Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Jüdischer Friedhof (Bad Buchau)
Der Jüdische Friedhof Bad Buchau in Bad Buchau, einem Kurort im baden-württembergischen Landkreis Biberach in Oberschwaben, ist ein geschütztes Kulturdenkmal.
Geschichte
Bevor der jüdische Friedhof 1659 in Buchau angelegt wurde, bestattete die jüdische Gemeinde Buchau ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Kappel.
Die seit dem Mittelalter bestehende jüdische Gemeinde Buchau besaß einen Friedhof an der alten Saulgauer Straße. 1659 wurde zusammen mit den Juden aus Aulendorf und Mittelbiberach ein neuer Friedhof auf der Flur Buchauer Insel angelegt, der eine Fläche von 66,98 Ar besitzt. Im 18. Jahrhundert wurden wegen Platzmangels im südöstlichen Teil die Gräber dreifach übereinander angelegt, was am deutlich überhöhten Gelände sichtbar ist. Die jüdischen Bewohner von Leutkirch, Ravensburg, Riedlingen, Wangen im Allgäu und anderen Orten wurden auch hier bestattet. Heute sind noch 825 Grabsteine (Mazewot) vorhanden und die bisher letzte Bestattung fand 2003 statt. Das zwischenzeitlich renovierte Taharahaus ist ebenfalls noch vorhanden. 99 Personen mit dem Namen Einstein, zu deren Verwandtschaft auch der Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein zählte, sind hier bestattet. So unter anderen auch der letzte Jude Buchaus, Siegbert Einstein, der das KZ Theresienstadt überlebt hatte und nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise zweiter Bürgermeister der Stadt Buchau war.[1] Siegberts Großvater Samuel R. Einstein war der Bruder Abraham R. Einsteins, dem Großvater Albert Einsteins.
1990 wurde auf dem Friedhof ein Mahnmal mit den Namen der ermordeten jüdischen Bürger aus Buchau aufgestellt. Die Heimatforscherin Charlotte Mayenberger erfasste sämtliche Daten der Grabsteine, katalogisierte sie und nutzte sie im Rahmen ihrer Forschungen zur Ortsgeschichte und zum Schicksal jüdischer Bürger in Buchau. Wichtiges Ergebnis ihrer genealogischen Untersuchungen ist der „Buchauer Stammbaum“, in dem die biografischen Daten von über 8000 jüdischen Bürgern Buchaus zusammengefasst sind.
Literatur
- Charlotte Mayenberger: Juden in Buchau. In: Landkreis Biberach – Geschichte und Kultur. 8, Federsee-Verlag, Bad Buchau 2008.
- Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1843-5, S. 14–16 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4).
Weblinks
- Jüdischer Friedhof in Bad Buchau bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
- Informationen zum Jüdischen Friedhof Bad Buchau in der Liste der jüdischen Friedhöfe in Baden-Württemberg des Zentralarchivs zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland
- Video zum jüdischen Friedhof in Buchau von P.E. Dangelmaier
Einzelnachweise
- ↑ Schwäbische Zeitung: Nicht nur dem Rabbi zeigt Mayenberger Schätzevom 1. September 2010, abgerufen am 3. September 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Friedhof (Bad Buchau) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.641 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.641 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |