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Jakob Hayum
Jakob Hayum (geboren im 16. oder 17. Jahrhundert in Hadamar; gestorben 1682) war ein deutscher Mediziner und der erste in Mannheim praktizierender Arzt jüdischen Glaubens.[1]
Leben
Hayum promovierte an der Universität Padua, da an deutschen Universitäten Juden zu diesem Zeitpunkt eine medizinische Promotion noch nicht möglich war. Danach praktizierte er als Arzt in seinem Geburtsort in Hadamar. In einer Petition erwähnt er auch einen früheren Aufenthalt in Mannheim, bei dem er vielen Einwohnern kostenlos medizinische Hilfe habe zukommen lassen. Vielleicht bezieht er sich auf den Pestausbruch 1666.[2] 1674 suchte er beim Kurfürsten um eine Erlaubnis nach, sich in Mannheim ansiedeln zu können. Sein Vater und drei Brüder lebten zu dieser Zeit schon als Kaufleute in Mannheim. Hayum verpflichtete sich, ein Haus zu bauen, was den Voraussetzungen für die Niederlassung entsprach.[3]
Seine Niederlassung wurde bewilligt, er war damit der erste jüdische Arzt in Mannheim. Zu dieser Zeit gab es nur einen weiteren (christlichen) Arzt in Mannheim. Hayum behandelte sowohl Juden als auch Christen und erwarb sich dadurch einen guten Namen. Als der Kurfürst Karl Ludwig 1680 schwer erkrankte, wurde Hayum zugezogen, konnte aber nichts mehr für seinen Patienten tun, der kurz darauf verstarb.
Neben seiner Tätigkeit als Arzt betätigte sich Hayum auch gelegentlich als Kaufmann und handelte mit Wein, Pretiosen oder Pferden. Daneben errichtete er Häuser, vor allem für andere Juden. Die Verpflichtung zum Hausbau stellte für ärmere Juden eine finanzielle Belastung dar, die sie dadurch umgehen konnten, dass ein anderer Häuser errichtete. Diese Tätigkeit trug Hayum Vorwürfe der Stadt ein, er zöge Nutzen aus seine Bautätigkeit, sie sei also nicht nur wohltätig, außerdem würden ärmere Juden angezogen, die der Stadt beschwerlich seien.
Hayum starb 1682 im „besten Mannesalter“, zu diesem Zeitpunkt war er auch Vorsteher der jüdischen Gemeinde.
Familie
Jacob Hayum hatte zwei Söhne namens Abraham und Elkan. Der ältere, Abraham Haymann, wurde Arzt. Er studierte in Gießen und promovierte wie sein Vater in Padua. Er starb 1721. Dessen Sohn war ebenfalls Arzt und praktizierte in Mannheim.
Literatur
- Berthold Rosenthal: Zwei jüdische Ärzte [Dr. Hayum Jacob und Dr. Simon Lefmans], in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, 1933, S. 447–456 online
- Simon Felsenthal: Dr. Jakob Hayum. In: Israelitisches Gemeindeblatt (Mannheim und Ludwigshafen am Rhein). 7, Nr. 7, 1929 S. 5-6 (http://archive.org/stream/israelitischesgereel01#page/n219/mode/1up).
- Simin Felsenthal: Jüdische Ärzte in Alt-Mannheim. In: Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin. 23, 1930, S. 84 ff..
- Friedrich Lautenschlager (Begr.), Werner Schulz (Bearb.): Bibliographie der Badischen Geschichte, hrsg. von der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, Bd. 6: Personengeschichtliche Literatur (bis einschl. 1959); Teil 1: Abegg – Krastel, Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer, 1973[1]
Siehe auch
Weblinks
- Jacob, Hayum auf der Seite der Landesbibliographie Baden-Württemberg-online
- Jacob, Hayum auf der Seite des landeskundlichen Online-Informationssystems für Baden-Württemberg (LEO-BW)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Jacob, Hayum auf der Seite der Landesbibliographie Baden-Württemberg-online in der Bearbeitung vom 7. September 1994, zuletzt abgerufen am 8. August 2017
- ↑ Berthold Rosenthal: in:: Zwei jüdische Ärzte [Dr. Hayum Jacob und Dr. Simon Lefmans],. In: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums. 1933 S. 447–456.
- ↑ Mannheim (Baden-Württemberg). Abgerufen am 9. August 2017.
Personendaten | |
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NAME | Hayum, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner und in Mannheim praktizierender Arzt sowie „Judenarzt“ |
GEBURTSDATUM | 16. Jahrhundert oder 17. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Hadamar |
STERBEDATUM | 1682 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jakob Hayum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |