskija-Teich‘ gebräuchlich.

Der Historiker Flavius Josephus erwähnt das Hiskija-Becken in seinem Werk Geschichte des jüdischen Krieges unter dem Namen Amygdalon-Becken. Die Übersetzung wäre altgriechisch αμύγδαλον amygdalon, deutsch ‚Mandel(-baum)‘. Amygdalon ist lautmalerisch an hebräisch מגדל migdal, deutsch ‚Turm‘ angelehnt. Da dieser Teich außerhalb der 1. Stadtmauer von Jerusalem an deren Nordwestecke lag, wo sich mehrere starke Befestigungstürme befanden, gibt die Bezeichnung Türme-Becken wohl den ursprünglichen Namen wieder.[1]

Geographie

Das Hiskija-Becken befindet sich im Christlichen Viertel der Altstadt von Jerusalem. Es liegt umgeben von Häusern nördlich der David-Straße etwa 150 m östlich des Jaffatores. Westlich des Hiskija-Beckens verläuft die Straße des christlichen Viertels. Im Norden wird es vom Koptischen Khan und der Straße ha-Koptim begrenzt. Östlich befinden sich die Straße des griechisch-katholischen Patriarchats und die St.-Georg-Straße.[2] Das Hiskija-Becken ist ein Rechteck, 44 m breit (in Ost-West-Richtung) und 72 m lang mit einer Fläche von 3.168 m² und einem Fassungsvermögen von 11.000.000 l.[1]

Jerusalem Stadtmauern

Geschichte

Bisher fehlen genaue archäologische Untersuchungen des Hiskija-Beckens. Wahrscheinlich stammt es von einem Steinbruch aus der Zeit des Herodes (73 v. Chr. bis 4 v. Chr.) oder aus noch früherer Zeit. Die erste Jerusalemer Stadtmauer (ab Mittlere Bronzezeit bis 8. Jahrhundert v. Chr. und persische Zeit: 538 v. Chr. bis 333 v. Chr.) verlief durch das Quertal, dort, wo sich heute die David-Straße befindet. Die zweite Jerusalemer Stadtmauer (herodianische Zeit oder früher) zweigte westlich der Zitadelle von der ersten Mauer nach Norden ab. Das Hiskija-Becken lag bis zum Bau der dritten Stadtmauer (ab 41, Herodes Agrippa I.) außerhalb der Stadt, nördlich der ersten Mauer und im Winkel zwischen erster und zweiter Mauer.[3][1] Es konnten archäologisch Reste von Wasserleitungen zum Mamilla-Becken nachgewiesen werden.[1]

In der Kreuzfahrerzeit (1099 bis 1187) wurde das Hiskija-Becken als "See der Bäder des Patriarchenpalastes" bezeichnet. Aus dieser Zeit stammt der arabische Name birkat al-Batraq.[1]

Bis ins 19. Jahrhundert wurde das Hiskija-Becken noch als Wasserreservoir genutzt. Durch die unterbrochene Verbindung zum Mamilla-Becken trocknete es später aus. Die Bewohner der umliegenden Häuser nutzten es als Müllkippe. Teilweise wurden sogar Abwässer hineingeleitet. 2011 reinigte die Stadtverwaltung von Jerusalem das Hiskija-Becken von allem Müll und schloss alle Verbindungen zum Abwassersystem. Diese Reinigungsaktion wurde erschwert, weil der muslimische Waqf, die Koptisch-orthodoxe Kirche und die griechisch-orthodoxe Kirche gleichzeitig das Hiskija-Becken für sich beanspruchen und jegliche Maßnahme blockieren.[4] [5] [6] [7]

Weblinks

 Commons: Hiskija-Becken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Max Küchler: Jerusalem: Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt, Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; 2007, ISBN 978-3-525-50170-2, S. 490–491
  2. Hiskija-Becken bei OSM. Abgerufen am 3. Juli 2019.
  3. Max Küchler: Jerusalem: Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt, Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; 2007, ISBN 978-3-525-50170-2, S. 95–99
  4. Hiskija-Becken bei Haaretz. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  5. Hiskija-Becken bei Haaretz. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  6. Hiskija-Becken bei ferrelljenkins. Abgerufen am 4. Juli 2019.
  7. Hiskija-Becken bei ritmeyer. Abgerufen am 4. Juli 2019.
31.7771435.229
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