Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Informationszeitalter

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Artikel Computerisierung, Informationszeitalter und Digitale Revolution überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. Zulu55 (Diskussion) Unwissen 10:08, 24. Aug. 2015 (CEST)

Vorlage:QS-Soziologie In der engeren Wortbedeutung stellt das Informationszeitalter, auch als Computerzeitalter oder Digitalzeitalter bezeichnet, nach der Agrargesellschaft und dem Industriezeitalter die dritte Epoche der (Wirtschafts- und) Gesellschaftsformen dar. Der Übergang vom Industrie- zum Digitalzeitalter wird als Digitale Revolution bezeichnet. Je nach zugrunde liegenden Parametern gibt es jedoch auch erweiterte Wortbedeutungen.

Informationszeitalter in der engeren Wortbedeutung

Das wesentlichste Merkmal des Informationszeitalters besteht darin, dass Informationen überwiegend in digitaler Form in der Digitalen Welt gespeichert und übermittelt werden.[1] Gekennzeichnet ist diese Phase auch von der zentralen Bedeutung von Information als Rohstoff und Ware. Erst durch die elektronische Datenverarbeitung und die Globalisierung von Informationsflüssen mit Lichtgeschwindigkeit konnte diese zentrale Stellung erlangt werden. Die Bedeutung der Produktion von materiellen Gütern für das Bruttoinlandsprodukt der Volkswirtschaft geht stattdessen immer mehr verloren, entscheidend für die Wertschöpfung ist stattdessen die Intelligenz, die in ein Gut einfließt.

Der Übergang vom Industriezeitalter ins Informationszeitalter begann in den 1970er und 1980er Jahren mit der zunehmenden Digitalisierung von Daten und der zunehmenden Bedeutung kommunikativer Netzwerke. Die Übergangsphase ist allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen, wenngleich manche Autoren die Zeit um 1990 als Beginn des Informationszeitalters diskutieren.[2]

Der Soziologe Manuel Castells erläutert den Begriff wie folgt:[3]

„Informationszeitalter [...] bezeichnet eine historische Epoche menschlicher Gesellschaften. Das auf mikroelektronisch basierten Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Gentechnologie beruhende technologische Paradigma, welches diese Epoche charakterisiert, ersetzt bzw. überlagert das technologische Paradigma des Industriezeitalters, das primär auf der Produktion und Distribution von Energie beruht.“

Der Begriff ist eng verknüpft mit dem der Postmoderne.

Informationszeitalter in weiter gefassten Wortbedeutungen

Für Neil Postman ist das Informationszeitalter mit einem exponentiellen Wachstum von Informationen verbunden, über die die Menschheit zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügen kann. Das stetige Wachstum der verfügbaren Menge an Informationen beginnt ihm zufolge bereits mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg.[4] Postman weist ausdrücklich die Engführung der Standarddefinition des Begriffs Informationszeitalter zurück: „Nichts wäre irreführender als die Behauptung, die Computertechnologie habe das Informationszeitalter hervorgebracht. Die Druckpresse hat damit begonnen, und seither sind wir nicht mehr von ihr losgekommen.“

Robert Darnton behauptet, dass jedes Zeitalter ein Informationszeitalter gewesen sei.[5] Er begründet das damit, dass Informationen in der Kommunikation zwischen Menschen immer schon die Form der Nachricht angenommen hätten und dass diese Form ein „Artefakt“ sei.

Gert Scobel fragt sich zwar, „ob nicht die Einführung der Schrift den Anfang des Informationszeitalters markiert“, gibt aber zu bedenken, dass seit der internationalen Vernetzung digitaler Daten sich völlig neue Strukturen ergeben hätten, die es geboten erscheinen ließen, von einer Informationsgesellschaft im engeren Wortsinn zu sprechen.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Manuel Castells: Die Netzwerkgesellschaft. Band I Das Informationszeitalter. Leske&Budrich, Opladen 2001. (Originaltitel: The Information Age. 3 Bde. 1996–1998)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eckehard Steinbach: Digitalisierung als Grundlage des Informationszeitalters. Technische Universität München. 2004
  2. Oliver Stengel et al.: Digitalzeitalter - Digitalgesellschaft, Spinger VS, 2017.
  3. Manuel Castells: Bausteine einer Theorie der Netzwerkgesellschaft, Berliner Journal für Soziologie, 11(4), 2001, S. 423–439.
  4. Neil Postman: Wir informieren uns zu Tode. Die Zeit. Ausgabe 41/1992. 2. Oktober 1992
  5. Robert Darnton: Die Bibliothek im Informationszeitalter. 6000 Jahre Schrift. Bundeszentrale für politische Bildung. 8. April 2011
  6. Gert Scobel: Scobels Kolumne: Wir leben in einem Informationszeitalter. Mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. 3sat. Juli 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Informationszeitalter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.