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Jan Guillou
Jan Oscar Sverre Lucien Henri Guillou (* 17. Januar 1944 in Södertälje) ist ein schwedischer Journalist und Romanautor.
Jan Guillou wurde international vor allem durch seine Spionage-Thriller über den schwedischen Geheimagenten Graf Carl Hamilton alias Coq Rouge bekannt.
Leben
Jan Guillou ist seit 1966 als Journalist für Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen tätig. Seine schriftstellerische Karriere begann in den siebziger Jahren. Bisher hat er über 30 Bücher veröffentlicht (darunter Belletristik, Reportagen und kontroverse Bücher). Darüber hinaus hat er auch Theaterstücke und Fernsehspiele geschrieben.
1973 veröffentlichten er und sein Kollege Peter Bratt in der Wochenzeitschrift Folket i Bild – Kulturfront einen Artikel über illegale Machenschaften beim schwedischen Geheimdienst Informationsbyrån, der mit Hilfe der schwedischen Sozialdemokraten eine umfangreiche Datensammlung über politisch aktive Personen und Organisationen angelegt hatte. Für die Veröffentlichung, in der er die Zusammenarbeit des neutralen Schweden mit den Amerikanern aufdeckte, wurde er zu einer zehnmonatigen Gefängnisstrafe wegen Spionage verurteilt, von denen er fünf Monate in Einzelhaft verbüßte.
1975 hatte einer seiner Artikel über die Aktivitäten der CIA zur Folge, dass zwei US-Diplomaten das Land verlassen mussten. Guillous Recherchen erregten weltweit Aufsehen.
1981 erschien der autobiographisch gefärbte Internatsroman Ondskan (dt. Titel: Evil. Das Böse; übersetzt von Gabriele Haefs), in dem Guillou seine Erlebnisse im schwedischen Internat Solbacka verarbeitet. Der Roman erregte in Schweden großes Aufsehen.
In den letzten Jahren hat sich Guillou verstärkt von zeitgenössischen Themen weg und dem Historischen Roman des Mittelalters zugewandt. Seine Trilogie über den Kreuzritter Arn Magnusson spielt im 12. Jahrhundert.
Im Jahr 2000 gründete Guillou u. a. mit Liza Marklund den Piratförlaget (Piratenverlag) als Protest gegen die Vertragsbedingungen der Autoren bei den schwedischen Großverlagen.
Basierend auf Ondskan erschien 2003 der Film Evil von Regisseur Mikael Håfström mit Andreas Wilson in der Hauptrolle.[1]
Im Herbst 2009 deckte die schwedische Abendzeitung Expressen auf, dass Guillou in den Jahren 1967 bis 1972 für den sowjetischen Geheimdienst KGB tätig war und diesem gegen Bezahlung Berichte abgeliefert hat. Guillou gab diese Kontakte zu und gab an, es sei ihm darum gegangen, den KGB aus journalistischen Gründen zu infiltrieren. Guillou war vor und nach dieser Zeit Mitglied verschiedener Gruppierungen, die der kommunistischen Partei Schwedens nahestehen. Diese Enthüllungen säten Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Integrität Guillous, der regelmäßiger Gast in Talkshows ist und sich in die öffentliche Debatte zu politischen und gesellschaftlichen Themen einschaltet.
Auszeichnungen
- 1988 Schwedischer Krimipreis (National) für: I nationens intresse. Norstedt, Stockholm 1988 (dt.: Im Interesse der Nation. Piper, München 1992)
Werke
Die Coq-Rouge-Reihe
- Coq Rouge. Berättelsen om en svensk spion. 1986 (deutsch: Coq Rouge)
- Den demokratiske terroristen. 1987 (deutsch: Der demokratische Terrorist)
- I nationens interesse. 1988 (deutsch: Im Interesse der Nation)
- Fiendens fiende. 1989 (deutsch: Feind des Feindes)
- Den hedervärde mördaren. 1990 (deutsch: Der ehrenwerte Mörder)
- Vendetta. 1991 (deutsch: Unternehmen Vendetta)
- Ingen mans land. 1992 (deutsch: Niemandsland)
- Den enda segern. 1993 (deutsch: Der einzige Sieg)
- I hennes Majestäts tjänst. 1994 (deutsch: Im Namen Ihrer Majestät)
- En medborgare höjd över varje misstanke. 1995 (deutsch: Über jeden Verdacht erhaben)
- Madame terror. 2006. Übersetzung Katrin Frey. (deutsch: Madame Terror. Sonderauftrag für Hamilton)
- Men inte om det gäller din dotter. 2008 (Noch nicht übersetzt.)
(alle deutsche Ausgaben bei Piper, München)
Die Götaland-Trilogie
- Vägen till Jerusalem. 1998 (deutsch: Die Frauen von Götaland - neue Auflage (2009): Der Kreuzritter - Aufbruch)
- Tempelriddaren. 1999 (deutsch: Die Büßerin von Gudhem - neue Auflage (2009): Der Kreuzritter - Verbannung)
- Riket vid vägens slut. 2000 (deutsch: Die Krone von Götaland -neue Auflage (2009): Der Kreuzritter - Rückkehr)
Selbstständige Fortsetzung zur Götaland-Trilogie
- Arvet efter Arn. 2001 (deutsch: Der Kreuzritter – Das Erbe; 2010)
Romanreihe über Polisintendent Eva Johnsén-Tanguy
- Tjuvarnas marknad. 2004
- Fienden inom oss. 2007
- Men inte om det gäller din dotter. 2008 (gleichzeitig eine freistehende Fortsetzung der Coq Rouge-Reihe)
Romanreihe zum 20. Jahrhundert
- Brobyggarna. 2011 (deutsche Übersetzung von Lotta Rüegger und Holger Wolandt: Die Brückenbauer. 2012)
- Dandy. 2012
Andere
- Det stora avslöjandet. 1974, Neuauflage 2004
- Ondskan (deutsch: Evil - Das Böse 2005) 1981
- Häxornas försvarare: ett historiskt reportage. 2003
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Jan Guillou im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jan Guillou - Autorenporträt (PDF-Datei; 830 kB)
Personendaten | |
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NAME | Guillou, Jan |
ALTERNATIVNAMEN | Guillou, Jan Oscar Sverre Lucien Henri (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer Journalist und Romanautor |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1944 |
GEBURTSORT | Södertälje, Schweden |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jan Guillou aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |