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Israelische Botschaft in Berlin
Die Israelische Botschaft in Berlin ist der Hauptsitz der diplomatischen Vertretung von Israel in Deutschland. Sie befindet sich in Berlin-Schmargendorf an der Auguste-Viktoria-Straße 74.
Geschichte
Seit 1965 gibt es diplomatische Beziehungen zwischen dem Staat Israel und Westdeutschland. Die erste, am 24. August 1965 eröffnete Botschaft (zuvor bestand eine Gesandtschaft) befand sich in Köln (Stadtteil Ehrenfeld)[1]. Wenige Jahre später verlegte sie ihren Sitz in den Bonner Ortsteil Plittersdorf (→ Eintrag in Botschaftsliste). Mit der Verlegung des Regierungssitzes zog die israelische Botschaft 1999 von Bonn nach Berlin. Die heutige Botschaft befindet sich in Berlin-Schmargendorf.
Der Botschafter residiert in der Villa des früheren jüdischen Kommerzienrats Hermann Schöndorff (1868–1936; von 1920 bis Anfang 1931 Karstadt-Vorstandsmitglied[2][3][4]). Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude[5] wurde 1929–1930 vom Karstadt-Baubüro unter Architekt Philipp Schaefer mit einer Fassade aus Muschelkalk entworfen. Infolge der Machtergreifung der Nationalsozialisten war die Familie Schöndorff gezwungen, das Wohnhaus zu verkaufen und 1934 aus Deutschland nach Paris zu emigrieren. Später gehörte das Haus dem Diakonischen Werk, das dort die Berufsfachschule Oberlin-Seminar einrichtete.[6] 1997 kaufte die Berliner Unternehmensgruppe Specker Bauten GmbH (heute Cenda Invest AG) das Anwesen; sie übernahm im Auftrag des Staates Israel auch die Generalplanung und Projektsteuerung der folgenden Baumaßnahmen.[7][8]
1998 erwarb der Staat Israel die Villa und das circa 9.000 Quadratmeter große Grundstück. Das Innere der Botschaftervilla wurde umgestaltet nach Entwurf von Esther Bachrach Yaacobi, Frau des früheren israelischen Ministers und UN-Botschafters Gad Yaacobi.
Die Botschaft selbst ist in einem Neubau auf dem Grundstück untergebracht, der 1999–2001 nach Plänen der israelischen Architektin Orit Willenberg-Giladi in Zusammenarbeit mit dem Berliner Architekten Wolfgang Keilholz errichtet wurde. Willenberg-Giladi hatte zuvor schon die israelischen Botschaften in Bangkok, Canberra, Genf und Manila entworfen.[9]. Architektonisch ist es ein expressionistisch anmutendes Bauwerk, die Fassade ist wie die Botschaftervilla mit Muschelkalk verkleidet. Für den Bau wurden einige kleinere Nebengebäude der Villa abgerissen.
Die Einweihung fand am 9. Mai 2001 statt, dem 53. Jahrestag der Unabhängigkeit Israels.
Siehe auch
Weblinks
- Webpräsenz der israelischen Botschaft in Berlin
- Botschaft des Staates Israel, Baudenkmal. In: Lexikon: Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, abgerufen am 4. April 2010.
Einzelnachweise
- ↑ Monika Grübel, Georg Mölich (Hrsg.): Jüdisches Leben im Rheinland: vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Böhlau Verlag, 2005, S. 311.
- ↑ PDF bei www.digitalis.uni-koeln.de
- ↑ [1]
- ↑ Rudolf Lenz: Schöndorff, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 402 f. (Onlinefassung).
- ↑ Baudenkmal Auguste-Viktoria-Straße 74-78, Haus Schöndorff, Oberlin-Seminar, 1929-30
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ [4]
- ↑ [5]
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Israelische Botschaft in Berlin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |