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Isole di Brissago
Die Brissago-Inseln (ital. Isole di Brissago) liegen auf der Schweizer Seite des Lago Maggiore, etwa 2,5 km von Brissago TI und 3,5 km von Ascona entfernt. Bis zum Ort Porto Ronco, von wo aus die Inseln per Shuttle-Boot erreicht werden können, sind es ca. 1 km.
San Pancrazio (auch Grande Isola genannt) ist die grössere der beiden Inseln und beherbergt einen botanischen Garten. Die kleinere Insel, Isolino, Isola Piccola und auch Isola di Sant’Apollinare genannt, ist naturbelassen.
Geschichte
Die Inseln liegen in der Region, die auch Insubrien genannt wird. Diese Bezeichnung erinnert an die keltische Urbevölkerung, die etwa im fünften Jahrhundert v. Chr. in dieser Region lebte. Bekannt ist, dass die Isubrer um 195 v. Chr. von den Römern unterworfen wurden.
Die Inseln waren spätestens seit der Römerzeit besiedelt. Archäologische Funde befinden sich heute in Locarno im Museum. Im Mittelalter standen hier zwei Kirchen. Die Inselbewohner erreichten zeitweilig eine gewisse Autonomie gegenüber den Herren Mailands und später gegenüber der Eidgenossenschaft. Um 1875 sollte auf den Inseln eine Dynamitfabrik errichtet werden, die das Nitroglyzerin für den Bau des Gotthardtunnels liefern sollte. Es kam jedoch nur zu Vorarbeiten.
Die Inseln standen von 1885 bis 1927 im Besitz der deutsch-russischen Baronin Antoinette de Saint Léger, welche dort grosses Haus hielt, einen botanischen Garten anlegen und einen Pavillon errichten ließ. Als sie 1927 durch gewagte Spekulationen wirtschaftlich am Ende war, verkaufte sie die Inseln an den deutsch-jüdischen Warenhausmillionär Max Emden. Er liess den Pavillon abreissen und eine neue Villa errichten, sowie eine Orangerie samt Hafen, welche alle bis heute bestehen. Nach seinem Tod im Jahre 1940 erbte sein nach Chile ausgewanderter Sohn die Inseln. Er verkaufte sie 1949 an den Kanton Tessin, der die Inseln als botanischen Garten für die Öffentlichkeit zugänglich machte. Eigentümer der Inseln sind heute neben dem Kanton Tessin die Gemeinden Ascona, Brissago TI und Ronco sopra Ascona.
Literatur
- Willy Zeller: Isole di Brissago – Die Brissago-Inseln, 1970
- Giuseppe Mondada: Die Brissago-Inseln in Vergangenheit und Gegenwart. Dadò, Locarno 1981
- Francesco Welti: Der Kaufhaus-König und die Schöne im Tessin. Max Emden und die Brissago-Inseln. Huber, Frauenfeld 2010, ISBN 978-3-7193-1551-1
- Daniela Calastri-Winzenried: Die Baronessa. Dadò, Locarno 2012, ISBN 978-88-8281-328-4
Bilder
Weblinks
- Seite des botanischen Garten auf Isole di Brissago
- R. Schediwy: Der Schönheit geweiht. (Artikel zur Geschichte der Inseln), in: Wiener Zeitung vom 31. Juli 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Isole di Brissago aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |