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Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar | |
---|---|
Gründung | 1872 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Weimar |
Bundesland | Thüringen |
Staat | Deutschland |
Rektor | Christoph Stölzl[1] |
Studenten | 876 SoSe 2017[2] |
Professoren | 72 |
Website | www.hfm-weimar.de |
Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar ist eine Musikhochschule in Weimar.
Geschichte
Das von dem Architekten Anton Georg Hauptmann errichtete Fürstenhaus Weimar nach Plänen des fürstlichen Landbaumeisters Johann Gottfried Schlegel wurde 1774 fertiggestellt. Das geschah gerade noch rechtzeitig um den Weimarer Hof unterzubringen, denn das Weimarer Stadtschloss brannte in diesem Jahr nahezu völlig ab.
Franz Liszt setzte sich seit ungefähr 1850 für die Gründung von Musikschulen ein, insbesondere für ein Ausbildungszentrum für Orchestermusiker in Weimar. Doch erst 1872 wurde unter Carl Müllerhartung in Weimar die erste Orchesterschule Deutschlands gegründet. Die Ausbildung erfolgte auf allen Orchesterinstrumenten, am Klavier und im Dirigieren. Dazu kamen bald auch Gesang, Oper und Theater, Komposition, die pädagogische Ausbildung zum Instrumental- und Gesangslehrer sowie die Virtuosenschulung. 1948 trat zu den obligatorischen musiktheoretischen und musikgeschichtlichen Begleitfächern das eigenständige Studienfach Musikwissenschaft.
Diese Differenzierungen brachten über die Zeit viele Namensänderungen hervor:
- 1877 Orchester- und Musikschule,
- 1885 Orchester-, Musik- und Opernschule,
- 1899 Musik-, Opern- und Theaterschule,
- 1902 Großherzogliche Musikschule,
- 1919 Staatliche Musikschule,
- 1930 Staatliche Hochschule für Musik.
- 1956 erhielt die Hochschule ihren heutigen Namen Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar.
Wie alle Institutionen in der DDR-Zeit pflegte die Hochschule eine enge Kooperation mit dem Ministerium für Staatssicherheit, die bis heute nicht aufgearbeitet ist.[3]
Im Oktober 1995 wurde als eine zentrale Einrichtung der Hochschule das Thüringische Landesmusikarchiv (Eigenname: HSA|ThLMA) gegründet.
Rektoren
- 1872 Carl Müllerhartung
- 1902 Erich Wolf Degner
- 1909 Waldemar von Baußnern
- 1916 Bruno Hinze-Reinhold
- 1934 Felix Oberborbeck
- 1939 Paul Sixt
- 1945 Walter Schulz
- 1948 Ottmar Gerster
- 1952 Willi Niggeling
- 1955 Werner Felix
- 1966 Johann Cilenšek
- 1972 Hans-Rudolf Jung
- 1980 Diethelm Müller-Nilsson
- 1990 Wolfgang Marggraf
- 1993 Wolfram Huschke
- 2001 Rolf-Dieter Arens
- 2010 Christoph Stölzl
- ab 24. Juni 2022 Anne-Kathrin Lindig
Professoren und Dozenten (Auswahl)
- Gustav Lewin (Klavier, Partiturspiel 1901–1933)
- Waldemar von Baußnern (Rektor 1908–1916)
- Robert Reitz (Violine 1909–1935)
- Hermann Keller (Orgel 1910–1916)
- Bruno Hinze-Reinhold (Klavier 1913–1933)
- Richard Wetz (Musikgeschichte, Komposition 1916–1935)
- Max Strub (Violine 1925–1928)
- Erhard Mauersberger (Chorleitung 1932–1961)
- Alfred Hoehn (Klavier 1934–39)
- Hermann Abendroth (Dirigieren 1945–1956)
- Hans Pischner (Klavier, Theorie, Musikgeschichte 1946–1950)
- Ottmar Gerster (Komposition 1947–1951)
- Johann Cilenšek (Komposition 1947–1972)
- Christa Lehmann (Opernschule 1959–1981)
- Edgar Hartwig (Wissenschaftlicher Sozialismus 1962–1989)
- Olaf Koch (Dirigieren 1972–1993)
- Reinhard Schau (Opernschule 1977–2001)
- Leonid Chizhik (Jazz-Klavier 1994–2013)
- Bernhard Klapprott (Cembalo/Historische Tasteninstrumente, Generalbass, Orgel (Alte Musik) seit 1994)
- Wolfgang Bleibel (Jazz-Saxophon, Jazz-Klarinette, Jazz-Flöte 1995–2020)
- Jo Thönes (Jazz-Drumset seit 1995)
- Silvius von Kessel (Orgel seit 1995)
- Klaus-Jürgen Teutschbein (Chorleitung 1996–2009)
- Michael Obst (Komposition seit 1997)
- Michael Schiefel (Jazz-Gesang seit 1998)
- Wally Hase (Flöte 2000–2019)
- Jeff Cascaro (Gesang Jazz/Pop seit 2001)
- Frank Forst (Fagott seit 2002)
- Michael Kapsner (Orgel 2004–2018)
- Jörg Brückner (Horn seit 2006)
- Christian Sprenger (Posaune seit 2009)
- Midori Seiler (Barockvioline und -Viola 2010–2013)
- Hannes Pohlit (Partiturspiel seit 2017)
- Anne Schwanewilms (Gesang seit 2018)
Trivia
- Die Altenburg, das langjährige Wohnhaus von Franz Liszt in Weimar, wird heute von der nach ihm benannten Hochschule für Musik genutzt.
- Die Schlagersängerin Ute Freudenberg studierte von 1972 bis 1977 an der Hochschule.
Literatur
- Wolfram Huschke: Zukunft Musik. Eine Geschichte der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Böhlau, Weimar 2006, ISBN 3-412-30905-2.
- Réminiscences à Liszt. Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Weimar 2011, DNB 1200570898.[4]
- Günter Knoblauch, Roland Mey: Defekte einer Hochschulchronik: Die Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar – eine Aufarbeitung. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2018, ISBN 978-3-95462-952-7.
- Gottfried Meinhold: Prominente Professoren der Musikhochschule Weimar als Handlanger der DDR-Staatssicherheit. Zwei Fallbeschreibungen mit Dokumentation (1957–1989). (= Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin. Nr. 52). 2021, DNB 1228349746.
Bilder
Das Fürstenhaus mit Reiterstandbild Carl Augusts, Hauptgebäude der Hochschule
Das Rößlersche Haus, Verwaltungsgebäude der Hochschule
Weblinks
- Homepage
- Inhaltsverzeichnis des Werkes Réminiscences à Liszt von 2011, abgerufen am 7. Februar 2020
Einzelnachweise
- ↑ Organigramm auf hfm-weimar.de (zuletzt abgerufen am 14. Dezember 2019).
- ↑ Kontinuität und Qualität: Die 60. Weimarer Meisterkurse locken mit hochkarätigem Unterricht und exzellenten Konzerten.
- ↑ Ehrhart Neubert: Rezension des Buchs "Defekte einer Hochschulchronik" von Günter Knoblauch und Roland Mey, 8. Februar 2018.
- ↑ deutsche-liszt-gesellschaft.de (PDF; 3,2 MB) S. 4, abgerufen am 12. Mai 2019.
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