Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Jüdischer Friedhof (Sayn)
Der Jüdische Friedhof in Sayn, einem Stadtteil der Stadt Bendorf im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz, entstand nach 1723. Der jüdische Friedhof liegt südlich des Kernortes auf einer Höhe von etwa 150 m ü. NHN in Waldlage. Erreichbar ist die verschlossene Friedhofsanlage zum einen aus südlicher Richtung über den Meisenhofweg. Zum anderen vom Kernort aus, über einen teils steilen und schlecht begehbaren Fußweg. Dieser schließt an den Heinzenweg an und endet seit dessen Aufstellung in jüngerer Zeit an einem, den Friedhof umgehenden Maschendrahtzaun. Zuvor führte er über den Friedhof, als diesen erschließender Mittelweg zum Zugang an der Ostseite.
Geschichte
Der Sayner Friedhof wurde nach 1723 zunächst als Privatfriedhof angelegt. In den Jahren 1870 und 1871 erfolgte eine Erweiterung der Anlage,[1] parallel zur Einrichtung der Israelitischen Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemütskranke von Meier Jacoby in Sayn. Die Anstalt fungierte von 1940 bis zu ihrer Auflösung am 11. November 1942 als Sammellager für die 1942 umgesetzten Deportationen in die Vernichtungslager.[2] Nachweislich wurden 146 Patienten der Jacoby’schen Anstalt hier beigesetzt.[3]
Im Jahr 1988 wurde im Eingangsbereich von der Stadt Bendorf ein Erinnerungsstein aufgestellt. Das Friedhofsareal umfasst eine Fläche von 2503 m2.[3]
Eine seinerzeit gerichtlich verfolgte und mit einer vierwöchigen Gefängnisstrafe belegte Friedhofsschändung ist für das Jahr 1890 belegt, nachdem am 11. September des Jahres zwei junge Männer aus Sayn ein Grabmonument zertrümmert hatten.[4]
Als Denkmalzone Jüdischer Friedhof Sayn ist die Anlage ein geschütztes Kulturdenkmal. Sie weist noch 150 Grabsteine auf.[5][6]
Siehe auch
Weblinks
- Jüdischer Friedhof Sayn bei Alemannia Judaica
- Jüdischer Friedhof Sayn beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland
Literatur
- Stefan Fischbach, Meier Schwarz (Bearb.): „... und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen. Rheinland-Pfalz – Saarland (=Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, Band 2), Hrsg. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes und Synagogue Memorial Jerusalem, Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 102 f.
- Dietrich Schabow: Zur Geschichte der Juden in Bendorf. Bendorf 1979
- Dietrich Schabow: Die israelitische Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemütskranke (Jacobysche Anstalt, 1869–1942) und die spätere Verwendung der Gebäude in: Die Heil- und Pflegeanstalten für Nerven- und Gemütskranke in Bendorf Buchhandlung Reuffel, Koblenz 2008, ISBN 978-3-9800158-9-9, S. 55–95.
Einzelnachweise
- ↑ Stefan Fischbach, Meier Schwarz (Bearb.): „... und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen. Rheinland-Pfalz – Saarland S. 102.
- ↑ Dietrich Schabow: Die israelitische Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemütskranke (Jacobysche Anstalt, 1869–1942) und die spätere Verwendung der Gebäude S. 71–87.
- ↑ 3,0 3,1 Jüdischer Friedhof Sayn bei Alemannia Judaica
- ↑ Artikel aus Der Israelit vom 8. Oktober 1890 auf Alemannia Judaica, abgerufen am 8. Juli 2017.
- ↑ Jüdischer Friedhof Sayn beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland.
- ↑ Verzeichnis der Grabsteine nach Aufzeichnungen von Dietrich Schabow (Memento vom 24. Oktober 2009 im Internet Archive)
Andernach | Bassenheim | Bendorf | Brodenbach | Gondorf | Kruft | Mayen | Mertloch | Miesenheim | Mülheim | Nickenich | Niedermendig | Ochtendung | Rhens | Sayn | Thür | Vallendar | Weißenthurm | Weitersburg | Wierschem
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdischer Friedhof (Sayn) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |